Blickpunkt

<h2>Deutsche Biotechindustrie bleibt optimistisch</h2>
Die deutsche Biotechbranche verbuchte seit Jahresbeginn mehrheitlich steigende Umsätze. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie. Bei 60 % der Befragten entwickelten sich die Umsätze bislang besser als im Vorjahreszeitraum und 40 % berichteten von gleich bleibend guten Geschäften. Für das Gesamtjahr rechnen 80 % mit einem positiven Abschluss. Allerdings bezieht sich der Optimismus nur auf die medizinische und die industrielle Biotechnik, da die Pflanzenbiotechnik weiterhin nicht zur Wertschöpfung beiträgt.
Die Hälfte der Umfrageteilnehmer will die Forschungsaktivitäten in diesem Jahr ausbauen, ein Drittel will das Budget konstant halten, 8 % wollen die Aufwendungen reduzieren. Den Zugang zu Fremdkapital befanden 80 % der Befragten als nicht schwierig, und für 75 % ist auch die Beschaffung von Eigenkapital kein Problem.
Die Beschäftigtenzahl blieb in den ersten drei Monaten konstant. Gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, gelang mehr als 70 % der Unternehmen. CS
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<h2>Preis für junge Unternehmen</h2>
Das FAZ-Institut Innovationsprojekte und Infraserv Höchst vergeben den Step-Award zum achten Mal. Um den Preis im Wert von 100 000 Euro bewerben sich junge Unternehmen der Branchen Chemie, Pharma, Life Science, Bio-, Nano- und Medizintechnik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 31. Juli.
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<h2>Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3</h2>
Der Verband der chemischen Industrie (VCI), die Gewerkschaft IGBCE und der Bundesarbeitgeberverband Chemie gründeten die Initiative Chemie3. Sie soll Nachhaltigkeit als Leitbild in drei Dimensionen verankern: in Ökonomie, Ökologie und Sozialwesen. Die Initiative will die Leistungen der Chemie für die Umwelt kommunizieren, mit Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sprechen und Handlungsfelder identifizieren. Die zwölf Leitlinien bieten Orientierung beispielsweise bei Investitionen sowie bei Fragen zur Energie und zur Sozialpartnerschaft. Für VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley ist die Initiative “die richtige Strategie für die Zukunft der Branche”. Chemie3 sei unideologisch, konkret und pragmatisch. MB
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<h2>Nachhaltige Chemie</h2>
Uwe Lahl, Professor an der TU Darmstadt und Geschäftsführer der BZL Kommunikation und Projektsteuerung, organisiert für die Fachgruppe Nachhaltige Chemie auf dem GDCh-Wissenschaftsforum die Vortragsreihe “5 Jahre Reach”.
Nachrichten aus der Chemie: Was erwartet die Teilnehmer bei Ihrer Veranstaltung?
Uwe Lahl: Die europäische Chemikalienrechtsetzung Reach ist seit nunmehr fünf Jahren in der Umsetzung. Ein gutes Datum, zurück zu blicken und in die Zukunft zu schauen. Allerdings fühlt sich bisher nur eine kleine Gemeinde von Juristen und Regulierern wirklich wohl in dieser Materie. Unsere Veranstaltung will — weitab vom trockenen Gesetzestext — einführen, Sinn und Zweck erläutern und die Brücke spannen, was Reach mit nachhaltiger Chemie und dem Wifo-Motto “Chemie — Element unseres Lebens” zu tun hat. Dafür haben wir ein hochrangiges und erfahrenes Referententeam gewonnen und ausreichend Zeit für Diskussionen reserviert.
Nachrichten: Auf welche Referenten darf man gespannt sein?
Lahl: Der Leiter der europäischen Chemikalienbehörde, Geert Dancet, wird die anstehenden Arbeiten erläutern und sich den Fragen stellen. In den USA tut sich bei der Chemikalienregulierung gegenwärtig auch eine Menge. Hierzu wird Ken Geiser von der University of Massachusetts sprechen. Welche positiven und negativen Erfahrungen wurden in Europa gemacht? Dazu tragen Angelika Hanschmidt, Alexander Nies, Martin Führ aus der Sicht der Industrie, der Mitgliedsstaaten bzw. der Wissenschaft vor. Es sollen auch Ansätze zur wissenschaftlichen Nutzung der gigantischen Reach-Datenfülle diskutiert werden. Die Referenten werden auch über die laufende Entscheidungsfindung zur Reach-Novellierung berichten.
Nachrichten: Welche Frage ist für Sie am spannendsten?
Lahl: Ein Höhepunkt der Diskussion wird sein, die europäische mit der Situation in den USA und Regionen der Welt zu vergleichen. Denn Reach hat in den vergangenen Jahren global einen Beispiel gebenden Effekt gehabt.

Kurz notiert

Deutsche Biotechindustrie bleibt optimistisch Die deutsche Biotechbranche verbuchte seit Jahresbeginn mehrheitlich steigende Umsätze. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie. Bei 60 % der Befragten entwickelten sich die Umsätze bislang besser als im Vorjahreszeitr...

Allein die enorme Vielfalt an Kunststoffartikeln auf dem Markt stellt hohe Anforderungen an die Kontrollbehörden. Zum Verkauf stehen neben Billigartikeln schwer transportable und teure Objekte (Abbildung 1).
Der Gehalt an umwelt- und gesundheitsgefährdendem Cadmium darf in keinem Artikel den Grenzwert von 100 mg·kg—1 überschreiten. Mit den gängigen personellen Ressourcen und Analysenmethoden sind eine vernünftige Kontrolldichte und die erwartete Rechtsgleichheit kaum zu erreichen. Vom Zeitpunkt der Probenerhebung bis zum Ergebnis dauert eine Analyse mit den üblichen Methoden mehrere Stunden und erfordert eine Kontroll- sowie eine Laborperson. Der Transportaufwand ist dabei noch nicht mitgerechnet. Deshalb wurden in der Schweiz pro Untersuchungskampagne bisher nicht mehr als 40 Proben aus fünf Betrieben genommen und analysiert.


<h2>Analytik</h2>
Bei der Analyse im Labor wird das Probenmaterial mit Druckaufschluss- oder Veraschungsverfahren vorbereitet und danach laboranalytisch oder nasschemisch auf Cadmium und weitere Schwermetalle hin analysiert. Üblich sind Techniken wie ICP-OES, ICP-MS oder Graphitrohr-AAS.1 Heute ist neben der aufwendigen Laboranalytik eine mobile Methode zur zerstörungsfreien qualitativen und quantitativen Elementbestimmung mit Röntgentechnik etabliert und eignet sich für eine große Vielfalt an Werkstoffen.
Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA oder englisch XRF) dient vor allem der Qualitätssicherung in der Metallurgie, in der Zementindustrie und in der Petrochemie, aber auch in der Geologie oder als universelle Labormethode zur Elementanalyse.2 Sie ist vor Ort einsetzbar und analysiert sowohl Festkörper als auch Flüssigkeiten.


<h2>Röntgenfluoreszenzanalytik mit mobilen Geräten</h2>
Bei der RFA wird die zu untersuchende Probe Röntgenstrahlen ausgesetzt. Die Probe emittiert dann die für die enthaltenen Elemente charakteristische Röntgenfluoreszenzstrahlung. Diese registriert ein Halbleiterdetektor, und das Gerät ermittelt damit die Elementgehalte der Probe. Bei RFA-Handgeräten sind die Abstände zwischen Röhre, Probe und Detektor so gering, dass die Messzeiten sich zwischen wenigen Sekunden und Minuten bewegen. Die Analysensoftware korrigiert Matrixeinflüsse spezifisch. So bestimmen die Geräte die typischen Begleitelemente in der Probenmatrix, darunter Cu, Ni, Zn, Ag, Pb, Sn, automatisch, und die Software berechnet ihre Einflüsse auf das Ergebnis für den Analyten.3 Dabei ist es nicht erforderlich, die Werte genau zu kennen.
Das Messprogramm eines Niton-RFA-Handgeräts (Abbildung 2, S. 790) ermittelt Cadmium auch in anderen Matrizes wie Elektronikschrott oder Glas. Dazu muss es auf die neuen Probentypen, also Matrizes kalibriert werden.
Die Probendicke beeinflusst das Messresultat ebenfalls. Die Eingabe der effektiven Probendicke korrigiert die Messergebnisse für dünne Proben (&lt; 5 mm) mathematisch. Eine Gefahr durch Röntgenstrahlung geht bei sachgemäßem Umgang von den tragbaren Geräten nicht aus. Strahlenschutzvorschriften sind selbstverständlich zu beachten.


<h2>Messung vor Ort und Laboranalytik im Vergleich</h2>
 Ergebnisse von behördlichen Kontrollen haben nicht selten massive organisatorische und wirtschaftliche Konsequenzen für Händler oder Importeure. Daher stellt sich die Frage, ob und in welchen Grenzen die Ergebnisse der RFA mit den Ergebnissen der traditionellen Laboranalytik übereinstimmen, auch wenn die RFA vorwiegend die Probenauswahl vor Ort unterstützten soll.
Bei einer Vergleichsprüfung haben deshalb vier schweizerische Amtslaboratorien (in den Tabellen als Labor West, Ost, Nord und Süd bezeichnet) drei Proben (A, B, C) auf ihren Gehalt an den Schwermetallen Cadmium, Blei und Chrom untersucht. Der Fokus lag auf den Messergebnissen von Cd und Pb, denn für diese Elemente existieren in der Schweiz und in der Europäischen Union übereinstimmende gesetzliche Grenzwerte. Für Cd in Kunststoff liegt der Grenzwert bei 100 mg·kg—1.4,5 Der Grenzwert für die Summe der Schwermetalle Cd+Pb+Hg+Cr(VI) in Kunststoffverpackungen beträgt ebenfalls 100 mg·kg—1.6,7 Chrom wurde zudem als Kontrolle mitgeführt, weil Cr den Probenaufschluss der laboranalytischen Messungen gelegentlich stört.
Die Messresultate aus den vier Amtslaboratorien stimmen für die vorgesehene Anwendung (Auslese vor Ort) für Cadmium und Blei in allen drei Proben und für die beiden Methoden gut überein (Tabellen 1, 2 und 3). Bei Cd-Gehalten um 100 mg·kg—1, wie sie in den Proben A und B auftraten, zeigt die RFA leicht höhere Werte als die Labormethoden (Tabellen 1 und 2). In der Probe C mit höheren Cd-Gehalten sind die Werte der Laboranalytik leicht höher als diejenigen der RFA (Tabelle 3). Der Einfluss der Cr-Gehalte scheint bei allen Messungen vernachlässigbar. Auch hohe Pb-Gehalte wie in Probe C im Bereich von Gramm pro Kilogramm stören die Cd-Messwerte offensichtlich nicht.
Die Übereinstimmung der Messergebnisse zwischen Laboranalytik und RFA ist möglicherweise noch zu verbessern, wenn die Messungen die Probendicke exakt berücksichtigen.


<h2>Probenauswahl anhand der RFA-Ergebnisse</h2>
Bisher führten Plausibilitätsüberlegungen zur Auswahl einer Probe. Dazu wurde vorab geklärt, welche Kunststoffart vorliegt und welche Farbe die Ware hat. So kann PVC etwa Cd-haltige Stabilisatoren enthalten, und Cd-Pigmente sind vornehmlich rot oder gelb, Cd-haltige Gemische, etwa aus Recyclingmaterial, oft schwarz.
Als Konsequenz aus der Vergleichsprüfung sind vor Ort verbindliche Aussagen anhand der mobilen RFA über Cadmiumgehalte möglich: Kunststoffartikel mit RFA-Messergebnissen für Cadmium unter 70 mg·kg—1 gelten als einwandfrei und solche mit über 400 mg·kg—1 als Grenzwertüberschreitung (Abbildung 3). Berücksichtigt wurde dabei für Cd die Sicherheitsmarge von ± 20 mg·kg—1 gemäß RFA-Anzeige. Bei Messwerten unter 70 mg·kg—1 und über 400 mg·kg—1 ist demnach eine Probenerhebung für die laboranalytische Untersuchung verzichtbar.
Es bleibt ein relativ großer Übergangsbereich mit RFA-Messergebnissen für Cadmium zwischen 70 und 400 mg·kg—1, in dem für eine gesicherte Aussage zur Gesetzeskonformität der Probe laboranalytische Bestimmungen notwendig sind. Um diesen Übergangsbereich weiter einzuschränken, sind zusätzliche Vergleichsprüfungen notwendig.


<h2>Fazit: Geringerer Aufwand, schnellere Ergebnisse</h2>
In der Praxis sank an vier Verkaufspunkten mit etwa 415 Kunststoffartikeln die Zahl der erhobenen Proben für die Laboranalytik bei gleich bleibender Aussagekraft um mehr als 95 Prozent. Aufgrund der Vorauswahl anhand der RFA-Analytik können Händler schnell reagieren, sie erleichtert den rechtlichen Vollzug, also das Verfügen eines Verkaufsverbots, und erhöht die Sicherheit für Umwelt und Verbraucher. Bereits erfolgreich war auch die Anwendung der RFA-Vorauswahl auf den in der Schweiz und in der EU geltenden Schwermetall-Summengrenzwert für Verpackungen aller Art von 100 mg·kg—1 (Pb+Cd+Hg+Cr(VI)).6,7
Markus Flisch, Jahrgang 1953, ist promovierter Geologe und leitet die Abteilung Umweltsicherheit am Kantonalen Laboratorium Bern seit dem Jahr 1992. Albert Ammann, Jahrgang 1956, ist Ingenieur für Chemiesicherheit und seit dem Jahr 1990 in der Abteilung Umweltsicherheit am Kantonalen Laboratorium Bern tätig. Er ist zuständig für den Vollzug in den Bereichen Chemiesicherheit, Asbestanalytik und Wohngifte. Jürg Leu, Jahrgang 1962, ist Ingenieur für Chemiesicherheit und seit dem Jahr 2007 in der Abteilung Umweltsicherheit am Kantonalen Laboratorium Bern tätig. Er ist zuständig für den Vollzug in den Bereichen Chemiesicherheit, Gefahrgut und ABC-Risiken.


<h2>QUERGELESEN</h2>
Mobile Röntgenfluoreszenzanalysatoren bestimmen Schwermetallgehalte in Kunststoffproben zerstörungsfrei und vor Ort.
 Cadmiumbestimmungen ergeben mit Röntgenfluoreszenzanalytik (RFA) und Labormethoden übereinstimmende Werte. Bei mit mobiler RFA bestimmten Cd-Gehalten zwischen 70 mg·kg—1 und 400 mg·kg—1 ist eine Kontrolle im Labor erforderlich.
Die Vorauswahl der Proben vor Ort anhand der RFA-Analytik senkt den Aufwand für die Kontrollen und erhöht die Rechtsgleichheit.



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1 


<person-group person-group-type="editor">K. Camman</person-group> (Hrsg.), “<source>Instrumentelle analytische Chemie: Verfahren, Anwendungen, Qualitätssicherung”, <publisher-name>Spektrum Akademischer Verlag</publisher-name>, <publisher-loc>Heidelberg</publisher-loc>, 2010.

</li>
<li>
2 


B. Beckhoff, 
B. Kanngießer, 
N. Langhoff, 
R. Wedell, 
<source>Handbook of Practical X-Ray Fluorescence Analysis, <publisher-name>Springer</publisher-name>, <publisher-loc>Berlin</publisher-loc>, 2006.

</li>
<li>
3 


P. J. Potts, 
M. West, 
“<source>Portable X-ray Fluorescence Spectrometry”, <publisher-name>RSC Publishing</publisher-name>, <publisher-loc>Cambridge</publisher-loc>, 2008.

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4 

Verordnung der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18. Mai 2005 zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV) vom 18. Mai 2005, SR 814.81, Anhang 2.9.
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5 

Reach-Verordnung (EG/1907/2006), Anhang XVII — Beschränkungen vom 30. 12. 2006.
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6 

Verordnung der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18. Mai 2005 zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV) vom 18. Mai 2005, SR 814.81, Anhang 2.16 für Verpackungen aller Art.
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7 

Richtlinie 94/62/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Dezember 1994 über Verpackungen und Verpackungsabfälle.
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Kurz notiert

Deutsche Biotechindustrie bleibt optimistisch

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