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Nachrichten aus der Chemie, November 2016, S. 1094-1095, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Das Nützlichkeitsdenken hat sämtliche Lebensbereiche erfasst. Alles wird an seinem Zweck oder seinem Verwertungspotenzial gemessen. Wie geht es dabei der Grundlagenforschung? Besteht ihr Sinn allein in ihrem (sozio-)ökonomischen Nutzen?

Die Universitäten sollen Bildung durch Forschung und Lehre garantieren. Hochschullehrer stehen dabei immer mehr unter Druck. Politik und Gesellschaft konfrontieren ihre wissenschaftliche Arbeit mit der Frage: Wofür ist das Ganze denn gut? Und ihre Lehre sollen sie an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten.

Das war nicht immer so. Bildung und damit auch wissenschaftliche Leistungen wurden genauso als kulturelles Gut angesehen wie Musik – auch wenn es stets Polemik gegenüber den angeblich praxisfernen Intellektuellen gab. Heute rechtfertigen selbst die meisten Grundlagenwissenschaftler ihre Arbeit mit dem Verweis auf Anwendungen, die auf ihren Forschungsergebnissen aufbauen könnten. Oder sie betonen, dass sich neue Erkenntnisse oft erst viele Jahre später als nützlich erweisen.1)

Wortmeldungen wie jene von Alois Fürstner, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim, sind selten. In einem Interv

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