Blickpunkt


<h2>Borealis baute aus und machte mehr Gewinn als jemals zuvor.</h2>
<p>Mit 8,3 Mrd. Euro machte Borealis im Jahr 2014 etwa 3 % mehr Umsatz als im vorangegangenen Jahr. Der Nettogewinn stieg von 423 auf 571 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien gehört zu 64 % der International Petroleum Investment Company in Abu Dhabi und zu 36 % der österreichischen OMV. Borealis produziert Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe.</p>
<p>Zum Konzern gehört Borouge; das Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company nahm dort im Jahr 2014 einen Cracker in Betrieb. Bei vollem Betrieb wird er 2,5 Mio. Jahrestonnen Polyolefine liefern und die Gesamtkapazität von Borealis und Borouge auf 8 Mio. Jahrestonnen ausbauen. Im August erwarb Borealis für sein Polyolefingeschäft von Dupont die restlichen Anteile an Speciality Polymers Antwerp. Borealis erhöhte zudem seine Präsenz in Südamerika — vor allem in Brasilien.</p>
<p>Für den Vorstandsvorsitzenden Mark Garrett hat Borealis im Jahr 2014 “daran gearbeitet, strategische Chancen zu nutzen, um eine robuste Präsenz in unserem traditionellen europäischen Basismarkt beizubehalten, während wir dem Unternehmen unterschiedliche Einnahmequellen verschafften und zugleich Borouge ausbauten”. Im ersten Halbjahr 2015 rechnet er “mit negativen Lagereffekten aufgrund der rasch fallenden Monomerpreise” und sinkender Ertragskraft von Borouge aufgrund des niedrigen Ölpreises. Borealis erwartet im Jahr 2015 geringere Erträge als 2014.</p>


<h2>Akzo Nobel sieht optimistisch in die Zukunft.</h2>
<p>Der Umsatz von Akzo Nobel sank im Jahr 2014 um 2 % auf 14,3 Mrd. Euro, obwohl die Absatzmengen gestiegen waren. Für Vorstandschef Ton Büchner war 2014 “ein schwieriges Jahr, dies zeigte sich an negativen Währungseffekten, anhaltender Wachstumsschwäche in Europa und einer Abkühlung in einigen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern.”</p>
<p>Decorative Paints (Farben und Lacke) setzte im Jahr 2014 3,9 Mrd. Euro um. Die Absatzmengen erhöhten sich vor allem in Asien, insgesamt um 1 %. Der Umsatz sank aufgrund von Veräußerungen, Währungseffekten und einem Preismixeffekt um 6 % gegenüber dem Jahr 2013. Im 4. Quartal ging der Umsatz um 1 % zurück, hauptsächlich bedingt durch den Verkauf der deutschen Läden, in Asien wuchs er um 3 % und in Lateinamerika um 6 %.</p>
<p>Performance Coatings setzte 1 % mehr ab und mit 5,6 Mrd. Euro genauso viel um wie im Jahr zuvor. Vor allem Schiffs- und Korrosionsschutzlacke legten zu.</p>
<p>Specialty Chemicals erreichte im Jahr 2014 um 1 % höhere Absatzmengen, während der Umsatz um 1 % auf 4,9 Mrd. Euro sank. Dies ist zurückzuführen auf den Preisdruck bei Natronlauge, die Währungsentwicklung im ersten Halbjahr und Unterbrechungen der Lieferkette in der Fertigung.</p>
<p>Für das Jahr 2015 erwartet Akzo Rohstoffpreis- und Wechselkursänderungen sowie geringeres Wachstum in den schnellwachsenden Volkswirtschaften. <i>MB</i></p>


<h2>Syngenta wächst und gedeiht</h2>
<p>Der Umsatz des Schweizer Konzerns Syngenta stieg um 3 % auf 15,1 Mrd. US-Dollar (USD), bei einem Absatzplus von 2 % und einem Preisanstieg von 3 %. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Dividendenerhöhung von 10 auf 11 Schweizer Franken pro Aktie vorschlagen.</p>
<p>In Europa, Afrika und im Nahem Osten stieg der Umsatz um 8 % auf 4,5 Mrd. USD. Impulse dafür waren die Konsolidierung von Übernahmen im Saatgutgeschäft und die Nachfrage nach Pflanzenschutzprodukten. In den GUS-Staaten wuchsen sowohl der Pflanzenschutz als auch Saatgut. Preiserhöhungen glichen die Wechselkursverluste nach der Abwertung des russischen Rubels und der ukrainischen Hrywnja etwa zur Hälfte aus. In Nordamerika beeinträchtigte Kälte in der ersten Jahreshälfte die Umsätze. In Kanada gingen die Getreideanbauflächen zurück, und Überschwemmungen hemmten die Nachfrage. Insgesamt sank der Umsatz um 7 % auf 3,6 Mrd. USD. In Lateinamerika verzögerten unregelmäßige Niederschläge die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, dennoch wuchs der Umsatz um 7 % auf 4,3 Mrd. USD. Asien/Pazifik brachte 2,0 Mrd. USD (+5 %), vor allem aus Südasien, China und Australasien.</p>
<p>Vorstandschef Mike Mack fokussiert den Konzern darauf, “Wachstum über dem Marktdurchschnitt zu erzielen und durch betriebliche Effizienzsteigerung die Profitabilität zu erhöhen”. Für das Jahr 2015 sind volatile Wechselkurse und Agrarpreise zu erwarten. Der Konzern will Währungsabwertungen in Schwellenmärkten durch Preiserhöhungen auffangen. Für das Jahr 2016 rechnet Mack damit, dass niedrigere Rohstoffpreise die Aufwertung des Schweizer Frankens ausgleichen werden.</p>



Mehr Polyolefine / Schutzbeschichtungen vorn

Borealis baute aus und machte mehr Gewinn als jemals zuvor. Mit 8,3 Mrd. Euro machte Borealis im Jahr 2014 etwa 3 % mehr Umsatz als im vorangegangenen Jahr. Der Nettogewinn stieg von 423 auf 571 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien gehört zu 64 % der International Petroleum Investment...


<p>Silbernanopartikel (Nanosilber, Kasten) unterliegen — da antimikrobiell wirkend — der Biozidverordnung (EU) 528/2012 (Biocidal Products Regulation, BPR). Nach Paragraf 57 ist es nicht notwendig, sie zusätzlich nach der Reach-Verordnung zu registrieren. Dort ist elementares Silber (CAS 7440—22—4) im Altwirkstoffverfahren angemeldet, unter anderem als Desinfektionsmittel, bei Lebensmittelkontakt und für Kunststoffe/Textilien.</p>
<p>Nanosilberprodukte sind gemäß der Verordnung über die Meldung von Biozidprodukten nach dem Chemikaliengesetz bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gemeldet, ihre Verkehrsfähigkeit ist gesichert.</p>


<h2>Nanosilber in Europa</h2>
<p>Die schwedische Chemikalienagentur Kemi prüft zurzeit das bei der europäischen Chemikalienagentur eingereichte Wirkstoffdossier für Silber in einem langwierigen Verfahren. Dieses Dossier wird aber für die Zulassung von Nanosilber nicht ausreichen.</p>
<p>Die EU-Kommission fügte auf Druck von Verbraucher- und Umweltschutzverbänden eine zusätzliche Regulierung von Nanomaterialien in die BPR ein: “Wenn nicht ausdrücklich erwähnt, schließt die Genehmigung eines Wirkstoffs keine Nanomaterialien ein.” (Paragraf 4 (4)) und “Sofern in diesem Produkt Nanomaterialien eingesetzt werden, wurde das Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier und für die Umwelt gesondert bewertet.” (Paragraf 19 (1 f)).</p>
<p>Diese nanospezifischen Zusatzdaten umfassen zum Beispiel die komplette physikalisch-chemische Charakterisierung des Stoffs, Daten zu Verbleib und Verhalten in der Umwelt, zur Öko- und Humantoxizität sowie zur Exposition.</p>
<p>Die Forderung nach nanospezifischen Zusatzdaten stellte die Behörden- und Fachwelt vor teils nicht zu beantwortende Fragen: “Lassen sich Daten des Bulksilbers oder von Silbersalzen in einer Stoffgruppenbetrachtung verwenden, um intrinsische Stoffeigenschaften abzuleiten (read accross)? Gelten vom Makrostoff bekannte Testverfahren auch für Nanomaterialien? Weiß die Behörde A in den Niederlanden, dass die Behörde B in Schweden an der Bewertung eines Wirkstoffdossiers zum Nanomaterial X arbeitet?”</p>
<p>Darüber hinaus initiierten vermeintliche Datenlücken eine Flut an Forschungsprojekten, obwohl viele der Fragen mit vorhandenen Studien hätten geklärt werden können.</p>
<p>Die Fragen und Probleme bei der Registrierung von Nanoprodukten führten im Jahr 2006 zur Gründung einer internationalen Arbeitsgruppe für Nanoprodukte (OECD Working Party on Manufactured Nanomaterials, OECD WPMN).</p>


<h2>Arbeitsgruppe Nanoprodukte</h2>
<p>Acht Projektgruppen betrachten alle Aspekte, die zur sicheren Bewertung des Risikos von Nanomaterialien notwendig sind, darunter sind auch Testrichtlinien zur Exposition sowie zu Öko- und Humantoxizität.</p>
<p>Wichtig war im Jahr 2007 der Start des “Sponsorship Programme for the Testing of Manufactured Nanomaterials”. Es lieferte eine Liste der wichtigsten Nanomaterialien zusammen mit Endpunkten für die Risikobewertung. Zur Auswahl gehören Kohlenstoffnanoröhren, TiO2, SiO2 und Nanosilber.</p>


<h2>Nanosilberreferenzmaterial</h2>
<p>Der nächste Schritt nach Erstellung einer Produktliste war die Beschaffung von Referenzmaterialien dazu. Diese sollten industriell relevant sein und zudem als Standardreferenz dienen können.</p>
<p>Das Gremium entschied sich als Referenzmaterial NM-300K für Agpure von Ras Materials, einem Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Nanomaterialien. Ausschlaggebend für die Wahl des Referenzmaterials waren die enge Korngrößenverteilung — ein Drittel der Teilchen haben einen Durchmesser von 8 nm, zwei Drittel 18 nm —, agglomerationsfreie Lagerung über Jahre und die hohe Silberkonzentration von 10 Gew.-%.</p>
<p>Diese Entscheidung machte Deutschland neben Korea zum federführenden Akteur bei der Erstellung der nanospezifischen Daten von Silber. Zudem erhielt Ras Materials Zugang zu einem Nanosilber-Wirkstoffdatensatz, der kleinen und mittleren Unternehmen ansonsten aus Kostengründen verwehrt bleibt.</p>
<p>Die weltweit durchgeführten Studien an NM-300K ergaben: Durch die Herstellungsart, Formulierung und bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Nanosilber risikolos für die Umwelt und den Verbraucher verwendet werden. So ist beispielsweise der Austrag von Nanosilber bei der Verwendung in einem anderen Material nahezu Null, weder die Umwelt noch der Mensch sind einer relevanten Dosis ausgesetzt. Zudem zeigen Forschungsarbeiten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, dass jede Silberoberfläche Nanosilber freisetzt und dies sogar in einem größeren Ausmaß als Nanosilber in anderen Oberflächen. Im Hinblick auf die toxikologische Bedenklichkeit stellte die Empa keine zusätzlichen Risiken aufgrund der Nanoform fest.</p>


<h2>Verunsicherung und Unverständnis</h2>
<p>Für mittelständische Unternehmen bleibt es schwierig, Produkte auf Basis von Nanotechnik zuzulassen. Behörden reagieren, insbesondere aufgrund der Nanodiskussion in den Medien zurückhaltend. Sie scheinen überfordert mit der Auslegung der Regularien sowie der Antrags- und Anfragenflut, die aus dem Wunsch der Unternehmen entsteht, ihr Produkt am Markt zu halten. Auch die bereits von Reach bekannte Unklarheit beim Umgang mit behandelten Waren erzeugt bei Unternehmen Verunsicherung und Unverständnis.</p>
<p>Als Folge ziehen sich mache Unternehmen komplett aus der Nanotechnik zurück. Dies bewirkt einem Innovationsstau und damit eine Verlust an Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen auf dem weltweiten Markt.</p>
<p>Gregor Schneider ist Biologe und Head of Business Development bei Ras Materials. Über seine Erfahrungen mit Reach und der Biozidverordnung sprach er bei der Jahrestagung Produktsicherheit in der chemischen Industrie der Chemacademy. <a href="mailto:gregor.schneider@rasmaterials.com">gregor.schneider@rasmaterials.com</a></p>


<h2>Silber: als Schicht, als Salz und in Nano</h2>
<p>Silberionen hemmen das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilzen — umgangssprachlich Keimen: Silberionen wirken antimikrobiell (Abbildung 1). Silberoberflächen, Silbersalz und jede andere Form von Silber kann das Keimwachstum unterbinden, sofern genügend Silberionen vorhanden sind.</p>
<p>Silbersalze setzen zwar hohe Mengen an Silberionen frei, die Wirksamkeitsdauer ist aber kurz. Elementares Silber (Silberschicht, Mikrosilber) liefert dagegen langanhaltend Silberionen, die gleichzeitig verfügbare Menge reicht aber für eine starke Wirkung nicht aus.</p>
<p>Nanosilber vereint eine starke Wirksamkeit mit einer dauerhaften Ausrüstung zur Verhinderung des Keimwachstums. Zudem lässt sich Nanosilber für den Anwender einfach in Lacke, Kunststoffe und andere Materialien einarbeiten. Dies macht es zu einem interessanten Additiv, um andere Produkte antimikrobiell auszustatten.</p>
<p>Nanopartikel in einem Material erzeugen eine große Oberfläche, die viele Ionen freisetzen kann (Abbildung 2). So reichen etwa 80 ppm Nanosilber für eine dauerhaft keimwidrige Oberfläche. Mit einer Tonne pro Jahr hat Nanosilber einen geringen Anteil am weltweiten Jahresverbrauch von Silber von etwa 30 000 Tonnen.</p>
<p>Die Besonderheit der Nanotechnik ist hier also die geringe Menge an Silber, mit der Oberflächen keimwidrig werden.</p>



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