Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Nicht für die Ewigkeit

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2010, Seite 1249, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Im Auswärtigen Amt in Berlin fiel der Putz von der Decke, die ziemlich neuen Schwellen der Bahnstrecke Hamburg-Berlin mussten im letzten Jahr ausgetauscht und insgesamt 320 km Autobahn müssen grundsaniert werden: Risse, Blasen und Buckel haben sich im Beton gebildet. In der Presse hatte das Phänomen schnell seinen Namen weg: Betonkrebs. Für den Betonkrebs sind zwei Reaktionen verantwortlich: die Alkali-Kieselsäure-Reaktion und die späte Ettringitbildung.

Alkali-Kieselsäure-Reaktion und späte Ettringitbildung

Bei der Alkali-Kieselsäure-Reaktion reagiert amorphe Kieselsäure mit Wasser und Alkalihydroxid zu dickflüssigem Alkali-Kieselsäure-Gel: 2 NaOH + SiO2 + n H2O ! Na2SiO3·(n+1) H2O

Da sich bei dieser Reaktion Wasser einlagert, vergrößert sich das Volumen. Das im Beton enthaltene Sandkorn ist fest eingebettet in den Mörtel und so ist kein Platz für das entstehende Alkali-Kieselsäure-Gel. Der entstehende Quelldruck kann die Festigkeit des Betons übersteigen: Es entstehen feine netzartige Risse, die schließlich den Beton zerstören können.

Drei Bedingungen müssen gleichzeitig erfüllt sein, damit die Alkali-Kieselsäure-Reaktion stattfindet:

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