Journal

Ehrungen
Wolfgang Beck, em. Prof. Dr., LMU München: Ehrendoktorwürde der Chemiefakultät der TU München.
Bei der Internationalen Chemie-Olympiade erhielten Florian Berger, Gymnasium Haus Overbach, Jülich, eine Goldmedaille, Toshiki Ishii, Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus, und Georg Krause, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden, jeweils eine Silbermedaille und Andreas Ohligschläger, Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Betzdorf, eine Bronzemedaille.
René Depanque, Prof. Dr., Geschäftsführer des Leibniz-Inst. FIZ Chemie, Berlin: Generalsekretär der Iupac. Die Amtszeit beginnt am 1. Januar 2012.
Matthias Drieß, Prof. Dr., Inst. für Chemie der TU Berlin: Wacker Silicone Award.
Dominik Durner, Dr., Neustadt: Gerhard-Billek-Preis der GDCh für seine Dissertation“Mikrooxygenierung von Rotweinen”. Die Auszeichnung ist mit 2000 Euro dotiert.
Dieter Fenske, Prof. Dr., Inst. für Nanotechnologie des KIT: RSC Honorary Fellowship.
Dieter Lenz, Prof. Dr., FU Berlin: Publikationspreis Fluorchemie der AG Fluor chemie in der GDCh für seine Veröffentlichung “Titanium-Catalyzed C—F Activation of Fluoroalkenes” [Angew. Chem. Int. Ed. 2010, 49, 2933].
Florian Karl Öxler, Filderstadt: Bettina-Haupt-Förderpreis für Geschichte der Chemie 2011 der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie für seine Arbeit “Vom tragbaren Labor zum Chemiebaukasten — Zur Geschichte des Chemieexperimentierkastens unter besonderer Berücksichtigung des deutschsprachigen Raums”. Die Auszeichnung ist mit 1500 Euro dotiert.
Moritz Schmidt, Dr., Argonne National Laboratory, Lemont, IL/USA: Promotionspreis der GDCh-Fachgruppe Nuklearchemie für seine Diss. “Untersuchungen zum Einbaumechanismus von Actiniden und Lanthaniden in Calcium-haltigen Sekundärphasen”. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert.
Daniel Sebastiani, Priv.-Doz. Dr., Inst. für Physik der FU Berlin: Hellmann-Preis 2011 der Arbeitsgemeinschaft für Theoret. Chemie für seine richtungsweisenden Beiträge zur theoret. Beschreibung ungeordneter Systeme.
Peter Seeberger, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie der FU Berlin und MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung: Roy L. Whistler Award in Carbohydrate Chemistry 2012 der Intern. Carbohydrate Organization. Die Auszeichnung ist mit 10 000 USD dotiert.
Helmut Streit, Chem.-Dir., Mainz: Adolf-Juckenack-Medaille der Lebens mittelchem. Ges., Fachgruppe in der GDCh, in Anerkennung und Würdigung seines großen persönlichen Einsatzes um die Stärkung und Würdigung des Berufsstandes der Lebensmittelchemiker und Lebensmittelchemikerinnen, insbes. als langj. Vorsitzender und stellv. Vorsitzender des Bundesverbandes der Lebensmittelchemiker im öffentlichen Dienst.
Sascha Trumm, Dr., Bruchsal: Promotionspreis der GDCh-Fachgruppe Nuklearchemie für seine Dissertation “Untersuchungen zur Komplexierung von Cm(III) und Eu(III) mit partitioning- relevanten Liganden”. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert.
Karriere


<h2>Hochschule und Forschungsinstitute</h2>
Herbert Kogler, Dr. phil. nat, Sanofi Deutschland, hat sich mit der Arbeit “Strukturaufklärung von Naturstoffen mit spektroskopischen Methoden” an der Univ. Bremen im FB 2 Biologie/Chemie für das Fach Analyt. Chemie habilitiert und wurde zum Priv. Doz. ernannt.


<h2>Wirtschaft, Behörden, Verbände</h2>
Axel C. Heitmann, Dr., wurde vom Aufsichtsrat von Lanxess, Leverkusen, für weitere fünf Jahre im Amt des Vors. des Vorstands von Lanxess bestätigt. Das Mandat beginnt am 1. Juli 2012.

Artikel

Personalnachrichten

Ehrungen Wolfgang Beck, em. Prof. Dr., LMU München: Ehrendoktorwürde der Chemiefakultät der TU München. Bei der Internationalen Chemie-Olympiade erhielten Florian Berger, Gymnasium Haus Overbach, Jülich, eine Goldmedaille, Toshiki Ishii, Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus, und Georg Krause, Martin-...

Am 5. Juli starb Meinhart H. Zenk im Alter von 78 Jahren in St. Louis, Missouri/USA. Zenk studierte zunächst Chemie in Erlangen und danach Biologie in München. Im Jahr 1958 erwarb er den Master of Science in Plant Physiology an der Purdue University, Lafayette, Indiana/USA. Schon ein Jahr später promovierte er an der LMU München über die Konjugation des Pflanzenhormons Indolessigsäure. Er blieb an der LMU als wissenschaftlicher Assistent und nach der Habilitation im Jahr 1963 als Privatdozent, bis er 1968 als Professor und auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie an die Universität Bochum berufen wurde.
Von 1980 bis 1999 wirkte Zenk als Professor für Pharmazeutische Biologie an der LMU München. Im Jahr 1999 wurde er zum Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bestellt und blieb in dieser Position auch nach seinem Umzug nach St. Louis, wo er 2006 Mitglied und Principal Investigator am Donald Danforth Plant Science Center wurde und gleichzeitig die Ernennung zum Adjunct Professor of Anesthesiology der Washington University erhielt.
An den Stationen seines Wirkens verfolgte Meinhart Zenk ein breites Spektrum an Themen, darunter Enzyme und Metaboliten der Biosynthese von Farbstoffen und Terpenen und die Bildung und Wirkung von Phytohormonen und Signalstoffen wie Methyljasmonat. Wachstum und Wirkstoffbildung in pflanzlichen Zellkulturen waren ebenso Gegenstand seiner Forschungen wie Phytochelatine als Schwermetallakkumulatoren. Im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses stand die Biosynthese von Alkaloiden, besonders der Indol- und Isochinolinalkaloide.
Wenn Zenk selbst seinen wichtigsten wissenschaftlichen Beitrag hätte benennen sollen, wäre es wohl die Biosynthese von Morphin gewesen. Die Bildung der verschiedenen Opiumalkaloide, besonders aber von Morphin in der Schlafmohnpflanze beschäftigte ihn über Jahre hinweg, und er konnte einzelne Biosyntheseschritte identifizieren. In den letzten Jahren seines Wirkens in Halle und in St. Louis untersuchte Zenk die Bildung des Alkaloids Morphin in Säugetieren und im menschlichen Organismus. Diese Biosyntheseleistung wurde im menschlichen Körper allgemein für nicht möglich gehalten, und es gab zuvor keine überzeugenden Belege für die körpereigene Morphinbildung. Mit isotopenmarkierten Vorstufen und mit enzymatischen Untersuchungen erbrachte Zenk die Evidenz dafür, wie die Bildung von Morphin im Säugetierorganismus katalysiert wird. Für sein wissenschaftliches Werk erhielt Zenk zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter die Liebig-Denkmünze der GDCh.
Meinhart Zenk war Autor von über 400 wissenschaftlichen Publikationen. Dabei war seine Haltung gegenüber wissenschaftlichen Autoritäten und Dogmen durchaus kritisch. Er griff fehlerhafte und überinterpretierte Arbeiten an, egal wo und von wem sie erschienen waren. Ebenso uneingeschränkt würdigte er gute Arbeit: Ein Werkstattmechaniker und ein Gärtner erfuhren seine Anerkennung ebenso wie ein Wissenschaftler für Einsatz, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit. Die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und jüngeren Kollegen sah er in den Jahren seiner Tätigkeit in Halle als seine wichtigste Aufgabe an. Wer mit ihm zusammen arbeitete, konnte von seinen uneigennützigen Hilfestellungen, von orientierenden Anregungen und Hinweisen und von seiner schier unendlich breiten Erfahrung in allen Facetten der Naturstoffbiochemie profitieren. Mit dem Tod von Meinhart Zenk haben die Pflanzenwissenschaften einen Impulsgeber verloren. Kollegen und Freunde weltweit trauern um eine hoch geschätzte Forscherpersönlichkeit und einen einzigartigen Menschen.
Birgit Dräger, Halle

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