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Ehrungen
Burkhard Butschke, Dr., TU Berlin: Wolfgang-Paul-Preis für Dissertationen für seine Arbeit “Mechanistic Studies on Metal-Mediated Bond-Activation Reactions in Gaseous Ions”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
John S. Cottrell und David M. Creasy, Gründer von Matrix Science, Boston: Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften der DGMS für die Entwicklung der Mascot-Datenbank.
Jürgen Cox, Dr., MPI für Biophysik, Martinsried: Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften der DGMS für seinen Beitrag zur Entwicklung der Max-Quant-Software für die Proteom-Analytik.
Elias de Lacerda, Vertriebsleiter Evonik, Hanau: Handelsblatt Stratley Award für die beste Nachwuchsführungskraft in der Chemie.
Ivo Feußner, Prof. Dr., Albrecht-von-Haller-Inst. für Pflanzenwiss. der Univ. Göttingen: Ernennung zum ordentl. Mitgl. der Akad. der Wissenschaften zu Göttingen.
Alois Fürstner, Prof. Dr., Dir. der Abt. Metallorg. Chemie am MPI für Kohlenforschung, Mülheim: Prix Jaubert der Univ. Genf.
Marko Härtelt, Dr., TU Berlin und Fritz-Haber-Inst. der MPG, Berlin: Wolfgang-Paul-Preis für Dissertationen für seine Arbeit “Action Spectroscopy of Strongly Bound Clusters in the Gas Phase”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Peter Langer, Prof. Prof. h. c. Dr. Dr. h. c. mult., Lehrstuhl für Org. Chemie der Univ. Rostock: : Patron's (President of Pakistan) Gold Medal des Comsats Inst. of Information Technology, Pakistan, für seine Verdienste um die Förderung der Kooperation mit Pakistan in Forschung und Lehre.
Isabelle Möller, Univ. Münster: Agilent-Research-Summer-Preis der DGMS.
Klaus Müllen, Prof., Dr., Dir. am MPI für Polymerforschung, Mainz: Ehrenmitgl. der American Acad. of Arts and Sciences.
Jörn Müller, Prof. em. Dr., TU Berlin: Ehrenmedaille der DGMS.
Thomas Rosenau, Dr., Prof. für Holz-, Zellstoff- und Faserchemie und Leiter der Abt. für Chemie Nachwachs. Rohstoffe am Dept. für Chemie der Univ. für Bodenkultur Wien: Fellow der Japanischen Akad. der Wissenschaften in Anerkennung seiner Arbeiten zu Struktur, Quellungs- und Lösevorgängen und Alterungsmechanismen von Cellulose, die in Kooperation mit japan. Arbeitsgruppen durchgeführt wurden.
Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Inst. für Chemie der TU Berlin, Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Berlin: Ehrendoktorat der Hanyang Univ., Seoul.
Karriere


<h2>Hochschule und Forschungsinstitute</h2>
Dariush Hinderberger, Priv.-Doz. Dr., MPI für Polymerforschung sowie Max Planck Graduate Center mit der Univ. Mainz, erhielt einen Ruf auf eine W3-Professur für physikal. Chemie an der Univ. Halle sowie einen Ruf auf eine Professur für physikal. Chemie an der Univ. Aarhus/Dänemark.
Sebastian Riedel, Dr., seit 2008 Nachwuchsgruppenleiter an der Univ. Freiburg, hat den Ruf auf eine W3-Professur für Anorg. Chemie (Nachf. Konrad Seppelt) an der FU Berlin angenommen. Riedel absolvierte von 1993 bis 1996 eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Von 1998 bis 2000 studierte er an der Univ. Siegen, wechselte nach dem Vordiplom an die Univ. Würzburg und promovierte dort 2006 bei Martin Kaupp in theoret. Chemie. Danach ging er an die Univ. Helsinki in die Arbeitsgruppen Pekka Pyykkö und Markku Räsänen und im Jahr 2008 an die McMaster Univ. Hamilton/Kanada in die Arbeitsgruppe von Gary Schrobilgen. Im Anschluss begann er mit einem Liebig-Stipendium des FCI den Aufbau einer Arbeitsgruppe am Inst. für Anorg. und Analyt. Chemie in Freiburg, wo er sich 2013 habilitiert. Er erhielt u. a. 2007 den Kulturpreis Bayern (Promotion) sowie den Aduc-Jahrespreis 2010 für Habilitanden. Sein Forschungsschwerpunkt ist anorg. Molekülchemie mit Fokus auf Fluorchemie.
Theo Smaczny, Dr., Düsseldorf, Lehrbeauftragter für Integrierte Managementsysteme an der Hochschule Rhein-Waal, Geschäftsführer von QS Quality Services, Leiter der Forschung und Produktentwicklung von Semper idem Underberg sowie Geschäftsführer von Georg Hemmeter und der Fernet Italia (Deutschland), wurde zum Honorarprof. der Hochschule Rhein-Waal ernannt.
Ralph Puchta, Dr., Inst. für Anorg. und Analyt. Chemie der Univ. Erlangen-Nürnberg, hat sich mit der Schrift “Quantenchemische Untersuchungen zu Struktur und Reaktionsmechanismen am Beispiel von Beryllium- und Zinkkomplexen” im Dept. Chemie und Pharmazie habilitiert und die Venia Legendi im Fach anorg. Chemie erhalten.


<h2>Wirtschaft, Behörden, Verbände</h2>
Frauke Petry, Dr., Tautenhain, wurde Pressesprecherin der neu gegründeten Partei Alternative für Deutschland.

Personalnachrichten

Ehrungen Burkhard Butschke, Dr., TU Berlin: Wolfgang-Paul-Preis für Dissertationen für seine Arbeit “Mechanistic Studies on Metal-Mediated Bond-Activation Reactions in Gaseous Ions”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. John S. Cottrell und David M. Creasy, Gründer von Matrix Science, Bost...

Hanspaul Hagenmaier schrieb Dioxingeschichte. Geduld war nicht seine größte Stärke; es musste vorwärts gehen: “Zack zack!” Und immer ging er selbst voran. Nicht vom Katheder herab hat er seine Arbeitsgruppen geleitet, sondern mit eigenem Einsatz im Labor Beispiel gegeben.
Ein Chemiker, der wie kaum ein anderer nicht nur die Dioxinchemie wissenschaftlich vorangetrieben hat, sondern auch wesentlich dazu beigetragen hat, dass thermische Prozesse zur Abfallbehandlung wieder salonfähig wurden, hat uns verlassen.
Ernst Bayer holte Hanspaul Hagenmaier nach Tübingen, in das alte chemische Institut der Universität, einem wilhelminischen Backsteinbau. Hagenmaier brachte aus seiner Zeit beim Nobelpreisträger Vincent du Vigneaud eine Fülle neuer Techniken zur Isolierung und Charakterisierung von Naturstoffen mit und lieferte damit den wesentlichen Impuls, dass sich am Institut eine moderne Naturstoffchemie entwickelte.
Von Peptidsynthesen am Bakterienferredoxin, dem Oxytoxin, Optimierungen der Merrifieldsynthese von Aminosäuresequenzen bis hin zur Peptidsynthese in flüssiger Phase und Untersuchungen am Phosphinotricin, einer phosphorhaltigen Aminosäure, reichen seine Forschungen der siebziger Jahre.
Tage und Nächte im Labor folgten. Hagenmaier war immer auf dem Sprung zur Kühlzelle, um endlich größere Mengen natürlicher Proteine wie Spinatferredoxin, Xanthinoxidase oder Hemerythrin für weitere Untersuchungen zu erhalten. Übernachtungen auf dem Laborboden, gelegentlich unterbrochen von einem kleinen Schluck Weißwein (oder auch zwei) waren nicht selten. Es war eine Zeit des Aufbruchs. Hanspaul Hagenmaier nutzte die Möglichkeiten am Institut für Organische Chemie und brachte Forschungsergebnisse hervor, die unter den beengten Verhältnissen der 70er Jahre mehr als erstaunlich waren.
Es folgte — nicht zuletzt um Gelder zu beschaffen — eine Zeit, in der sich Hagenmaier mit der der Analytik von Abfall befasste. Die Schwermetallanalysen unterschiedlichster Komposte führten zu den ersten Grenzwerten, die bis heute nahezu unverändert geblieben sind. Im Abfallbereich angekommen, war an einem Institut für Organische Chemie der Schritt von der Schwermetallanalytik im ppm-Maßstab zur Dioxinanalytik im Nano-, Piko- und Femtogramm-Maßstab folgerichtig .
Der Umzug ins neue chemische Institut mit neuen analytischen Möglichkeiten beschleunigte diese Entwicklung. Mit einem brandneuen GC/HRMS-Gerät, für das sich Hagenmaier stark gemacht hatte, zahlreichen GC/MS-Geräten sowie mit dem Seveso-Störfall kamen analytische Rahmenbedingungen und gesellschaftspolitische Erfordernisse zusammen. Hanspaul Hagenmaier stürzte sich mit Feuereifer in neue Aufgaben und blieb sich selbst treu. Die reine Analytik, die Jagd nach den Femtogrammen, reichte ihm nicht aus. Er erstellte im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums ein umfangreiches Kompendium über die Mengen chlorierter Dioxine und Furane in den Sedimenten der lokalen Gewässer, in tausenden Bodenproben von Ackerflächen und Hot-spots im Umkreis von Müllverbrennungs- und Buntmetallrecycling-Anlagen sowie in Humanproben. Die Frage nach der Vermeidung von Dioxinen ließ ihn nicht los.
Die Mechanismen von Entstehung und Zerfall von Dioxinen und Furanen klärte er auf und damit auch die Rahmenbedingungen für ihre Vermeidung und Zerstörung. Die technische Übertragbarkeit war nur noch eine Frage der Zeit. Der “Dioxinpapst” von Tübingen war geboren. Verfahren und Patente zum katalytischen Dioxinabbau in Rauchgasen, zur Dioxinzerstörung in Aschen und Schlacken waren praxisrelevanter Ausfluss dieser Forschungen. Im deutsch- und englischsprachigen Raum war der Verteufelung der Müllverbrennung die Grundlage entzogen.
Hanspaul Hagenmaier hat sich nicht nur um die Grundlagenforschung, sondern in hohem Maße auch um deren Umsetzung zum allgemeinen Wohle verdient gemacht. Nicht zuletzt deshalb erhielt er im Jahr 1988 den Philip-Morris-Forschungspreis und 1993 das Verdienstkreuz am Bande.
Hanspaul Hagenmaier war mir jahrzehntelang Mentor und Freund zugleich. Zur Ruhe vom täglichen Wissenschaftsstress kam er wohl nur während unserer täglichen morgendlichen Kaffeepause: Er nutzte die Gelegenheit, um Dampf abzulassen und die leidigen Administrationsquerelen kurzfristig zu verdrängen.
Wir haben mit Hanspaul Hagenmaier einen wunderbaren Kollegen und Freund verloren.
Peter Krauss, Anduze, Frankreich

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