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Ehrungen
Detlev Belder, Prof. Dr., Inst. für Analyt. Chemie der Univ. Leipzig: Gerhard-Hesse-Preis 2015 des AK Separation Science der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seinen Arbeiten zu miniaturisierten Trenntechniken, zur Elektrophorese und Chromatographie sowie in der Lab-on-Chip-Technik. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert.
Uwe Bornscheuer, Prof. Dr., Inst. für Biochemie der Univ. Greifswald: Stephen S. Chang Award der American Oil Chemists' Society.
Olga Borovinskaya, Dr., Thun/Schweiz: DAAS-Preis 2014 des Deutschen Arbeitskreises für Analyt. Spektroskopie der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für ihre Arbeit “Ein neues induktiv gekoppeltes Plasma-Time-of-Flight-Massenspektrometer: Grundlegende Untersuchungen und Anwendungen”. Die Auszeichnung ist mit 1500 Euro dotiert.
Emmanuelle Charpentier, Prof. Dr., Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig: Familie-Hansen-Preis 2015. Die Auszeichnung ist mit 75 000 Euro dotiert.
Catherine E. Costello, Prof. Dr., Center for Biomedical Mass Spectrometry der Boston Univ./MA, USA: Wolfgang-Paul-Vortrag bei der DGMS-Jahrestagung 2015.
Lukas Fiebig, Dr.: Wolfgang-Paul-Preis für Dissertationen für seine an der Univ. Köln angefertigte Doktorarbeit “Mechanistische Studien zur Mizoroki-Heck- und zur Kobalt(I)-katalysierten Diels-Alder-Reaktion mithilfe massenspektrometrischer Methoden”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Christian Fischer, Dr., Leiter Perfomance Chemicals der BASF, Ludwigshafen: Honorarprofessor am Wacker-Lehrstuhl für Makromol. Chemie der TU München.
Christoph Janiak, Prof. Dr., Inst. für Anorg. Chemie und Strukturchemie der Univ. Düsseldorf: Gastprofessor für drei Jahre an der Wuhan Univ. of Technology, Wuhan/China.
Sonja Klee, Dr.: Wolfgang-Paul-Preis für Dissertationen für ihre an der Univ. Wuppertal angefertigte Doktorarbeit “Charakterisierung und Optimierung von Corona-Mikroplasma initiierten Ionisationsprozessen zur Anwendung in der Atmosphärendruckionisations-Massenspektrometrie”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Konrad Koszinowski, Prof. Dr., Inst. für Org. und Biomolek. Chemie der Univ. Göttingen: Mattauch-Herzog-Preis 2015 der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie für seine Arbeiten zur Charakterisierung hochreaktiver Metallorganyle. Die Auszeichnung ist mit 12 500 Euro dotiert
Alexander Kühne, Dr., Leibniz-Inst. für Interaktive Materialien, Aachen: Mitgl. im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westf. Akad. der Wiss. und Künste.
Peter Langer, Prof. Dr. Dr. h.c. mult., Inst. für Chemie der Univ. Rostock: pakistanischer Staatsorden Sitara-i-Quaid-i-Azam für seine Verdienste um die Förderung der Zusammenarbeit mit Pakistan in Forschung und Lehre, sowie Mitgl. der Akad. der Wiss. der Republik Armenien für sein Engagement in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen der Univ. Rostock und Armenien in Forschung und Lehre.
Heinz Langhals, Prof. Dr., Dept. Chemie der LMU München: Industriepreis 2015 in der Kategorie Energie und Umwelt.
Sascha Lege, Univ. Tübingen: Agilent Research Summer für sein Projekt “Kopplung von 2D-Flüssigchromatographie und Ionenmobilitätsspektrometrie für das Screening mit hochauflösender Massenspektrometrie”.
Walter Leitner, Prof. Dr., Inst. für Techn. Chemie der RWTH Aachen: Molecular Forum Lectureship der Chines. Akad. der Wiss. und der Chines. Chem. Gesellschaft sowie Nankai Lectureship on Organic Chemistry des Key Laboratory of Elemento-Organic Chemistry, Tianjin.
Pavel Levkin, Dr., KIT: Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2015 der DFG für die Erforschung von Zell-Oberflächen-Interaktionen, die Entwicklung von biofunktionalen Materialien und super-wasserabstoßenden Oberflächen sowie Nanopartikeln für den gezielten Medikamenten- und Gentransport. Die Auszeichnung ist mit 20 000 Euro dotiert.
 Holger V. Lutze, Dr., Univ. Duisburg-Essen: Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie der Wasserchem. Ges., Fachgruppe in der GDCh fü seine Dissertation über den oxidativen Abbau von Schadstoffen in der Wasseraufbereitung.
Sebastian Petzet, Dr., BASF, Ludwigshafen: Willy-Hager-Preis für seine an der TU Darmstadt angefertigte Dissertation “Phosphorrückgewinnung in der Abwassertechnik: Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen”. Die Auszeichnung ist mit 6000 Euro dotiert.
Aki Sebastian Ruhl, Dr., TU Berlin: Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie der Wasserchem. Ges., Fachgruppe in der GDCh für seine Dissertation über alternative Verfahren zur Grundwassersanierung.
Martín Resano, Prof. Dr., Univ. Saragossa: Bunsen-Kirchhoff-Preis 2015 des Deutschen Arbeitskreises für Analyt. Spektroskopie der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seine Entwicklungen beim Einsatz von atomspektrometrischen Verfahren für die direkte Elementspurenanalyse in Feststoffen. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro dotiert.
Biprajit Sarkar, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie der FU Berlin: Zasshikai Lectureship an der Univ.of Tokyo.
Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Inst. für Chemie der TU Berlin, Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Berlin: Karl-Ziegler-Preis 2015 der GDCh.
Jana Seifert, Jun.-Prof. Dr., Univ. Hohenheim, und Martin von Bergen, Prof. Dr., Helmholtz-Zentum für Umweltforschung, Leipzig: Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften der DGMS für ihre Arbeit über “Stable Isotope Labelling and Mass Spectrometric Analysis of Peptides Allows Tracking of Isotopic Flux in Microbial Communities”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Ninette Zullei-Seibert, Dr.-Ing., Bochum: Ehrenmitglied der Wasserchem. Ges., Fachgruppe der GDCh.
Karriere
Philipp Adelhelm, Dr., Physikal.-Chem.-Inst. der Univ. Gießen, hat den Ruf auf eine W3-Professur für Kohlenstoffnanomaterialien an der Univ. Jena angenommen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der angewandten Elektrochemie und Energiespeichermaterialien.
Stefan Knapp, Prof. Dr., Structural Genomics Consortium der Univ. of Oxford/UK, hat den Ruf auf die Professur für Pharmazeut. Chemie an der Univ. Frankfurt angenommen.
Lothar Meier, Dr., Leiter Business Development von Infraserv Höchst, ist neuer Vorsitzender des Vorstands des Wirtschaftsverbands für Industrieservices (Nachf. Martin Hennerici).
Volker Wegmann, Dr., ist neuer Leiter der Gruppe Analytik und Stoffprüfungen am Fraunhofer Inst. für Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart.

Personalnachrichten

Ehrungen Detlev Belder, Prof. Dr., Inst. für Analyt. Chemie der Univ. Leipzig: Gerhard-Hesse-Preis 2015 des AK Separation Science der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seinen Arbeiten zu miniaturisierten Trenntechniken, zur Elektrophorese und Chromatographie sowie in der Lab-on-Chip-Technik. Die...

Burkart Philipp wurde am 8. Februar 1925 in Pirna geboren. Das Kriegsende erlebte er in amerikanischer Gefangenschaft in Italien. Wieder zu Hause in Sachsen begann er, in Dresden Chemie zu studieren. Nach der Promotion im Jahr 1952 bei Kurt Schwabe mit einer Arbeit zur Quellung von Cellulose ging er 1953 ins von Erich Correns geleitete Institut für Faserstoff-Forschung (IFF) der Akademie der Wissenschaften. 1956 habilitierte er sich mit einer Schrift “Zur Kinetik der Xanthogenatreaktion der Cellulose” für das Fach Cellulose- und Textilchemie an der TU Dresden. Im gleichen Jahr übernahm er die Leitung der Abteilung Analytik des IFF.
Im Jahr 1969 wurde Philipp zum Direktor des IFF berufen. Er hatte keine Industrieerfahrung und war nicht Mitglied einer Partei. Aus letzterem ergaben sich später öfter Schwierigkeiten mit der vorgesetzten Leitung des Forschungsbereichs Chemie der Akademie. Unbeirrt Wert auf eine solide Celluloseforschung legend, schaffte es Philipp, einen hervorragenden internationalen Ruf des Institutes zu erarbeiten. Doch das Aufgabenfeld wurde breiter, und so wurde auch der Name des Instituts im Jahr 1972 zu “Institut für Polymerenchemie” umgewandelt.
Auch wenn im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten Philipps die Cellulose, die Zellstoffforschung und die Polyelektrolyte blieben, öffnete er den mehr als 400 Mitarbeitern des Instituts das breite Spektrum der Polymerforschung. Das für Studenten so nützliche Buch “Grundlagen der makromolekularen Chemie” (Akademieverlag 1976) ist ein Nebenprodukt seiner Tätigkeit. Diese wissenschaftlich fruchtbaren Jahre beschreibt das nachfolgende Eigenzitat treffend: “Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit war die Chemie, Physik und Technologie der Cellulose und der Chemiefasern auf Cellulosebasis unter Betonung der Wechselbeziehungen zwischen molekularer, supramolekularer und morphologischer Strukturebene.”
Zunehmende wissenschaftspolitische Differenzen führten 1981 zur Nicht-Wiederberufung als Institutsdirektor. Danach leitete Philipp den Institutsbereich “Polymerphysik und Cellulosechemie” bis 1985 und wurde danach dazu gedrängt, sich invalidisieren zu lassen. Grund: “nicht brauchbar für Leitungsfunktionen.” Die Belegschaft und der wissenschaftliche Rat des Instituts teilten diese Ansicht nicht, als sie Burkart Philipp zur Jahreswende 1989/90 baten, wieder die Führung des Instituts zu übernehmen.
So prägte Philipp erneut die Geschichte der Polymerforschung in Teltow, als es unter seiner Leitung gelang, die Begutachtung der Arbeitsgruppe Chemie des Wissenschaftsrats zu bestehen und die nachfolgenden Einrichtungen zu initiieren: Institut für angewandte Polymerforschung sowie eine Gruppe Polymermaterialien der FhG, Institutsteil Teltow des Instituts für Chemie des Großforschungszentrums GKSS Geesthacht und Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung der MPG. Letzterem blieb er persönlich noch einige Jahre der Aufbauphase verbunden.
Politisch unbelastet und von hohem internationalem Ansehen steuerte er sein Institut durch die ersten Jahre der politischen Wende in Deutschland. Es ist sein Erfolg, dass neue prosperierende Institute in Teltow entstanden und damit zahlreiche Arbeitsplätze erhalten blieben. Für seine Verdienste um den Erhalt des Forschungsstandorts erhielt er 1993 das Bundesverdienstkreuz.
Die Cellulosechemie, durch enge Zusammenarbeit einer ganzen Generation von Chemikern, Physikern und Technikern erfolgreich, war ihm eine Herzensangelegenheit und brachte reiche Frucht auch in einer Zeit, als Celluloseforschung in Deutschland nicht mehr “in” war. Er war Autor oder Coautor von über 700 Publikationen, er verfasste zahlreiche Übersichten, Buchbeiträge und Patente. Außerdem lehrte er an der TH Magdeburg und TH Dresden und betreute Doktoranden in großer Zahl. Aus dieser Philipp-Schule gingen mehrere Hochschullehrer und Führungskräfte der Industrie hervor.
Bei der Entwicklung der Wissenschaft nahm Burkart Philipp eine überragende Stellung ein, etwa als Vorsitzender der Chemischen Gesellschaft der DDR von 1980 bis 1985. Er war ein klar denkender, kenntnisreicher, seiner Wissenschaft und ihren Fortschritten mit Begeisterung ergebener Chemiker, sein Leben und sein Hobby war die Chemie.
Fünf Jahrzehnte war er mit der Teltower Polymerforschung verknüpft. Die äußere Anerkennung fand er unter anderem mit der Ehrenmitgliedschaft der Chemischen Gesellschaft 1988 und in der Kolloid-Gesellschaft 1994, der Alexander-Mitscherlich-Gedenkmünze des Vereins der Zellstoff- und Papierchemiker und -Ingenieure 1984 sowie des Hermann-Staudinger-Preises der GDCh 1994.
Wir nehmen Abschied von einem Menschen, dessen aufrichtiger Charakter, sein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein und sein Geschick im Umgang mit Mitarbeitern und Kollegen Vorbild bleiben wird. Sein tatkräftiges, von großer Einsatzfreude bestimmtes Wirken in Teltow-Seehof wird immer in dankbarer Erinnerung bleiben.
Trauern nimmt man sich nicht vor, das überfällt einen und dann muss man da durch, schrieb die Psychologin Margarete Mitscherlich. So erinnern wir uns in Dankbarkeit an einen großartigen Menschen und Wissenschaftler, der am 9. März 2015 verstarb.
Burkart Philipp, Nestor der deutschen Celluloseforschung, lebte getreu einem Ausspruch von Gustav Mahler: “Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers”.
Dieter Paul, Kleinmachnow

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