Artikel
Quasikristalle — Schnittstellen zum Hyperraum
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Daniel Shechtmans Beobachtung einer 10-zähligen Symmetrie verstieß gegen die bekannten Gesetze der Kristallographie: Dreidimensionale (3D) Gitterperiodizität ist nur vereinbar mit 1-, 2-, 3-, 4- und 6-zähliger Drehsymmetrie. In anderen Probenorientierungen aufgenommene Beugungsbilder zeigten dann die volle ikosaedrische Punktsymmetrie. Seine Entdeckung stieß jedoch nicht nur bei seinen damaligen Kollegen am National Institute of Standards (NIST), Gaithersburg, Maryland, auf Skepsis. Auch der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling tat Shechtmans Beobachtungen als Fehlinterpretation verzwillingter kubischer Kristalle ab. Shechtman kämpfte mehr als zwei Jahre gegen diese Widerstände, bis er seine Entdeckung mit Hilfe dreier Koautoren Ende 1984 schließlich doch publizieren konnte.1
Mittlerweile ist klar, dass ikosaedrische Beugungssymmetrie und scharfe Bragg-Reflexe kein Widerspruch sein müssen. Eine elegante Veranschaulichung bietet die höherdimensionale Einbettungsmethode. Damit kann man die Beugungsbilder als Projektionen aus dem sechsdimensionalen (6D) Raum auffassen, in dem ja ikosaedrische Gittersymmetrie möglich ist. Aufgrund der mathematischen Beziehunge
Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...
Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.