Rezensionen
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Fesselnd
Risse in der Zeit. Ein Leben zwischen Ost und West. Von Cornelius Weiss. Rowohlt, Reinbek, 2012. 367 Seiten, geb. 19,95 Euro. ISBN 978—3—498—07374—9
Die Autobiografie des Chemikers, ehemaligen Rektors der Universität Leipzig und Landtagsabgeordneten Cornelius Weiss gehört zu den Büchern, die man auf Englisch als pageturner bezeichnet: Man nimmt es in die Hand, beginnt zu lesen und kann bis zur Schlussseite nicht damit aufhören. Hier nimmt der Leser am Schicksal der Familie Weiss teil, einer deutschen Familie zwischen 1933, dem Geburtsjahr des Autors, und heute. Es ist die Geschichte einer Familie, die in drei Diktaturen gelebt hat (leben musste) und endlich in einem freien Land angekommen ist, das sie aber auch nicht uneingeschränkt akzeptieren kann. Dafür ist zu viel passiert, sind die Risse zu groß.
Keiner der vier Lebensabschnitte — von 1933—1945 im Dritten Reich, von 1945 bis 1955 in der Sowjetunion, danach bis 1989 in der DDR, und seitdem im vereinigten Deutschland — ist in Schwarz-Weiß dargestellt. Stattdessen versucht der Autor, das Leben differenziert und fair nachzuzeichnen. Das bedeutet keineswegs Relativismus und letztlich Gleichgültig
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