Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Saure Oberflächen als neuartige Kontaktbiozide

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2013, S. 112-115, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Salzsäure im menschlichen Magen schützt den Dünndarm vor pathogenen Bakterien aus der Nahrung. Die menschliche Haut verfügt über einen Säureschutzmantel aus kurzen bis mittellangen Fettsäureketten. Saure Reinigungsmittel — etwa auf Basis von Essigsäure — und Desinfektionsmittel wie Peressig- oder Ameisensäure sind schon lange im Einsatz.

Säuren wirken also antimikrobiell. Gilt das auch für saure Oberflächen? Versuche bewiesen diese Vermutung.1 Dabei ist das Anion nicht entscheidend: Es ist das H+-Ion, das als antimikrobielles Agens auftritt. So zeigen manche Linoleumböden, die freie Linol- und Linolensäure enthalten, antimikrobielle Wirksamkeit. Auch frisches Silikon, das Reste von Ameisensäure aus dem Herstellungsprozess enthält, sowie fermentierte ätherische Öle, in Glycerin und Fettsäuren aufgespalten, wirken antimikrobiell.

Für das Wachstum der meisten Bakterien ist ein pH-Wert um 7,0 optimal. Sie wachsen allerdings auch in leicht saurem bis leicht alkalischem Milieu (6,0 bis 8,9).2 Wird der pH-Wert zu stark aus dem Neutralen ausgelenkt, entstehen lebensfeindliche Bedingungen für die meisten Bakterien, darunter zahlreiche patho

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