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GDCh

Im Internationalen Jahr der Chemie 2011 feiert die Angewandte Chemie International Edition, das Flaggschiff der GDCh-Zeitschriften und eine der wichtigsten Chemie-Publikationen weltweit, ihren 50. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums organisierte die GDCh im Juni zusammen mit der Japanischen Chemischen Gesellschaft (CSJ), der Chinesischen Chemischen Gesellschaft (CCS), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Verbundpartner der Initiative “Research in Germany” und dem Verlag Wiley-VCH zwei hochkarätige Symposien in Tokio und Peking.
 Vier Nobelpreisträger für Chemie und weitere international renommierte Chemiker folgten der Einladung zum Vortrag auf den Symposien.
“Zum Geburtstag kommen Freunde zusammen und feiern zusammen” — mit diesen Worten begrüßte GDCh-Präsident Michael Dröscher die Teilnehmer und GDCh-Partner der Angewandte-Symposien in Tokio und Peking. Und neben dem 50. Angewandte-Jubiläum gab es gleich noch einige Gründe mehr zum Feiern: 10 Jahre Chemie-Nobelpreis an Ryoji Noyori und K. Barry Sharpless und 150 Jahre Deutsch-Japanische Freundschaft; darüber hinaus die Jubiläen der Veranstaltungsorte: 130 Jahre Tokyo Insitute of Technology (TITech) sowie 100 Jahre Tsinghua Universität Peking.
Die beiden Veranstaltungen sollten Spitzenleistungen der Chemie würdigen und den wissenschaftlichen Dialog zwischen der GDCh und ihren Partnerorganisationen in Japan und China stärken.
Der Präsident der CSJ, Yasuhiro Iwasawa, hob die lange Tradition der sehr guten wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan hervor und dankte der deutschen Delegation dafür, dass das Symposium gerade in der derzeit für Japan so schwierigen Situation durchgeführt werden konnte. Dies war insbesondere auch der Unterstützung durch das DFG-Büro und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) in Tokio zu verdanken. Der deutsche Generalkonsul Alexander Olbrich (Osaka), Chemiker und GDCh-Mitglied, sowie der Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Wissenschaft der Deutschen Botschaft in Tokio, Peter Rondorf, waren ebenfalls unter den Gratulanten.
In Peking würdigte der Vizepräsident der CCS, Xi Zhang, die stetig stärker werdende Kooperation zwischen GDCh und CCS und nannte hierbei als besonders gutes Beispiel die gemeinsamen deutsch-chinesischen Symposien.
Das wissenschaftliche Programm der Symposien am 20. Juni in Tokio und am 22. Juni in Peking umfasste die ganze Bandbreite der modernen Chemie, von Synthese und Katalyse über Bio- und Nanotechnologie bis hin zur gesundheits- und energierelevanten chemischen Forschung — Themen, wie sie die Angewandte Chemie aufgreift. Deren deutschsprachige Ausgabe erschien erstmals 1888, und bereits 90 Jahre währt hier die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wiley-VCH mit der GDCh bzw. der jeweiligen Vorgängerorganisationen. Chefredakteur Peter Gölitz gab einen kurzen Abriss über die beeindruckende Entwicklung der Angewandten, deren Impact-Faktor mit nunmehr 12,73 gerade wieder einen neuen Rekordwert erreichte.
Neben K. Barry Sharpless, Ryoji Noyori, Helmut Schwarz sowie den GDCh-Vorstandsmitgliedern François Diederich und Alois Fürstner, die auf beiden Symposien vorgetragen haben, standen in Tokio zusätzlich Akira Suzuki (Chemie-Nobelpreis 2010), Hideo Hosono, Tohru Fukuyama und Terunori Fujita auf dem Programm. In Peking waren Hartmut Michel (Chemie-Nobelpreis 1988), Zhen Yang, Xi Zhang und Qi-Lin Zhou mit von der Partie.
Die Vortragstitel (Tabelle) geben einen kleinen Eindruck, welche Vielfalt an faszinierender Chemie geboten wurde. Alle Vorträge sind als Video im Internet abrufbar (s. Kasten ChemistryViews).
In Ergänzung zu den wissenschaftlichen Beiträgen, die alle dem Motto der Angewandten “Quality first” entsprachen, stellte Helmut Schwarz als Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung die BMBF-Initiative “Research in Germany” vor. Bei dieser Präsentation übertrug sich sein Enthusiasmus spürbar auf das Auditorium, und die ersten Stipendienanträge der japanischen bzw. chinesischen Nachwuchswissenschaftler/innen für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland lassen gewiss nicht lange auf sich warten.
Die Chance, sich die von Wiley-VCH ansprechend gestalteten Programmhefte inkl. der Nobel-Vorträge signieren zu lassen, ließen sich viele Teilnehmer nicht entgehen. Schnell bildeten sich in der Mittagspause Schlangen vor den Signiertischen. In den Pausen hatten die Besucher des Peking-Symposiums außerdem Gelegenheit, die etwa 60 Posterbeiträge mit den Autoren zu diskutieren. Eine Fachjury wählte sechs Poster aus, und die Gewinner erhielten von den Nobelpreisträgern signierte Urkunden.
Am Ende des gemeinsamen kleinen Konferenzmarathons äußerten sich die beiden Nobelpreis-Jubilare mehr als zufrieden: “Ich gratuliere zu den erfolgreichen Angewandte-Symposien am TITech und an der Tsinghua Universität” (Ryoji Noyori). K. Barry Sharpless gratulierte den Organisatoren — weniger philosophisch als in seinen Vorträgen, aber ebenso herzlich — mit den Worten: “You were great!”.
Allen Helfern und Sponsoren, die zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben, sei herzlich gedankt. Die Atmosphäre rund um beide Symposien war außerordentlich freundlich und kooperativ. An beiden Orten gab es einen sehr regen wissenschaftlichen und persönlichen Austausch unter den jeweils ca. 400 Teilnehmern, der sich nach den langen Vortragstagen bei einem von Wiley-VCH organisierten Empfang mit deutschem Bier und Brezeln sowie japanischen bzw. chinesischen kulinarischen Köstlichkeiten fortsetzte.
Hier sind Freunde zusammengekommen und haben zusammen gefeiert. Herzlichen Glückwunsch Angewandte!
Hans-Georg Weinig


— — — <a href="https://ChemistryViews.org" target="_blank">ChemistryViews.org</a> präsentiert Publikationen der Gesellschaften von ChemPubSoc Europe. Die Online-Plattform ist das Portal zu den umfangreichen Veröffentlichungen des ChemPubSoc Europe Kooperationspartners Wiley-VCH, darunter die führende Chemiezeitschrift Angewandte Chemie der GDCh.
Live-Mitschnitte der Vorträge in Tokio und Peking sowie kurze Statements der Teilnehmer unter: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.chemistryviews.org/view/asiaevent2011.html" target="_blank">www.chemistryviews.org/view/asiaevent2011.html</a></ext-link>


— — — Das Portal “Research in Germany” ist ein Einstiegsportal in die deutsche Forschungslandschaft und richtet sich an ausländische Wissenschaftler, Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft sowie an Journalisten. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Pilotprojekt werben deutsche Forschungs- und Förderorganisationen durch ihre gemeinsamen Aktivitäten im In- und Ausland für den Forschungsstandort Deutschland, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems zu sichern.
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