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Oktober 2.10.-3.10. Atlantic City, NJ/USA Seminar on Validate Your Own Excel Spreadsheet Application Workshop — Kontakt: support@globalcompliancepanel.com; http://bit.ly/ExcelSpreadsheetApplication. 2.10.-3.10. London/Großbritannien The Life of Water — Kontakt: Lee Page; pagel@rsc.org; www.rsc.or...

GDCh

Der seit dem Jahr 2009 in der GDCh etablierten Arbeitsgemeinschaft Chemie und Energie war es ein wichtiges Anliegen, ihren Mitgliedern einen Workshop anzubieten, in dem die Energiewende nicht nur unter chemischen, sondern vor allem auch unter gesellschaftlichen Aspekten abgehandelt werden sollte. Diese Idee von AG-Vorstandsmitglied Hermann Pütter stieß auf offene Ohren beim GDCh-Präsidenten Thomas Geelhaar, hatte er doch in diesem Jahr in der GDCh die Arbeitsgemeinschaft Chemie und Gesellschaft eingerichtet (s. diese Nachrichten, Seite 1028).
Die AG Chemie und Gesellschaft, die sich im ersten Halbjahr 2014 in der konstituierenden Phase befand und erste Aktionen für dieses und das kommende Jahr plante, nahm einen Workshop “Chemie für die Energiewende” gern in ihr Programm auf; denn die Energiewende orientiert sich nicht nur an naturwissenschaftlich-technisch Machbarem, sondern ist vor allem nur im gesellschaftlichen Konsens durchführbar, was auch die Meinungen der politisch Agierenden und somit gesetzliche Regelungen oder die Höhe von Fördermitteln beeinflusst.
Dieser erste Workshop, der auf den 16. Juli datiert wurde, sollte in einem überschaubaren Kreis von Mitgliedern aus allen Bereichen der GDCh durchgeführt werden, um eine intensive und substanzielle Diskussion zu ermöglichen. Und dieses Ziel wurde mit 22 Teilnehmern im vollbesetzten Liebig-Sitzungssaal der GDCh-Geschäftsstelle erreicht.
Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden der AG Chemie und Energie, Sigmar Bräuninger, der betonte, dass im Dialog über ein nachhaltiges Energiesystem die Rolle und Bedeutung der Chemie deutlicher gemacht werden müsse, stellte der GDCh-Präsident die von ihm initiierte AG Chemie und Gesellschaft vor (s. <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/gesellschaft" target="_blank">www.gdch.de/gesellschaft</a>).</ext-link> Wichtig ist ihm, dass die AG die Perspektiven der Chemie in kontrovers geführte Diskussionen einbringen sollte.
Die Vorstellungsrunde der Teilnehmer förderte einige interessante Aspekte zu Tage, was Chemikerinnen und Chemiker an der Thematik “Chemie für die Energiewende” fasziniert oder stört. Um nur wenige Beispiel zu nennen: Es reizen sie nicht nur die wissenschaftlichen Fragestellungen, sondern eben auch die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen. Die wichtige Rolle, die der Chemie zukommt, dokumentiert sich schon allein darin, dass die Chemie bereits zahlreiche Lösungen zu Energiefragen beigesteuert hat. Es fasziniert aber auch die naturwissenschaftliche Interdisziplinarität und dass die Arbeit an dem komplexen Energiesystem ein Generationenprojekt ist. Viele Teilnehmer stört es, dass die Beiträge der Chemie zur Verbesserung der Energieversorgung von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, dass die Energiewende von politischer Seite unüberlegt angegangen wird, dass in den Medien, selbst in den seriösen, viel Unsinn publiziert wird und dass sich die unterschiedlichen “Welten”, also die Akteure in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen, so schwer miteinander verzahnen lassen. Außerdem werde die Energiediskussion nicht ideologiefrei geführt, und politische Entscheidungen würden von den Bürgern nicht mehr verstanden.
Zwei Vorträge dienten als Basis für weitere intensive Diskussionen: “Die Energiewende als gesellschaftlicher Transformationsprozess: Akteure, Barrieren, Katalysatoren” von Hannes Utikal von der Provadis School of International Management and Technology in Frankfurt-Höchst und “Dekarbonisierung — Aufbruch in die Große Transformation?” von Hermann Pütter. Die Präsentationen beider Vorträge sind unter dem oben angegebenen Link einsehbar. Schlaglichtartig stellte der Vortrag von Utikal einige aktuelle Konzepte aus den Sozialwissenschaften zur Erklärung ausgewählter Themen der Energiewende vor und illustrierte die Herausforderungen am Beispiel der Energiewende in der Stadt Frankfurt. Die Multi-Level-Perspektive in der Debatte über sozio-technische Veränderungen wurde vorgestellt und anhand der Energiewende ebenso erläutert wie das mögliche Management der Transformation und die Rolle der Chemie als Industrie, Wissenschaft und Teil der Gesellschaft. Die anschließende Diskussion zeigte, dass selbst Nischeninnovationen oder Änderungen in den Verhaltensweisen eine deutliche Abweichung der Realität von den Szenarien bewirken können. Schwer einzuschätzen ist auch, wie sich höhere Kosten für Strom oder Energieträger auswirken.
Pütter erläuterte zunächst den Titel seines Vortrags. Das Wort “Dekarbonisierung” habe sich eingebürgert, sei aber missverständlich. Es ginge nicht um den Verzicht auf Kohlenstoff generell, sondern um eine stetig sinkende Nutzung von fossilem Kohlenstoff zur Senkung von CO2-Emissionen. Der Begriff “Große Transformation” wurde dem Hauptgutachten des WGBU (Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) “Welt im Wandel — Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation” aus dem Jahr 2011 entlehnt. Pütter stellte unser kohlenstoffbasiertes Wirtschaftssystem vor und zeigte auf, dass dem Umdenken noch kein “Umhandeln” folge. Der ökologische Fußabdruck vergrößere sich weltweit stetig. In Deutschland seien keine Anzeichen einer wirksamen Nachhaltigkeitspolitik erkennbar. Als wichtige Botschaft des Vortrags sahen die Workshop-Teilnehmer, dass Chemiker eine Stoffwissenschaft vertreten und dass sich daraus eine bedeutende Rolle für eine chemische Gesellschaft wie die GDCh ableiten lässt. Als Fazit aus der Diskussion wurde gezogen, dass die GDCh Defizite habe, was die Kommunikation zur Energiewende angehe. Es wurde darum gebeten, auch zu diesem Thema die Zusammenarbeit mit den ausländischen Chemiegesellschaften zu suchen.
In einem von Stephan Haubold, Senior Consultant bei BCNP, moderierten Brainstorming ging es um die Fragen, welche Rolle die GDCh in der Diskussion um die Energiewende einnehmen soll, wie die sich daraus ergebenden Ziele erreicht werden können und in welchem Zeithorizont. Die Antworten waren nicht widerspruchsfrei. Nur einige Beispiele seien hier genannt. Die GDCh
soll Aufklärung betreiben, Begriffe klarstellen
darf sich nicht der politischen Diskussion entziehen, sondern muss Farbe bekennen
muss als ehrlicher Makler und als kompetenter Partner anerkannt werden
muss verständlich in der Aussage sein und dabei die Zielgruppe beachten
soll die Gegenpole in der Diskussion aufzeigen (Pro- und Contra-Argumentation)
muss ihren Standpunkt vertreten, ohne auf die öffentliche Meinung zu schielen 
muss Gegensätze abbauen, beispielsweise Gesellschaft vs. Chemie
muss versuchen, Ängste in der Gesellschaft ausfindig zu machen
muss Partner finden
muss die Botschaft vermitteln: Eine Energiewende geht ohne Chemie nicht.
Zu den Zielen zählen:
den Kontakt zu Lehrern verstärken und auch die ChemKon berücksichtigen
weitere gesellschaftlich relevante Medien bedienen (kurzfristig)
Informationen für Journalisten optimieren (kurz- bis mittelfristig)
facettenreich und diversifiziert diskutieren
eine “lila Kuh” für bessere Außensichtbarkeit zum Thema Chemie für die Energiewende entwickeln; für diese Alleinstellungsmerkmal muss eine professionelle Agentur beauftragt werden (kurzfristig, dauert aber lang)
Geld beschaffen (ongoing)
über YouTube-Werbung machen oder einen Wettbewerb auf YouTube durchführen; generell muss es mehr Chemie-Filme auf YouTube geben
in die Fußgängerzonen gehen
Plakate zur Energiewende entwickeln
versuchen, auf die Lehrpläne Einfluss zu nehmen (langfristig)
die Aktuelle Wochenschau mit dem Thema bespielen (langfristig, weil verplant)
mit der DPG eine gemeinsame Veranstaltung zur Energiewende durchführen.
Die Antworten auf die eingangs gestellten Fragen waren noch weitaus umfangreicher und so facettenreich, dass ein Fazit aus der Diskussion vertagt werden musste. Dazu wird derzeit das Workshop-Protokoll ausgewertet. Die Workshop-Teilnehmer erhalten das Ergebnis der Auswertung zur Abstimmung. Fest steht, dass sehr bald mit neuen Ansätzen in der Kommunikation der Dialog mit der Gesellschaft geführt werden muss.
Renate Hoer


<h2>Aufruf zu Vorschlägen von Kandidatinnen und Kandidaten für den GDCh-Vorstand der Amtsperiode 2016 — 2019</h2>
Gemäß § 13.1 der GDCh-Satzung soll sich der Vorstand aus Personen zusammensetzen, die sich durch ihre Leistungen in der Chemie hervorgetan haben. Weiterhin soll die Zusammensetzung des Vorstands möglichst das Fächerspektrum der Chemie widerspiegeln.
Nach § 13.2 legt der Vorstand den wahlberechtigten Mitgliedern eine Vorschlagsliste mit Kandidatinnen und Kandidaten vor. Weitere Vorschläge können die GDCh-Mitglieder machen. Jeder Vorschlag aus dem Mitgliederkreis muss von mindestens 50 wahlberechtigten Mitgliedern unterschrieben sein. Assoziierte Mitglieder nach § 6.4d der Satzung (§ 6.4c der neuen Satzung) können nicht als Kandidaten vorgeschlagen werden.
Die Vorschläge müssen bis spätestens 31. Dezember 2014 beim Vorsitzenden des Wahlausschusses (Prof. Wolfram Koch, GDCh-Geschäftsführer, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt) mit den Unterschriftslisten eingegangen sein. Aus den Unterschriftslisten müssen jeweils die Mitgliedsnummer und der Name des unterzeichnenden Mitglieds deutlich hervorgehen.
Alle gemäß der Satzung vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten werden in den Nachrichten aus der Chemie, Heft 4/2015, sowie auf der GDCh-Homepage <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/wahl2015" target="_blank">www.gdch.de/wahl2015</a></ext-link> ab 16. März 2015 mit Bild, Lebenslauf und beruflichem Werdegang vorgestellt.


Biete freibleibend: Atkins, Phys. Chemie (1990), Lehniger, Biochemistry (1993) u. a., Besitzerstempel, gut erhalten, nur Portoerstattung. Kontakt: <a href="mailto:wolfgang.scheinert@web.de">wolfgang.scheinert@web.de</a> oder 0214 93730.

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