Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Tierischer Eischnee und andere Schäume

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2013, S. 1227-1229, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Manche tropischen und subtropischen Froscharten haben eine eigentümliche Art, ihren Laich zu schützen: Sie betten ihn in ein Schaumnest. Beim südasiatischen Baumfrosch Polypedates leucomystax zum Beispiel scheidet das Weibchen nach der Paarung eine Proteinlösung aus, die beide Partner dann mit vehementen Bewegungen ihrer Hinterbeine zu Schaum schlagen (Abbildung 1). Der Schaum hat etwa die Konsistenz von Eischnee.

Dieser Bioschaum behält über mehrere Tage seine Form, sogar unter extrem feuchtheißen Bedingungen im Dschungel. Noch überraschender ist, dass sich manche der Schaumnester innerhalb von 20 Minuten blaugrün färben — ein solcher Farbwechsel ist sonst im Tierreich nicht bekannt.

Der Zoologe Malcolm Kennedy von der Universität Glasgow beobachtete Schaumnester zuerst während einer Exkursion in Trinidad. Zusammen mit dem Physikochemiker Alan Cooper von derselben Universität untersuchte er ab dem Jahr 1997 die ungewöhnlichen Eigenschaften dieser Schäume.

Auf weiteren Reisen nach Trinidad und Malaysia sammelten Cooper und Kennedy bevorzugt solche Schaumnester, die aufgrund des Standorts von vornherein keine Überlebenschancen hatten. In Trinidad depo

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