Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Tonscherben im Elektronenmikroskop

Nachrichten aus der Chemie, November 2012, S. 1118-1121, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Bereits in der Jungsteinzeit war Steinsalz wichtige Handelsware. Die Voraussetzung einer Großproduktion von NaCl-Kristallen vor 6500 Jahren waren dichte Tongefäße mit einem Inhalt von 50 bis 100 Liter. Riesige Tonscherbenlager neben einer befestigten Siedlung, die auf eine solche Produktionsstätte hinweisen, entdeckten vor wenigen Jahren Archäologen um Vasil Nikolov1 im bulgarischen Provadiya (Abbildung 1). Die Steinmauer der Siedlung wurde vor etwa 6550 Jahren durch ein Erdbeben zerstört.2 Die Fundstätte liegt etwa 45 km vom Schwarzen Meer entfernt am Fluss Provadiyska, einem für die damalige Zeit wichtigen Transportweg (Abbildung 1, rechts).

Die Archäologen untersuchten die Tongefäße, ihre Größen und Formen. Bruchstücke stellten sie den Autoren zur Verfügung, die diese an der Technischen Universität Wien auf ihre chemische und mineralogische Zusammensetzung sowie auf ihre Funktionsfähigkeit für eine NaCl-Produktion untersucht haben.

Die Untersuchungsmethode

Zur Untersuchung der Tonscherben diente die Rasterelektronenmikroskopie mit Mikrosonde (XL30, ESEM, Philips). Mit dieser Methode lassen sich die Mineralzusammensetzung, die Me

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