Über die Inflation wissenschaftlicher Zeitschriften

Im Jahr 1998 fusionierten die Chemischen Berichte, das Bulletin de la Société Chimique de France, Gazzetta Chimica Italiana und weitere europäische Zeitschriften zum European Journal of Inorganic Chemistry. In ähnlicher Weise entstanden Analytical and Bioanalytical Chemistry und European Journal of Organic Chemistry aus dem Zusammenschluss einzelner Zeitschriften. Seit der Jahrtausendwende wurden viele Chemiezeitschriften neu gegründet (Tabelle). Eine Übersicht über alle Zeitschriften der GDCh liefert der GDCh-Jahresbericht 2012.¹

Einen Überblick über die Entwicklung der Open-Access-Zeitschriften geben die Elektronische Zeitschriftenbibliothek² und das Directory of Open Access Journals.³ Unter der Kategorie “Chemistry” stehen dort 165 Zeitschriften zu den Themen allgemeine Chemie (114), analytische Chemie (16), anorganische Chemie (5), chemische Technik (17) und organische Chemie (13).

Das scheinbar ungehemmte Wachstum der wissenschaftlichen Zeitschriften gibt es nicht nur in der Chemie, sondern auch in anderen Wissensgebieten. Begriffe wie “Literaturflut”, “Informations-Tsunami” oder “Wis

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