<p>Die <a href="https://www.goech.at/" target="_blank" rel="noopener">&Ouml;sterreichische Chemische Gesellschaft (G&Ouml;CH)</a> ist ein 1897 gegr&uuml;ndeter Verein, der seit &uuml;ber 100 Jahren die Chemie in &Ouml;sterreich und somit die Interessen von &ouml;sterreichischen Chemikerinnen und Chemikern vertritt. </p>

GÖCH

Im Jahr 2024 begrüßt die TU Graz nationale und internationale Chemiker:innen zu den 20. Chemietagen der GÖCH.<p>Unter den zahlreichen, breit gestreuten technisch-naturwissenschaftlichen Forschungsbereichen hat die Chemie an der <link href="#nadc20234137980-fig-0001">TU Graz in all ihren Facetten eine lange und erfolgreiche Geschichte.</p><figure xml:id="nadc20234137980-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/Cav4bkAfQ7Gs7pGu7Vdv"><figcaption><label>Abb.1: </label>TU Graz Alte Technik Hauptgebäude. Foto: <a href="https://www.markus-kaiser.com" target="_blank">www.markus-kaiser.com</a></figcaption></figure></figure><h2 type="main">Forschung</h2><p>Die Fakultät für Technische Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie (TCVB) der <link href="#nadc20234137980-fig-0002">TU Graz forscht grundlagen- und anwendungsorientiert in den Kernbereichen der Chemie, den chemischen Technologien, den Biowissenschaften und der Verfahrenstechnik und -entwicklung. Der Auftrag der Fakultät ist es, umweltverträgliche, neue (Bio-)Materialien, (Bio-)Prozesse, (Bio-)Systeme und Produkte zu entwerfen, die zu einer ressourcen- und energieschonenden, ökologisch sinnvollen Kreislaufwirtschaft führen sollen. Die Forschungsschwerpunkte in der Chemie und den chemischen Technologien umfassen die gezielte Synthese von Molekülen bis hin zur Entwicklung nachhaltig hergestellter zukunftsfähiger Materialien mit wohldefinierten chemischen, biologischen und physikalischen Eigenschaften.</p><figure xml:id="nadc20234137980-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/IE1mWGKRnWXiF2ScQmnQ"><figcaption><label>Abb.2: </label>TU Graz Neue Chemie. Foto: <a href="https://www.markus-kaiser.com" target="_blank">www.markus-kaiser.com</a></figcaption></figure></figure><p>Die Strategie, um dieses Ziel zu erreichen beinhaltet Ansätze effizienter Anwendung von Lichtenergie, nachwachsender Rohstoffe und katalytischer Verfahren. Die detaillierte Charakterisierung und Analyse der Strukturen und Eigenschaften der Moleküle und Materialien mit Funktion erlaubt es, neue Designprinzipien zu entdecken. Das ist der Weg zur nächsten Generation elektrochemischer Energiespeicher, wie zum Beispiel Brennstoffzellen und Batterien, sowie zu Systemen zur Energieumwandlung wie Solarzellen und zur Entwicklung künftiger leistungsfähiger Sensoren für Medizin und Umweltschutz.</p><p>Die Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Entwicklung und ein zentrales Element einer künftigen Bioökonomie. Über die Integration von molekularer mit prozesstechnischer Forschung leisten die technischen Biowissenschaften einen erheblichen Beitrag zur Klimaneutralität, Ressourcenschonung und für den Erhalt der Biodiversität. Ansatz ist eine interdisziplinäre Verbindung des vorhandenen Fachwissens, das sich von Biochemie, Bioinformatik, Mikrobiomforschung, synthetischer Biologie bis zur Prozesstechnik erstreckt. Dabei ist zu erwarten, dass die Digitalisierung der Biowissenschaften einen Paradigmenwechsel herbeiführen wird. In der Verfahrenstechnik liegt der Forschungsfokus auf dem Prozess- und Produktdesign für die chemische und pharmazeutische Produktion sowie in der biobasierten Industrie. Ein weiterer Schwerpunkt ist die nachhaltige Energieumwandlung und -speicherung im Rahmen der Energiewende. Diese Ziele werden durch eine fortschreitende Digitalisierung der Verfahrenstechnik und die Umstellung bestehender Verfahren auf nachwachsende Rohstoffe (Bioraffineriekonzepte) auf Basis „Green Chemistry“ verfolgt.</p><p>Zusätzlich wird die Produktion von komplex strukturierten und personalisierten Medikamenten vorangetrieben. Maßnahmen zur Reduktion des Energieeinsatzes und der CO<sub>2</sub>-Emissionen werden durch die Entwicklung alternativer Energieträger und innovativer elektrochemischer Verfahren im Bereich Brennstoffzelle und Elektrolyse gesetzt. Die Forschungsaktivitäten orientieren sich dabei an den drei Leitthemen:</p><p><list><listitem>Designing Functional Molecules and Materials</listitem><listitem>Bio-based Systems, Products and Processing</listitem><listitem>Process Design and Sustainable Energy Conversion</listitem></list></p><p>Ein entscheidender Faktor der Forschungsaktivitäten der <link href="#nadc20234137980-fig-0003">Fakultät liegt in einer engen Kooperation mit den Partneruniversitäten in den Bereichen NAWI Graz und BioTechMed. Die Fakultät versteht sich als integraler Bestandteil von NAWI Graz in den Bereichen Chemie und chemische Technologien, der molekularen und technischen Biowissenschaften sowie des Pharmaceutical Engineering.</p><figure xml:id="nadc20234137980-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/AKKQTqZfTMuopAoHGyQu"><figcaption><label>Abb.3: </label>Labor G. Trimmel. Foto: Lunghammer – TU Graz</figcaption></figure></figure><h2 type="main">Lehre</h2><p>Die drei Fachbereiche der Fakultät, Chemie, Biowissenschaften und Verfahrenstechnik, sind in den Bachelorstudien mit je einem fundamentalen Grundlagenstudium vertreten. Die Bachelorstudien Chemie und Molekularbiologie werden als NAWI Graz Studien gemeinsam mit der Universität Graz angeboten, das Bachelorstudium Verfahrenstechnik ist ein TU Graz Studium. Zusätzlich beteiligt sich der Fachbereich Chemie am Bachelorstudium Umweltsystemwissenschaften/Naturwissenschaften-Technologie.</p><p>Das Studium wird vom Dekanat der TCVB-Fakultät verwaltet, wobei hier die Fakultät für Mathematik, Physik und Geodäsie sowie die Fakultät für Elektrotechnik Servicelehre leisten. Die angebotenen Bachelorstudien stellen eine optimale Basis für die breit gefächerten und speziell forschungsorientierten Masterstudien dar. Die Studierenden können nicht nur in die direkt aufbauenden Masterstudien der jeweiligen Fachrichtungen ohne Auflagen eintreten, sondern auch aus weiteren Masterstudien wählen. Die Wahlmöglichkeiten werden dadurch erweitert, dass Studierende zu einer Vielzahl anderer Masterstudien mit Auflagen zugelassen werden können.</p><p>Die TCVB-Fakultät bietet zehn Masterstudien an. Die naturwissenschaftlichen Masterstudien werden als NAWI Graz Kooperationsstudien angeboten, die Masterstudien Verfahrenstechnik und Biorefinery Engineering sind reine TU Graz Studien. Sechs dieser zehn Masterstudien werden der Internationalisierungsstrategie der TU Graz entsprechend auf Englisch angeboten. In den deutschsprachigen Masterstudien werden Lehrveranstaltungen teilweise und, wenn sinnvoll, in Englisch angeboten.</p><p>Die Studien der TCVB Fakultät in den Bereichen Chemie, Biowissenschaften und Verfahrenstechnik sind modern und stark forschungsgeleitet ausgerichtet, dadurch können aktuelle und gesellschaftlich relevante Forschungsthemen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenknappheit oder Pandemiekrise in die bestehenden Lehrpläne eingearbeitet und somit aktualisiert angeboten werden.</p><p>Ein großer Anteil der Lehre ist sehr praxisorientiert, was sich in den Curricula mit einem hohen Anteil an Laborübungen, Konstruktionsübungen und praktischen Übungen widerspiegelt.</p><p>Tanja Wrodnigg, GÖCH-Vizepräsidentin, Studiendekanin und Chair der Chemietage 2024</p><h2 type="main">Info TU Graz</h2><p>Wissen, Technik, Leidenschaft – die Technische Universität Graz überzeugt seit über 200 Jahren mit ihren Leistungen in Lehre und Forschung. Fünf thematische Stärkefelder, die Fields of Expertise, prägen den unverwechselbaren wissenschaftlichen Fingerabdruck der steirischen Universität im Herzen Europas.</p><p>Derzeit nutzen rund 13 700 Studierende aus über 100 Ländern das Angebot der technischen und naturwissenschaftlichen Lehre in sieben Fakultäten und rund 100 Instituten – durch die enge Vernetzung mit der aktuellen Forschung immer voll am Puls der Zeit. Rund 1900 Absolvent:innen finden jedes Jahr am Arbeitsmarkt ausgezeichnete Karriereperspektiven vor. Das starke Netzwerk der TU Graz zu Industrie, Wirtschaft und Forschung führt zu außerordentlich erfolgreichen Kooperationen wie NAWI Graz, BioTechMed-Graz und TU Austria. Zukunftsweisender Schwerpunkt der TU Graz: die forcierte Internationalisierung. Die Studierenden sollen mit der Umstellung der PhD- und Masterprogramme auf Englisch das ideale Rüstzeug bekommen, um sich erfolgreich auf dem internationalen Parkett zu bewegen. Dazu kommen strategische Kooperationen mit ausgewählten internationalen Spitzenuniversitäten.</p><p><url href="http://www.tugraz.at"><a href="https://www.tugraz.at" target="_blank">www.tugraz.at</a></url></p>

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Vielfältige chemische Forschung an der TU Graz

Im Jahr 2024 begrüßt die TU Graz nationale und internationale Chemiker:innen zu den 20. Chemietagen der GÖCH.Unter den zahlreichen, breit gestreuten technisch-naturwissenschaftlichen Forschungsbereichen hat die Chemie an der TU Graz in all ihren Facetten eine lange und erfolgreiche Geschichte.Abb...

<p>Der Weg in die Selbstständigkeit ist in der Chemie ein eher seltener Karrierepfad. Die Statistik weist Lifesciences als Branche mit dem höchsten Durchschnittsalter von 41 Jahren der Gründer:innen aus (Austrian Start-up Monitor 2019). Umso bemerkenswerter ist es, dass es erfolgreiche Beispiele von GÖCH-Mitgliedern gibt, die zum Teil bereits vor – oder gleich nach – Abschluss des Studiums unternehmerisch tätig sind. Exemplarisch stellen wir drei junge Unternehmen vor, deren Geschäftsidee nicht nur etwas Besonderes darstellt, sondern auch von ihrer außergewöhnlichen Begeisterung für die Chemie zeugt.</p><h2 type="main">Sisyphus</h2><p>Das Team um Tom Cotter, Hedda Drexler, Lorenz Lindenthal und Christoph Rameshan hat es sich zum Ziel gesetzt, mit der Reverse-Water-Gas-Shift-Technik ein Verfahren zur energieeffizienten Umwandlung von CO<sub>2</sub> in Produkte zu entwickeln. Die Kerntechnik, welche im Zuge von ERC-Grants entwickelt wurde, basiert auf einem neuartigen Katalysator, der es ermöglicht, Kohlendioxid zu recyceln. Das so gewonnene Synthesegas ist ein wesentlicher Baustein, um erschwingliche grüne Chemikalien und nachhaltige Flugtreibstoffe herzustellen.</p><p>Der Brutkasten-Sonderpreis 2022 und Preise bei der I2C <link href="#nadc20234137982-fig-0001">Pitch Challenge 2023 konnten bislang lukriert werden. Darüber hinaus erhielt das Team das Gründerstipendium der Wirtschaftsagentur Wien und das Konzept wurde bei Falling Walls Lab Austria 2023 in Graz präsentiert.</p><figure xml:id="nadc20234137982-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/kMNUfTXCQgyNFUfCChVW"><figcaption><label>Abb.1: </label>Sisyphus bei der Pitch Challenge. Foto: Tom Cotter</figcaption></figure></figure><p><url href="http://www.sisyphus.energy"><a href="https://www.sisyphus.energy" target="_blank">www.sisyphus.energy</a></url></p><h2 type="main">ChemieBox</h2><p>„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Faszination für Chemie zu wecken – deshalb entstand 2020 der Verein „Chemie On Tour“.“ berichtet Michael Leitzenberger, einer der drei Gründer. Durch die Coronapandemie hat sich auch für den jungen Verein einiges schlagartig geändert. Es war nicht mehr möglich, an Schulen zu fahren und Experimente durchzuführen; die Alternative waren Webinare mit vielen Experimenten. So konnte auch in dieser Zeit den Schüler:innen Chemie näher gebracht werden. Es kam die Idee auf, klassische Chemiebaukästen weiterzuentwickeln und anzubieten. Mit der <link href="#nadc20234137982-fig-0002">ChemieBox bekommt man ein umfassendes Starterset und zwölf monatlich versendete Boxen. Diese enthalten alle benötigten Materialien und Chemikalien, die in den Experimenten eingesetzt werden. Dabei wird mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ergänzend mit hochwertigen Videoanleitungen gearbeitet. Das Startup wurde bereits in TV Shows einem breiteren Publikum präsentiert.</p><figure xml:id="nadc20234137982-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/YW7RMvRISOCpw0ISYO9A"><figcaption><label>Abb.2: </label>ChemieBox bei PULS4. Foto: PULS 4_Gerry Frank</figcaption></figure></figure><p><url href="http://www.chemiebox.at"><a href="https://www.chemiebox.at" target="_blank">www.chemiebox.at</a></url></p><h2 type="main">Lipid Legends</h2><p>Das 2023 von Andras Gregor, Marc Pignitter und Lena Grabner gegründete Spin-off der Universität Wien beschäftigt sich nicht nur mit der Schaffung erstklassiger kaltgepresster nativer Öle in Bezug auf Geschmack, Haltbarkeit und Polyphenolgehalt, sondern auch mit Lösungen von Nachhaltigkeitsbedenken. Durch den Einsatz neuartiger Produktionstechniken unter Einbeziehung von Material, welches sonst als Abfallprodukt anfällt, das Einbeziehen von Nebenströmen und durch Bioverpackungen werden gesunde und natürliche Lebensmittel bereitgestellt und gleichzeitig Lebensmittelverschwendung und Umweltbelastung minimiert. Darüber hinaus wird die Verpackung im Hinblick auf biologische Abbaubarkeit und den Gesundheitsschutz der Verbraucher verbessert. Die optimierten Produkte sollen künftig auf dem europäischen Markt verkauft werden. Finanzielle Mittel werden durch Zuschüsse (FFG, AWS, EU-Förderprogramme, Wirtschaftsagentur) und Crowdfunding eingeworben.</p><p><url href="http://www.lipid-legends.com"><a href="https://www.lipid-legends.com" target="_blank">www.lipid-legends.com</a></url></p><p>Walter Schneider, GÖCH-Geschäftsführer</p>

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Vielfältige chemische Forschung an der TU Graz

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