Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Vom Pharmaprodukt zum Tissue Engineering

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2010, S. 33-35, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Mittlerweile stammen viele Produkte für Diagnostik und Therapie aus Zellkulturen tierischer und humaner Stellen. Die regenerative Medizin und ihr Teilbereich Tissue Engineering nutzen humane Zellen für neuartige Therapien, etwa für Knorpel-, Knochen- oder Hautersatz. Auch Testsysteme für Wirkstoffe und Chemikalien basieren auf Zellkulturen, z. B. Hautmodelle für Kosmetika, Tumormodelle für die Krebstherapie oder Leberzellen für den Fremdstoffmetabolismus.

Allerdings treten erhebliche Schwierigkeiten bei der Kultivierung tierischer oder humaner Zellen außerhalb eines lebenden Organismus auf, also in vitro. Der Grund dafür ist, dass die Zellen aus einem komplexen Gewebeverbund im Körper in eine Einzelzellkultur in einer Flasche oder einen Bioreaktor überführt werden.1,2)

Die Anfänge der Zellkulturtechnik reichen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als es Wissenschaftlern wie Wilhelm Roux oder Ross Granville Harrison gelang, Säugetieren entnommenes Gewebe in Kulturflaschen (daher: in vitro, ”im Glas“) am Leben zu halten. In der Forschung stand im Vordergrund, die erforderlichen Arbeitstechniken zu etablieren. Außerdem galt es, grundsätzliche biochemische und bi

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