Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Von Hochkultur zum Niedergang: Briefe in der Chemie

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2018, S. 145-148, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Als „eine Unterred oder Wechselung zwischen Abwesenden, in der Schrift bestehend“ wird der Brief im Jahr 1673 definiert. In der Chemie dienten Briefe seit dem 19. Jahrhundert dem Abstecken von Fachgebieten, der Organisation der ersten internationalen Fachtagung, der Kritik und der Unterstützung von Freunden und Kollegen.

Die kurze Mitteilung in Schriftform ging um 800 n. Chr. als brevis libellum in den Sprachgebrauch ein. Insbesondere Akademiker tauschten sich über solche Mitteilungen aus. Dieser Gelehrtenbriefwechsel wurde bis ins 17., 18. Jahrhundert lateinisch und streng formal strukturiert geführt.2) Als die Zahl der Wissenschaftler und deren Informationsbedürfnis wuchs, verschickten sie einen Privatbrief oft mehrfach gleichlautend, um alle zu benachrichtigen. Diese Funktion als halb öffentliches Rundschreiben änderte sich erst mit der Gründung von Zeitschriften, etwa der Acta Eruditorum ab 1682 und der Monatsgespräche ab 1688 in deutscher Sprache. Diese nahmen dem Brief eine seiner wichtigsten organisatorischen Funktionen ab: das Abstecken der Arbeitsgebiete.

Im 19. Jahrhundert wurde die Zeitschrift zum zitierbaren Kommunikationsmittel und stimuliert

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