Gesellschaft Deutscher Chemiker

Artikel

Was passiert, wenn's bunt wird

Nachrichten aus der Chemie, November 2012, S. 1082-1086, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Chlorophyll (Chl), das grüne Pigment der Pflanzen, gibt dem Leben auf der Erde eine Farbe. Sein Erscheinen im Frühjahr und sein Verschwinden im Herbstlaub gehören zu den farbenfreudigsten Phänomenen der Natur — beides ist sogar aus dem Weltraum beobachtbar.1 Jedes Jahr werden auf der Erde schätzungsweise über 109 Tonnen Chlorophyll erzeugt und — jahreszeitlich bedingt — wieder abgebaut.2 Noch vor etwa 20 Jahren war der faszinierende und ökologisch wichtige natürliche Chl-Abbau ein Rätsel: Chlorophyll schien im Herbstlaub spurlos zu verschwinden.1,2

Entfärbung vom Chlorophyll

Der Züricher Botaniker Philippe Matile verfolgte seit etwa 1985 die Idee, dass Chlorophyll in vergilbenden Blättern zu farblosen Verbindungen abgebaut würde (und nicht zu farbigen).1 Eine farblose Verbindung aus der Gerste (Hordeum vulgare) wurde als ein vermutliches Chl-Abbauprodukt isoliert und in unserem Laboratorium als der erste eindeutig identifizierte Chl-Katabolit (Hv-NCC-1, (1)) aus höheren Pflanzen strukturell charakterisiert (Abbildung 1).1,3 Dieser nichtfluoreszente Chl-Katabol

Magazin

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.