Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Wer nicht sehen kann, kann fühlen

Nachrichten aus der Chemie, Mai 2012, S. 542-543, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Auf den ersten Blick sehen die drei Labore identisch aus: Laborbänke, Waschbecken, ein Abzug. Schaut man aber genauer hin, fällt im dritten Raum auf, dass hier Menschen experimentieren, die nicht sehen können. Zum Analysieren nutzen sie nämlich nicht die Augen.

Experimente für Blinde

Die Versuche in dem Labor, das speziell für Blinde und Sehbehinderte konzipiert ist, brauchen keine optischen Signale. Dafür piept es aus der einen Ecke, in der Mitte des Raumes riecht jemand an einer Flüssigkeit, in der anderen Ecke befühlt ein blindes Kind den Inhalt einer Schale: Es hat flüssigen Superabsorber mit Wasser versetzt und ertastet nun den entstandenen Feststoff. Jugendliche stellen Eisen im Hochofenprozess her; als Hochofen dient eine Mikrowelle. Dazu wiegen sie Kohle und Eisenoxid mit Hilfe eines Assistenten ab und schichten die Substanzen in einen Porzellantiegel. Dieser kommt in einem mit Schamott ausgekleideten Blumentopf für zwei Minuten in die Mikrowelle und kühlt danach ab. Die Experimentierenden ziehen dann das Eisen mit einem Magneten aus der Masse.

Eine gaschromatographische Auftrennung von Alkanen ist elektronisch adaptiert: Hier übersetzt ein Span

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