Blickpunkt

Die Unternehmenslandschaft von Spezialchemieunternehmen, die an die Farben- und Lackindustrie liefern, prägen in Deutschland und anderen europäischen Ländern wie Italien oder Frankreich kleine und mittlere, also mittelständische Unternehmen. Solche auch in die Automobilbranche liefernden Geschäftszweige tendieren wie diese dazu, Teile der Wertschöpfung aus den eigenen Unternehmen auszulagern. Dazu gehört auch und gerade die Produktion. Dies geschieht in erster Linie, um Kosten zu sparen.
Die chemische Großindustrie beschäftigt Manager, die entscheiden, ob das Unternehmen etwas selbst macht oder zukauft. Auch mittelständische Unternehmen müssen sich im täglichen Geschäft fragen, welche Kernkompetenzen sie in der strategischen Ausrichtung von Innovation, Portfolio und Service auf- oder ausbauen wollen, um im Wettbewerb ihre Nische zu finden, und um gegen die großen Wettbewerber zu bestehen.


<h2>Der Kern der Wertschöpfung</h2>
Es spricht einiges dafür, die Produktion im eigenen Unternehmen zu behalten: Ein großer Teil der Wertschöpfung eines produzierenden Chemieunternehmens entsteht dort, wo die chemische Reaktion stattfindet, also in den Reaktoren in der Produktion. Daher ist es einleuchtend und konsequent, dass neben der Innovations- und Vertriebsaktivität auch dieser Schritt der Wertschöpfungskette im Fokus der Geschäftsführung steht.
Wesentliche Säulen eines langfristigen Unternehmenserfolgs sind
größtmögliche Unabhängigkeit von kurzfristigen Marktentwicklungen oder Shareholder-Ansprüchen,
ein breites Produktportfolio,
eine schlanke Organisation,
Entwicklung und Vertrieb nah am Kunden,
 eine gesunde Finanzstruktur und
kontinuierliche Investitionen.
Aber nur, wenn zudem der wichtigste wertschöpfende Schritt, die Produktion, also Anlagen und Mitarbeiter effizient sind, kann ein Unternehmens seine Stärken langfristig im Markt ausspielen.
Horst Wildemann, Professor für Unternehmensführung, Logistik und Produktion an der TU München stellte im Jahr 2005 fest, dass der Trend, Produktion auszulagern, nachlässt. Die Schnittstellen- und Knowhow-Verluste sind oft zu hoch.1 Ob die Auslagerung von Kompetenzen langfristig ökonomisch sinnvoll ist, ist im Einzelfall zu prüfen.


<h2>Kennzahlen der Spezialchemie</h2>
In den letzten Jahren nahmen Business-Intelligence-Konzepte zur Unternehmenssteuerung zu, die auf Schlüsselkennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) beruhen, und zwar für alle Unternehmensbereiche wie Einkauf, Forschung und Entwicklung, Produktion, Qualitätssicherung, Logistik und Vertrieb. Eine Basis für die Entwicklung derartiger Kennzahlensysteme bietet der Ansatz eines Berichtsbogens (Balanced Scorecard) mit den vier Dimensionen Finanzen, Kunde, Markt/Innovation, Mitarbeiter.
Auch für die Steuerung einer Produktionseinheit oder eines Werkes sind KPIs unabdingbar. Sie liefern ein verlässliches Bild der Leistungsfähigkeit der eigenen Fertigung. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiter, welche die Wertschöpfung erbringen, eine (am besten) direkte Rückmeldung über den Erfolg ihrer Arbeit.
 Die Spezialchemie ist geprägt von häufigen Produktwechseln in der Anlage und von der Produktion im Batchverfahren. Diese Verfahrensweise enthält Vor- und Nachbereitungs- sowie Reinigungszeiten. Dies reduziert die tatsächliche Ausbringungsmenge im Vergleich zur nominalen Kapazität, die sich aus der theoretischen Ausbringungsmenge der Produkte unter Berücksichtigung der Laufzeiten der Einzelchargen ohne Reinigungs-, Reparatur-, Qualitätssicherungs- oder sonstigen Verlustzeiten ergibt (iron capacity). Dies ist bei Kennzahlensystemen für die Spezialchemie zu berücksichtigen. Notwendig sind dafür quantitative Daten wie die Tonnagezahlen und Verlustzeitenanalysen, außerdem Effektivitäts- und Effizienzkennzahlen wie die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Efficiency, OEE). Sie ist ein Maß für die Wertschöpfung einer Anlage. Zudem sind die jeweiligen Produktionsmitarbeiter einzubeziehen und Verbesserungs- und Automatisierungspotenziale festzustellen.
Henning Ziemer, promovierter Chemiker, ist Geschäftsführer von Synthopol Chemie in Buxtehude. In seinem Vortrag während der Konferenz der Chem-Academy “Produktion in der chemischen Industrie” Ende Januar in Hannover erläutert er seine Überlegungen zur Wertschöpfung. <a href="mailto:hziemer@synthopol.com">hziemer@synthopol.com</a>


Über Synthopol
Das norddeutsche Familienunternehmen Synthopol Chemie Dr. rer. pol. Koch beschäftigt bei einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro etwa 200 Mitarbeiter. Seit dem Jahr 1957 ist das Unternehmen im Markt der Rohstoffe für die Lack- und Farbenindustrie etabliert. Kernkompetenzen sind Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunstharzen. Das Entwicklungsteam besteht aus 30 Chemikern, Anwendungstechnikern und Laboranten. In Produktion und Logistik arbeiten etwa 90 Chemikanten, Chemie- und Logistikfacharbeiter sowie Chemielaboranten.


Thomas Seuß beantwortet Fragen zum Patentrecht
Patentfähiger Mechanismus?
Frage 57:
In meiner Arbeitsgruppe untersuchen wir den Einfluss pharmazeutischer Substanzen auf verschiedenste Zellen. Dabei ist uns aufgefallen, dass der bisher in der Literatur beschriebene Wirkungsmechanismus für die Substanz X bei der Therapie der Krankheit Z völlig falsch ist. Tatsächlich erfolgt die Wirkung über eine gänzlich andere Signalkaskade ausgehend vom Rezeptor Y. Sind diese neuen Erkenntnisse patentfähig?
Antwort:
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihre Erkenntnisse bisher nicht patentfähig sind, trotz der möglichen Bedeutung für die medizinische Wissenschaft. Dem Patentschutz zugänglich ist eine “Lehre zum technischen Handeln”, die gewerblich anwendbar ist. Die Therapie von Krankheiten selbst ist dem Patentschutz nicht zugänglich, unabhängig davon, ob es sich um eine chirurgische oder eine medikamentöse Therapie handelt. Ärztliches Handeln ist überdies auch kein Gewerbe.
Als gewerblich anwendbare Lehre zum technischen Handeln wird allerdings die Bereitstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Krankheiten angesehen.
In Ihrem Fall ändert sich durch Ihre Erkenntnisse an der bereits bekannten Lehre “therapiere die Krankheit Z durch Bereitstellung eines Medikamentes enthaltend den Wirkstoff X” nichts. Der Wirkmechanismus selbst, so bedeutsam er für die Wissenschaft sein mag, ändert nichts an der gewerblichen Bereitstellung genau dieses Medikamentes zur Behandlung genau dieser Krankheit.
Anders wäre der Fall gelagert, wenn Ihre Erkenntnisse über den Wirkmechanismus dazu führten, dass nun auch eine andere Krankheit oder eine andere Patientenpopulation behandelt werden könnte. Anders wäre der Fall auch dann, wenn Ihre Erkenntnisse zu der Schlussfolgerung führten, dass der Wirkstoff besser in anderer Form oder in anderer Dosis gegeben werden sollte. In diesem Fall wäre nämlich eine andere technische Lehre begründet, wie beispielsweise “therapiere die Krankheit W durch Bereitstellung eines Medikamentes enthaltend den Wirkstoff X” oder “therapiere die Krankheit Z durch Bereitstellung eines Medikamentes enthaltend den Wirkstoff X in folgender Form (oder in folgender Dosis)”.
Diese Auffassung wurde erst jüngst vom Bundesgerichtshof unter dem Stichwort “Memantin” bestätigt: Der Bundesgerichtshof hat darin ein früher vom Europäischen Patentamt erteiltes Patent aus genau diesem Grund für nichtig erklärt. Daran können Sie übrigens erkennen, dass die Frage der Patentfähigkeit in diesem Gebiet alles andere als trivial ist und dass selbst Experten zu divergierenden Auffassungen gelangen können.
Auf Ihre Frage hin kann ich Ihnen nur raten zu prüfen, ob Ihre Erkenntnisse über den Wirkmechanismus weitere Schlüsse über die Behandlung weiterer Krankheiten oder über bessere Therapiemodalitäten für die bereits untersuchte Krankheit erlauben.
Fragen für Thomas Seuß an: nachrichten@ <a href="https://gdch.de" target="_blank">gdch.de</a>. Info zur kostenfreien Beratung unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/rechtsberatung" target="_blank">www.gdch.de/rechtsberatung</a></ext-link>



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<li>
1 

Horst Wildemann, “Produktion hat goldenen Boden”, FAZ, 24.01.2005.
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</ul>

Artikel

Wertschöpfungsschritt Produktion

Die Unternehmenslandschaft von Spezialchemieunternehmen, die an die Farben- und Lackindustrie liefern, prägen in Deutschland und anderen europäischen Ländern wie Italien oder Frankreich kleine und mittlere, also mittelständische Unternehmen. Solche auch in die Automobilbranche liefernden Geschäft...

Die Reach-Registrierungsfristen in den Jahren 2013 und 2018 betreffen vor allem Importeure von Gemischen und Polymeren aus Ländern außerhalb der europäischen Gemeinschaft (EG). Denn Bestandteile ihrer Importprodukte sind die dann zur Registrierung anstehenden kleinervolumigen Stoffe. Das sind solche, von denen weniger als 1000 Tonnen pro Jahr produziert werden.
Jede Einzelkomponente, deren Importmenge eine Tonne Jahr übersteigt, ist bei der europäischen Chemikalienagentur Echa zu registrieren. Bei Polymeren sind Monomere anzumelden, deren Monomereinheiten zu mehr als zwei Prozent im Polymer enthalten sind und deren Importmenge mehr als eine Tonne pro Jahr beträgt.1 Additive, ausgenommen Stabilisatoren, unterliegen ebenso ab einer Tonne jährlich der Registrierungspflicht.2 So sind Importeure von Gemischen verpflichtet, die Reachkonformität jeder anmeldepflichtigen Einzelkomponente sicherzustellen. Hier schließt der Begriff “Gemisch” Polymere ein.


<h2>Alleinvertreter registrieren</h2>
Importierte Stoffe, die als solche (direkt) oder als Bestandteile von Gemischen (indirekt) auf die Märkte der EG gelangen, können angemeldet werden
durch den EG-Importeur oder
durch einen vom Nicht-EG-Hersteller des Stoffs bestellten und in der EG ansässigen Alleinvertreter.
Bei Stoffen, die indirekt in die EG importiert werden, ist die erste Möglichkeit nicht praktikabel. Denn der Importeur benötigt für die Registrierung Informationen, die der Formulierer streng vertraulich handhabt: genaue Angaben zur Stoff identität, Reinheit, zum Anteil des Stoffs im Gemisch etc. Diese wird der Importeur nur in Ausnahmefällen erhalten. Selbst wenn er die Bestandteile seiner importierten Gemische kennt, verfügt er in der Regel nicht über reachrelevante Testdaten dieser Stoffe. Er müsste sie erwerben, und damit wäre es unwirtschaftlich solche Gemische zu registrieren.
Die meisten japanischen Chemieunternehmen entschieden sich dafür, durch Registrierungen durch ihre Alleinvertreter sowohl direkte als auch indirekte EG-Exporte anmeldepflichtiger Stoffe abzudecken. Die Importeure sind so von ihrer Anmeldepflicht befreit, und gelten nach Reach als nachgeschaltete Anwender.
Doch diese einfach erscheinende Lösung wirft bei importierten Gemischen Probleme auf, die einerseits durch die Vorgaben der Reachverordnung und andererseits durch die Geschäftsstrukturen entstehen. So hat der Alleinvertreter sowohl für die Registrierung zu sorgen als auch weitere Aufgaben zu erfüllen, die sich aus Artikel 8(2) und (3) der Reachverordnung und dessen Auslegung in den Echa-Leitlinien zur Registrierung (S. 23 ff) ergeben. Der Alleinvertreter muss
eine aktuelle Liste aller EG-Importeure in der direkten und indirekten Lieferkette des Nicht-EG-Herstellers führen und
jedem direkten und indirekten EG-Importeur genaue Mengen des zu registrierenden Stoffs zuordnen.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, wird in der Echa-Leitlinie auch der nicht in der EG ansässige Hersteller in die Pflicht genommen. Dieser muss
dem Alleinvertreter Informationen über direkte und indirekte EG-Importeure übermitteln, welche die Registrierung abdecken soll;
dem Alleinvertreter mitteilen, ob die Gesamtmenge eines importierten Stoffs oder nur bestimmte Mengen und Importeure durch die Registrierung erfasst werden;
die EG-Importeure in seiner Lieferkette über die Bestellung des Alleinvertreters informieren.


<h2>Von Zwischenhändler zu Zwischenhändler</h2>
Das größte Problem für den Nicht-EG-Hersteller ist es, die indirekten EG-Importeure zu identifizieren und die Mengen eines Stoffs für jeden einzelnen Importeur zu bestimmen (Abbildung 1). Da die Importeure nicht mit den Herstellern der einzelnen Komponenten eines Gemisches, sondern mit Kunden dieser Hersteller in Geschäftsbeziehung stehen, kann der Hersteller seine Pflichten nur erfüllen, indem er von den Akteuren seiner Lieferkette die Offenlegung vertraulicher Informationen fordert, wodurch sich die Gefahr einer Verletzung des Wettbewerbsrechts ergibt. Daher sind die Akteure in der Mitte der Lieferkette (Midstream Stakeholder) nur schwer dazu zu bewegen zu kooperieren.
Eine weitere Kommunikationsbarriere entsteht durch die japanischen Geschäftsstrukturen, in denen Produkte selten direkt, sondern in der Regel über Zwischenhändler verkauft werden. Dies verlängert die Lieferkette und erfordert weitere Kommunikationsschritte. Sowohl die Midstream Stakeholder als auch die Zwischenhändler sind meistens Unternehmen, die sich auf den heimischen Markt konzentrieren und nicht über regulatorisch geschultes Personal verfügen, das reachbezogene Anfragen verstehen, bewerten und beantworten kann.
Was sind also die Minimalziele einer gelingenden Kommunikation in der Lieferkette, um den Vorgaben der Reachverordnung zu genügen, und welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein? Ziele sind:
Der Nicht-EG-Hersteller benötigt die Namen der direkten und indirekten EG-Importeure und die Mengen des zu registrierenden Stoffs, um diese Informationen an den Alleinvertreter weiterzuleiten.
Der EG-Importeur muss den Alleinvertreter kennen, um von ihm die Bestätigung zu erhalten, dass seine Importmengen durch dessen Registrierung abgedeckt sind.
Voraussetzungen sind:
Schutz vertraulicher Geschäftsinformationen: Die Namen der Importeure, Importmengen und Anteile des Stoffs in Gemischen dürfen nicht für jeden Akteur in der Lieferkette sichtbar sein.
Einhaltung des Wettbewerbsrechts: Die Namen der Importeure und Identitäten der Akteure einer Lieferkette dürfen nicht durch die gesamte Lieferkette offengelegt werden.
Kooperation der Midstream Stakeholder: Ihnen ist der Schutz ihrer Identität und ihrer vertraulichen Informationen zu gewährleisten sowie ihr Geschäft zu sichern.


<h2>Mit Informationstechnik zur Reachkonformität</h2>
Ein japanisches Konsortium3 entwickelte, unterstützt von der Reacharbeitsgruppe des japanischen Verbands der chemischen Industrie (Japanese Chemical Industry Association, JCIA), eine Software, welche die Zusammenarbeit von Herstellern, Alleinvertretern und Importeuren erleichtert: das IT-Werkzeug Only Representative Reach Information Sheet, OR2IS .
Eine Erkenntnis aus den ersten Einsätzen des Werkzeugs war, dass der Importeur die Kommunikation initiieren sollte, da dann die Midstream Stakeholder direkt von ihren Kunden Anfragen erhalten und so eher bereit sind zu kooperieren. Leitet dagegen der Nicht-EG-Hersteller die Kommunikation ein, besteht die Gefahr, nicht alle indirekten EG-Importeure eines Stoffs zu erfassen.
Das Programm speichert die Daten nicht in einer zentralen Datenbank, sondern belässt sie auf dem lokalen Server jedes Akteurs in der Lieferkette. Sämtliche vertraulichen Informationen werden kodiert und die Einzelkomponenten der Gemische nicht durch chemische Namen, CAS-Nummern etc. identifizierbar gemacht, sondern den jeweiligen Vorregistrierungsnummern zugeordnet.
Nur der Importeur erhält den Dekodierungsschlüssel für die Informationen zum Alleinvertreter und die Vorregistrierungsnummer des Stoffs. Der Hersteller wiederum erhält kodierte Informationen zur Identität des Importeurs und zur Importmenge des Stoffs, die nur er dekodieren kann. Die Identitäten der Midstream Stakeholder, die nicht in direkter Geschäftsbeziehung zum Hersteller oder zum Importeur stehen, bleiben vertraulich (Abbildung 2, S. 49).
Das Programm wurde Mitte November 2011 in Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Green Ebase auf den Markt gebracht.4 In der Anfangsphase gibt es allerdings nur eine japanische Version, so dass derzeit EG-Importeure ihre Reachanfragen an japanische Lieferanten per E-Mail starten sollten. Eine englischsprachige Version der Software wird voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2012 vorliegen.
Regina Döller ist promovierte Chemikerin und bei Mitsui Chemicals Europe als Produktsicherheitsmanagerin beschäftigt. Beim Chem-Academy-Forum “Produktsicherheit in der chemischen Industrie” am 23. und 24. Januar in Köln spricht sie über die Problematik komplexer Lieferketten und -netze am Beispiel Japans. <a href="mailto:regina.doeller@mcie.de">regina.doeller@mcie.de</a>


<h2>Die Zukunft der BASF</h2>
Die BASF will jährlich um 6 % wachsen und im Jahr 2020 einen Umsatz von 115 Mrd. Euro erzielen. Gegenüber dem Jahr 2010 soll sich das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) auf 23 Mrd. Euro verdoppeln. Für die Chemieindustrie prognostiziert der Konzern bis zum Jahr 2020 ein jährliches Wachstum von 4 %, für das globale Bruttoinlandsprodukt 3 %. Um sich von der zyklischen Chemiekonjunktur weniger abhängig zu machen, investiert die BASF verstärkt in Automobilteile, Batteriematerialien und die Wasseraufbereitung. Mitte des Jahres geht eine Anlage in Elyria, Ohio, in Betrieb, die Kathodenmaterial für Lithium ionen-Akkumulatoren produziert. Insgesamt sollen die Investitionen in die Batteriebranche im dreistelligen Millionenbereich liegen. Kürzlich erwarb der Konzern mit Inge Watertechnologies einen Anbieter von Ultrafiltrationssystemen für die Wasseraufbereitung. Bisher lieferte die BASF die hierfür notwendigen Chemikalien. Vorstandsvorsitzender Kurt Bock kommentierte die Strategie: “Wir wissen, dass dies keine geradlinige Bewegung sein wird.”


<h2>Total investiert in Chemie</h2>
Der französische Ölkonzern Total investiert in den nächsten Jahren in Petrochemie und in Spezialchemie jeweils 1 Mrd. Euro. Die Aufwendungen sollen vor allem nach Asien fließen, wo das Unternehmen ein Fünftel der Erlöse generiert. Total erwirtschaftet einschließlich der Anteile an Gemeinschaftsunternehmen einen jährlichen Chemieumsatz von fast 20 Mrd. Euro. Knapp zwei Drittel des Umsatzes beruhen auf Petroprodukten wie Ethylen, Polyethylen, Styrol und Stickstoffdünger. Ein Drittel entsteht aus Spezialitäten wie Kunstharzen, Dicht- und Klebstoffen.



<ul>
<li>
1 

Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (Reach), Artikel 6.
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<li>
2 

Echa-Leitlinien zu den Anforderungen für Monomere und Polymere, Version 1.1, Mai 2008, Seite 9.
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<li>
3 

<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jamp-info.com/english" target="_blank">www.jamp-info.com/english</a></ext-link>.
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<li>
4 

<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ebase.co.jp/index_english.html" target="_blank">www.ebase.co.jp/index_english.html</a></ext-link>.
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