Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Zwischen Luft und Wasser

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2014, S. 970-974, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

An der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft bildet sich ein zirka 1000 µm dicker Oberflächenfilm, der bei Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre eine bedeutende Rolle spielt (Abbildung 1). So dämpft die erhöhte Viskosität eines stark ausgeprägten Oberflächenfilms die Wellen und beeinflusst den Gasaustausch zwischen Luft und Wasser.1,2

Die Zusammensetzung des marinen Oberflächenfilms unterscheidet sich von der des ozeanischen Oberflächenwassers und er zählt daher als eigenes chemisches Kompartiment.2 Diese hauchdünne Grenzschicht reichert vor allem organische Substanzen an und akkumuliert flüchtige Verbindungen stark. Da der Oberflächenfilm der UV-Strahlung besonders ausgesetzt ist, laufen photochemische Reaktionen hier bevorzugt ab.

Der marine Oberflächenfilm ist bis zu einer Windstärke von 10 m·s—1 (5 auf der Beaufort-Skala) stabil und bildet sich bei brechenden Wellen in Sekundenschnelle neu. Bei einer durchschnittlichen Windstärke von 6,6 m·s—1 ist der marine Oberflächenfilm weltweit vorhanden.3

Auch bei der Entstehung mariner Aerosole spielt der Oberflächenfilm eine Rolle.4 Er ist eine wich

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