Wissenschaft + Forschung

Ist DNA knapp, sind Mitochondrien dran | Mitochondrien haben ein eigenes Erbgut. Geben sie es ins Zellinnere ab, entsteht eine Entzündung. Nun ist geklärt, wie es zur Freisetzung kommt: Mangelt es im Zellinneren an DNA-Bausteinen, setzen die Mitochondrien ihr Erbgut frei. Die dadurch entstehende Entzündung ähnelt der einer viralen oder bakteriellen Entzündung. Sie stoppt, sobald wieder genügend DNA-Bausteine vorhanden sind.Herz- und neurodegenerative Erkrankungen sowie Fettleibigkeit und Krebs werden mit mitochondrialer DNA in Verbindung gebracht. Die neue Erkenntnis könnte Möglichkeiten zur Behandlung bieten.<ul class="references"><li>
1 Nat. Metabol. 2021, doi: <ext-link ext-link-type="doi">10.1038/s42255–021–00385–9</ext-link></li></ul>
Proteasom und Krebs: mal Freund, mal Feind | Wie Forschende der Universität Marburg zeigen, hängt die Wirkung des Proteinkomplexes Immunoproteasom von seiner Umgebung ab: Er hemmt das Tumorwachstum bei Hautkrebs, fördert aber die Entstehung von Darmkrebs.<ul class="references"><li>
2 Cancer Immunol. Res. 2021, doi: <ext-link ext-link-type="doi">10.1158/2326–6066.CIR-20–0492</ext-link></li></ul>
Immunzellen fördern entzündliche Fettlebererkrankung | Dendritische Zellen vom Typ 1 (cDC1) sind bei Mäusen und Menschen für die Gewebeschäden verantwortlich, die bei der nichtalkoholischen Leberentzündung (Nash) auftreten. Denn sie stiften T-Zellen dazu an, sich entzündlich und aggressiv zu verhalten, was Leberschäden verursacht oder verschlimmert. Werden cDC1 blockiert, lassen auch die Krankheitssymptome nach. Nash kann zu Leberfibrose, -zirrhose und -krebs führen.<ul class="references"><li>
3 Nat. Med. 2021, doi: 10.1038/s41591–021–01344–3</li></ul>
Protein-Lipid-Interaktionen verfolgen | Eine weiterentwickelte Variante der ESR-Spektroskopie eignet sich, um Protein-Lipid-Interaktionen in Zellen zu verfolgen. Dies haben Konstanzer Chemiker ermittelt. Sie wiesen mit Rapid-Scan-ESR nach, dass das Parkinson-Protein α-Synuclein an Lipidmembranen in Zellen bindet. Rapid-Scan-ESR verkürzt die Messdauer und ermöglicht höhere Mikrowellenenergien zur Anregung, was die Genauigkeit verbessert.<ul class="references"><li>
4 J. Phys. Chem. Lett. 2021, 12(9), 2471</li></ul>
Eliza Leusmann

Meldung

Aus den Biowissenschaften

Ist DNA knapp, sind Mitochondrien dran | Mitochondrien haben ein eigenes Erbgut. Geben sie es ins Zellinnere ab, entsteht eine Entzündung. Nun ist geklärt, wie es zur Freisetzung kommt: Mangelt es im Zellinneren an DNA-Bausteinen, setzen die Mitochondrien ihr Erbgut frei. Die dadurch entstehende...

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und was für ein Jahr das schon wieder war, zeigt sich an den Top Drei der meistgelesenen Nachrichten-aus-der-Chemie-Artikel (gezählt als Full-text-downloads aus der Wiley Online Library):Als da wären nämlich zweimal Michael Groß mit „Impfen gegen Covid-19“ [Nachr. Chem. 2021, 69(2), 50] und „Die neue mRNA-Medizin“ [Nachr. Chem. 2021, 69(7/8), 60] sowie Harald Schwalbe mit dem „Trendbericht Biochemie: Strukturbiologie von Sars-Cov-2 mit NMR-Spektroskopie“. Der erschien allerdings schon im Jahr 2020 [Nachr. Chem. 2020, 68(7/8), 55]. Passt aber irgendwie gut zum Corona-Déjà-vu, das wir gerade erleben. 2020? 2021? Ach, egal.Doch genug des Trübsalblasens und deshalb zwischenrein mal was fürs Herz. Wobei – so ganz stimmt das auch nicht, denn Leser G. berichtet uns von einem handfesten Generationenkonflikt. Sein zweijähriger Sohn ist nämlich ein großer Fan der Nachrichten aus der Chemie und blättert – so das mitgesandte Beweisfoto – interessiert darin herum. (Nein, lesen kann er noch nicht.) Der verzweifelte Papa: „Wenn wir die aus dem Briefkasten holen, dann gibt Jakob erst Ruhe, wenn er sie haben darf, und setzt sich dann noch in Jacke und Mütze in den Flur und fängt an zu blättern. Wir haben inzwischen den Kompromiss gefunden, dass Papa auch mal die Zeitung lesen darf, nachdem der junge Mann fertig ist.“Schön, dass eine gütliche Einigung möglich war. Ein anderer Tipp wäre gewesen: Einfach die Nachrichten gedruckt und digital lesen. Das geht gleichzeitig – und wenn der Papa Traditionalist sein sollte und auf das ius primae Nachrichten auf Papier besteht, gibt‘s ja mittlerweile schon Kids-Tablets ab Krabbelkindalter aufwärts. In GDCh-grüner stoßfester Hartplastikhülle liefern die zum Beispiel für die neue GDCh-App ein ästhetisch ansprechendes Medienerlebnis.Denn zu den bisherigen drei Möglichkeiten, die Nachrichten digital zu lesen – über das E-paper auf der GDCh-Website und das vom Verlag Wiley-VCH zur Verfügung gestellte Internet-Repositorium Wiley Online Library sowie die Wiley-Nachrichten-App – trat im Herbst eine vierte: Die GDCh-eigene App, die „GDCh für die Hosentasche“ [Nachr. Chem. 2021, 69(10), 98; diese Nachrichten, S. 92]. Da dürfen die Inhalte der Nachrichten aus der Chemie nicht fehlen. Ob als native App für‘n Appel und Ei(ndroid) im jeweiligen Store (nein, im Ernst: natürlich kostenlos) oder im Browser unter <a href="https://gdch.app" target="_blank">gdch.app</a>.Bleiben Sie uns – ob auf Papier oder auf den kleinen Helferleins mit Display – gewogen und wohlauf.Im Interskriptum schreibt Nachrichten-Chefredakteur Christian Remenyi über Chemisches und Komisches – und was sich sonst noch so im Zettelkasten der Redaktion findet. <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>

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