Wissenschaft + Forschung

Weihrauch programmiert Entzündungsenzym um | Weihrauchharz (Foto) enthält entzündungshemmende Substanzen, weswegen es gegen Asthma, rheumatoide Arthritis oder Neurodermitis eingesetzt wird. Wie die dafür verantwortliche Boswelliasäure wirkt, hat nun ein internationales Forschungsteam geklärt: Sie bindet an einer weit vom aktiven Zentrum entfernten Stelle des entzündungsfördernden Enzyms 5-Lipoxygenase. Dadurch verändert sich die Struktur des Enzyms, was seine Aktivität hemmt. Zudem produziert es daraufhin entzündungshemmende statt -fördernde Substanzen.<figure><img src="https://media.graphcms.com/qixaRmLKROyb2zvUorx7"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Weihrauch und daraus hergestelltes Öl. Foto: Madeleine Steinbach/AdobeStock</figcaption></figure>
<ul class="references"><li>
1 Nat. Chem. Biol. 2020, 16, 783</li></ul>
Hautbakterien beschleunigen Wundheilung | Laut Forschern der Universität Tübingen beschleunigen einige Bakterien der Gattung Staphylococcus die Wundheilung, indem sie Spurenamine produzieren. Diese wirken Adrenalin entgegen, das bei Verletzungen frei wird und die Zellen so in ihrer Beweglichkeit einschränkt, dass sie Wunden nur langsam verschließen.<ul class="references"><li>
2 Commun. Biol. 2020, 277, 3</li></ul>
Pflanzen helfen gegen Kater | Eine Mischung aus Acerolakirsche, Kaktusfeige, Ginkgo, Silberweide und Ingwerwurzel kombiniert mit Mineralstoffen und Vitaminen hilft besser gegen einen alkoholisch induzierten Kater als die gleiche Kombi ohne Pflanzenextrakte: Kopfschmerzen, Übelkeit und Gleichgültigkeit sanken um 34, 42 beziehungsweise 27 Prozent. Die testenden Mainzer Forscher prüften für ihre Studie 47 Symptome von Durst bis Tinnitus bei 214 Probanden im Alter zwischen 18 und 65.<a href="https://t1p.de/hkzn" target="_blank">t1p.de/hkzn</a>Mikro-RNA schützt vor Gefäßverkalkung | Gelangt die Mikro-RNA miR-126–5p in den Zellkern, hemmt sie dort das Enzym Caspase-3, das den programmierten Zelltod auslöst. Dadurch ist die Gefäßinnenwand geschützt, was atherosklerotischen Verletzungen vorbeugt.Typischerweise agieren Mikro-RNAs im Cytoplasma. Dort helfen sie, Gene stillzulegen, indem sie die Umsetzung genetischer Informationen in Proteine blockieren.<ul class="references"><li>
3 Sci. Transl. Med. 2020, 12(546), eaaz2294</li></ul>
Wie sich das Darmepithel kontinuierlich regeneriert | Wie Forscher der TU Dresden zeigen, ist die Heterochromatinbildung und dabei besonders ein Eiweiß wichtig für die Darmgesundheit: SETDB1 hilft bei der Neubildung der Darmepithelzellen und verhindert Entzündungen. Ist es nicht vorhanden, verliert der Darm seine Stammzellpopulation, die seine Funktionalität bewirkt. Mäuse ohne dieses Enzym können im Darm weder Nährstoffe noch Flüssigkeit aufnehmen, was zu einer Darmentzündung und damit binnen Tagen zum Tod führt.Die Neubildung der spezialisierten Zellen des Darmepithels steuern überwiegend gewebespezifische Transkriptionsfaktoren. Ihr Zugang zur DNA hängt davon ab, ob diese relativ frei zugängig ist (Euchromatin) oder eng verpackt vorliegt (Heterochromatin).<ul class="references"><li>
4 Gut 2020, doi: 10.1136/gutjnl-2020-321339</li></ul>
Südpolarmeer: keine Erwärmung wegen Eis | Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich die globalen Ozeanoberflächen um durchschnittlich 0,6 Kelvin erwärmt. Nur Teile des Südpolarmeers wurden kälter (größter Effekt 0,1 Kelvin pro Dekade im pazifischen Sektor). Wie ein hochauflösendes Ozeanmodell nun zeigt, liegt dies vermutlich an den Veränderungen des Meereises. Dieses dehnte sich zwischen den Jahren 1982 und 2011 stetig aus, und im gleichen Zeitraum sank die Oberflächentemperatur.In der Arktis, wo sich die Oberflächen erwärmten, schrumpfte das Eis im gleichen Zeitraum.<ul class="references"><li>
5 AGU Advances 2020, doi: 10.1029/2019AV000132</li></ul>
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Weihrauch programmiert Entzündungsenzym um | Weihrauchharz (Foto) enthält entzündungshemmende Substanzen, weswegen es gegen Asthma, rheumatoide Arthritis oder Neurodermitis eingesetzt wird. Wie die dafür verantwortliche Boswelliasäure wirkt, hat nun ein internationales Forschungsteam geklärt: Sie...

Noch den ganzen Februar läuft unsere Leserumfrage:<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/leserumfrage" target="_blank">www.gdch.de/leserumfrage</a></ext-link>Haben Sie schon teilgenommen?Besonders freut uns, dass so viele von Ihnen das Freitextfeld „Das würde die Nachrichten noch attraktiver machen: …“ in Anspruch nehmen und uns mal so richtig die Meinung sagen. Auch wenn das mitunter leicht kontradiktorisch ist: „Für mich sind die Nachrichten zu seicht und bieten zu viel Unterhaltung“ versus „Das Lesen der Nachrichten ist geistig anstrengend und selten unterhaltsam, gewissermaßen Arbeit.“Danke für Ihre Einschätzungen, und gerade für diejenigen, die nicht mit konstruktiver Kritik sparen. An jedem konkreten Ansatz können und werden wir arbeiten.Es gibt aber auch Kritikpunkte, die bei direkter Kommunikation umgehend auszuräumen wären. Auch wenn keine Leserumfrage ist: Manchmal hilft einfach eine Mail an <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Exemplarisch steht folgender Wunsch, dass „man die digitale Ausgabe auch durchblättern (komplett herunterladen) könnte, und nicht nur gezielt einzelne Artikel aufsuchen muss.“Aber selbstverständlich kann man das. Zwar nicht im Onlinerepositorium Wiley Online Library unseres Verlegers – aber schon mehrere Jahre bieten wir auf den eigenen GDCh-Webseiten ein E-Paper der Nachrichten an, in dem man blättern und ein Gesamt-PDF speichern kann.Überhaupt die digitale Ausgabe. Eine häufige Fehlannahme bringt folgende Lesermeinung zum Ausdruck: „Druckkosten sparen, nur noch digital, Preisersparnis an Mitglieder weitergeben.“ Tatsächlich fallen die Druckkosten der Nachrichten in den Zuständigkeitsbereich des Verlags, der Druck und Vertrieb der Nachrichten übernimmt (und hofft, dies durch – weit überwiegend – Print-Werbung zu refinanzieren). Es sind also gar nicht so sehr die Druckkosten, die – wenn man eine Vollkostenrechnung aufmacht – zu den jährlich etwa 15 bis 20 Euro beitragen, die die GDCh pro Mitglied für die Nachrichten ausgibt.Der – ebenso weit verbreiteten wie falschen – Ansicht, dass Online tendenziell zum Nulltarif zu haben sei, widme ich später mal ein ausführliches Interskriptum. Denn zum Schluss bleibt jetzt nur noch die Frage aller Fragen: „Warum verjüngt man den Chefredakteur durch die Porträtzeichnung im Interskriptum um Jahrzehnte? Das hat er nicht nötig!“Eine kurze Antwort: doch. Aber in persona sehe ich noch viel besser, jünger und schöner aus. Basta.Im Interskriptum schreibt Nachrichten-Chefredakteur Christian Remenyi über Chemisches und Komisches – und was sich sonst noch so im Zettelkasten der Redaktion findet. <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>

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