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Bevor das Erdöl kam
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Das Erdölzeitalter ist nur eine kurze Episode in der Geschichte der Menschheit. Vorläufer des Erdöls als Rohstoff für die industrielle organische Chemie waren die Holzchemie (Aliphaten) und die Teerchemie (Aromaten).
Holzkohle ist kein Produkt der Neuzeit. Die Sumerer und Ägypter nutzten Holzkohle bereits um 3750 v. Chr. zur Metallgewinnung aus Erz.
Die Holzverkohlung hatte in Deutschland bis in die 1930er Jahre beachtliche industrielle Bedeutung. Die chemische Industrie nutzte die Holzkohle etwa zur Aktivkohleherstellung, zur Synthese von Schwefelkohlenstoff CS₂ oder zur Herstellung von Natriumcyanid NaCN nach dem Castner-Kellner-Verfahren. Die Metallindustrie gebrauchte Holzkohle unter anderem zur Messinggewinnung aus Galmei und zur Stahlhärtung.
Die Destillate der Holzverkohlung (Schwelgase) aus Essigsäure, Methanol und Holzteer (Abbildung S. 13) gewannen ab 1860 an Bedeutung. Die erste Anlage zur Holzverkohlung und Verwertung der Schwelgase in Deutschland geht auf die Brüder Heinrich und Hermann Dietze zurück, die 1857 in Lorch am Rhein eine Anlage errichteten und neuartige Retorten zur Kondensation der Schwelgase entwickelten. Sie kauften 1860 in Mombach
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