Industrie + Technik

<p>Im vergangenen Jahr schwächelte die Automobilindustrie, die größte Kundenbranche der BASF, und so dezimierte sich auch das Konzernergebnis. Neue Strukturen und Investitionen in Asien sollen dieses verbessern.</p>
<p>Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) vor Sondereinflüssen sank bei BASF im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 6,4 Mrd. Euro. Sinkende Isocyanatpreise und die verringerte Anlagenauslastung bei Chemicals in Ludwigshafen waren BASF zufolge für zwei Drittel des Ergebnisrückgangs verantwortlich. Wegen des Niedrigwassers im Rhein kamen im dritten und vierten Quartal kaum Rohstoffe per Schiff.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/kMEbINSFQqW9x5qNl4vH"><figcaption><label>Abb. 1: </label>BASF-Gesamtvermögen, -Eigenkapital und -Umsatz in den Jahren 2017 und 2018 (jeweils linke beziehungsweise rechte Säule).</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/4ClUhzTKShiu5WvNF5XB"><figcaption><label>Abb. 2: </label>BASF-Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller über das vergangene Jahr: Wir sind weder mit den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2018 noch mit der Entwicklung unseres Aktienkurses zufrieden. Foto: BASF</figcaption></figure>
<p>Bei Performance Products gab es geringere Mengen vor allem wegen des Ausfalls der Citralanlage in Ludwigshafen bis zum zweiten Quartal. Die Segmente Functional Materials &amp; Solutions und Agricultural Solutions erhöhten im Vergleich zum Vorjahr Mengen und Preise. Die Nachfrage der Automobilindustrie und vor allem der chinesischen Kunden ließ nach.</p><h2>Neuordnungen</h2><p>Das BASF-Geschäft mit Papier- und Wasserchemikalien gehört nun zu Solenis, an dem BASF 49 % hält.</p><p>Die BASF-Öl- und -Gasgeschäfte sind mit denen des Investors Letterone im Gemeinschaftsunternehmen Wintershall DEA zusammengeführt. Dafür musste BASF Teile des Polyamidgeschäfts in Europa verkaufen.</p><p>Das Unternehmen hat im Jahr 2018 die organisatorische Zuordnung für 14 000 Mitarbeiter geändert. Diese arbeiten nicht mehr zentral, sondern in den operativen Bereichen wie Forschung und Entwicklung, Engineering, Beschaffung sowie Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Es gibt zudem neue Berichtsstrukturen mit sechs statt vier Segmenten: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition &amp; Care sowie Agricultural Solutions.</p><p>Der neue BASF-Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller plant Maßnahmen wie eine Fusion oder den Verkauf des Bauchemiegeschäfts noch im laufenden Jahr.</p><h2>Investitionen in Asien</h2><p>Im Oktober hat BASF mit dem chinesischen Erdgas- und Mineralölunternehmen Sinopec vereinbart, in Nanjing im Gemeinschaftsunternehmen BASF-YPC einen Steamcracker mit einer Jahreskapazität von 1 Mio. Tonnen Ethylen zu bauen. Zudem prüfen die Unternehmen gemeinsame Geschäftsmöglichkeiten im chinesischen Batteriematerialienmarkt.</p><p>In Indien will BASF mit Adani, dem multinationalen Mischkonzern für Rohstoffe, Logistik, Agrobusiness und Energieversorgung, eine Investition in die Acryl-Wertschöpfungskette am Hafen von Mundra prüfen. Dies wäre die bislang größte Investition von BASF in Indien und deren erste CO<sub>2</sub>-neutrale Produktionsstätte.</p><h2>Weltwirtschaft</h2><p>Für das laufende Jahr erwartet BASF ein schwächeres Weltwirtschaftswachstum als im Jahr 2018 (2,8 % statt 3,2 %). Die USA-Wirtschaft werde stabil bleiben. Das Wachstum in China wird BASF zufolge geringer sein als bisher, aber höher als in den Industrienationen. BASF unterstellt für den Ausblick, dass sich die handelspolitischen Konflikte der USA im laufenden Jahr entschärfen und der Brexit ohne größere konjunkturelle Beeinträchtigungen erfolgt.</p><p>Maren Bulmahn, Frankfurt am Main</p>

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Bilanz 2018: BASF: Weniger Wasser, mehr Segmente

Im vergangenen Jahr schwächelte die Automobilindustrie, die größte Kundenbranche der BASF, und so dezimierte sich auch das Konzernergebnis. Neue Strukturen und Investitionen in Asien sollen dieses verbessern. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) vor Sondereinflüssen sank bei BASF im Jahr 201...

<p>Rezeptpflichtige Arzneimittel liefern bei Bayer weiterhin den größten Umsatzanteil. Der Monsanto-Kauf belastet die Jahresbilanz. Hinzu kommen Absatzschwierigkeiten im Tiergesundheitsgeschäft.</p>
<p>Bayer hat im Jahr 2018 die größte Übernahme seiner Unternehmensgeschichte abgeschlossen: die Akquisition des US-amerikanischen Agrarchemieunternehmens Monsanto für umgerechnet 55 Mrd. Euro.</p><p>Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2018 um 13 % auf 39,6 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis war 77 % geringer (1,7 Mrd. Euro) als im Vorjahr, da unter anderem im Vorjahr noch ein Ertrag in Zusammenhang mit Covestro enthalten war; Covestro ist keine Tochtergesellschaft mehr, sondern ein eigenständiges Unternehmen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) reduzierte sich um 34 % auf 3,9 Mrd. Euro.</p><p>Das Ergebnis je Aktie betrug 5,94 Euro (–11 %). Das Minus entstand, da die Finanzierungskosten für den Erwerb von Monsanto höher waren als dessen Ergebnisbeitrag, der saisonal bedingt gering ausfiel. Zudem erhöhte Bayer im zweiten Quartal 2018 mit Eigenkapitalmaßnahmen die Zahl der Aktien.</p><h2>Die Divisionen</h2><p>Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) stieg um 3,4 % auf 16,7 Mrd. Euro. Mit dem Gerinnungshemmer Xarelto, dem Augenmedikament Eylea, den Krebsmitteln Stivarga und Xofigo sowie Adempas gegen Lungenhochdruck setzte Bayer 6,8 Mrd. Euro um (+13,5 %).</p><p>Der Umsatz bei Consumer Health sank um 0,7 % auf 5,4 Mrd. Euro. Positiv entwickelte sich das Geschäft in den Regionen Lateinamerika und Asien/Pazifik. In Nordamerika und Europa/Nahost/Afrika gingen die Umsätze dagegen zurück. Das Geschäft mit dem Pränatalvitaminpräparat Elevit stieg um 16,9 %. Das Abführmittel Miralax sowie das Wundheilungs- und Hautpflegemittel Bepanthen/Bepanthol legten um 12,4 % beziehungsweise 3,0 % zu. Das Antihistaminikum Claritin sank um 6,3 %, vor allem wegen einer schwachen Saison in diesem Marktsegment im Hauptabsatzmarkt USA und verstärktem Wettbewerb dort. Bei den Haut- und Intimgesundheitsprodukten der Marke Canesten verringerten sich die Umsätze als Folge von Lieferausfällen (–8,2 %).</p><p>Im Agrargeschäft (Crop Science) setzte Bayer 14,3 Mrd. Euro um (+6,1 %). Etwa 5,3 Mrd. Euro davon trug das Geschäft von Monsanto bei. 1,5 Mrd. Euro entfielen auf die an BASF veräußerten Geschäfte bis zum Abschluss der Desinvestitionen im August 2018. Die Pro-forma-Umsätze von Crop Science erhöhten sich um 3,1 %; dafür wurden die Monsanto-Übernahme und die damit zusammenhängenden Desinvestitionen zum 1. Januar 2017 angenommen. Die Umsätze stiegen bei Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden sowie bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften. Beim Pflanzenschutzmittel Glyphosat stieg die Klägerzahl in den USA von 9300 Ende Oktober auf etwa 11 200 Ende Januar.</p><p>Im Tiergesundheitsgeschäft (Animal Health) betrug der Umsatz 1,5 Mrd. Euro (+0,5 %). Mit +28,5 % legte das Floh- und Zeckenhalsband Seresto zu, wohingegen der Umsatz der Advantage-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln um 9,3 % geringer ausfiel als im Vorjahr.</p><h2>Der Ausblick</h2><p>Für das Jahr 2019 erwartet der Konzern einen Umsatz von etwa 46 Mrd. Euro. Nicht berücksichtigt sind dabei Wechselkursänderungen, die geplante Trennung von der Geschäftseinheit Animal Health sowie der Verkauf der Consumer-Health-Marken Coppertone und Dr. Scholl’s sowie der des 60%igen Anteils am deutschen Standortdienstleister Currenta.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/1QpBaIzVTbCpZiwWu0TN"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Kosten für Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum Umsatz für die Bayer-Divisionen Pharmaceuticals (oben) und Crop Science in den vergangenen fünf Jahren.</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/eLLcSnQJTzGLd1It1kAV"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann sieht bei Glyphosat die wissenschaftlichen Fakten auf seiner Seite. Foto: Bayer</figcaption></figure>
<p>Maren Bulmahn, Frankfurt am Main</p>

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