Industrie + Technik

Der Bayer-Konzern setzte im Jahr 2020 mit seiner umsatzstärksten Division, dem Agrargeschäft, mehr um als im Jahr zuvor. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sank der Umsatz, bei rezeptfreien Produkten stieg er.
Im Jahr 2020 betrug der Umsatz beim Leverkusener Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer 41,4 Mrd. Euro. Das sind etwa 5 Prozent weniger als im Jahr zuvor, währungs- und portfoliobereinigt ungefähr genauso viel wie zuvor.<h2>Ergebnis und Aktien</h2>Bayer hat das vergangene Jahr mit 10,5 Mrd. Euro Ergebnisverlust abgeschlossen. Gründe hierfür sind Abschreibungen im Agrargeschäft. Das Ergebnis belasteten zudem Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Herbizid Glyphosat. Im Jahr 2019 hatte das Unternehmen dagegen einen Gewinn von 4,1 Mrd. Euro erwirtschaftet.Die Dividende für das Jahr 2020 soll 2,00 Euro je Aktie betragen, wenn die Hauptversammlung zustimmt; zuvor waren es 2,80 Euro.<h2>Pharma, Agrar und Nachhaltigkeit</h2>Der größte Zukauf bei Bayer Pharma war im Jahr 2020 das Biotechunternehmen Asklepios Biopharmaceutical für die Zell- und Gentherapie. Bayer zahlte vorab 2 Mrd. US-Dollar; dazu kommen 2 Mrd. US-Dollar erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen. Im August hat der Konzern die Geschäftseinheit Tiergesundheit (Animal Health) an Elanco Animal Health, USA, verkauft.Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) sank um 1,5 Prozent auf 17,2 Mrd. Euro. Umsatzplus brachten der orale Gerinnungshemmer Xarelto (+12,4 %) und das Krebsmittel Stivarga (+18,6 %). Durch die Pandemiefolgen beeinträchtigt waren die Geschäfte mit Hormonspiralen (–8,7 %) und dem Krebsmedikament Xofigo, das Radium-223 enthält (–11,6 %).Bei den rezeptfreien Produkten (Consumer Health) stieg der Umsatz um 5,2 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Mit Nahrungsergänzungsmitteln setzte der Konzern 22,6 Prozent mehr um. Der Umsatz mit Erkältungsprodukten sank um 4,1 Prozent.Das Agrargeschäft (Crop Science) setzte 18,8 Mrd. Euro um, 1,3 Prozent mehr als im Jahr 2019. Dabei legten die Geschäfte in den Regionen Lateinamerika und Asien/Pazifik zu, während sie in Nordamerika verloren. Besonders stark stieg der Umsatz bei Fungiziden (+8,5 % ) und der Geschäftseinheit Environmental Science (+11,5 %) mit Mitteln gegen Schädlinge und Krankheiten in nichtlandwirtschaftlichen Bereichen, etwa der Forstwirtschaft.Bayer hat im vergangenen Jahr einen Fahrplan entwickelt, der sich an den Nachhaltigkeitsentwicklungszielen der Vereinten Nationen orientiert, und einen externen Nachhaltigkeitsrats gegründet. Zudem ist die langfristige variable Vergütung von Vorstand und Management seit diesem Jahr bei der Erfolgszielmessung zu 20 Prozent an das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele gekoppelt. MB<figure><img src="https://media.graphcms.com/cZUcv8VORbm2BetSh78x"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungskosten zum Umsatz in den Jahren 2016 bis 2020 der Bayer-Divisionen Crop Science (blau), Pharmaceuticals (orange) und Consumer Health (grau).</figcaption></figure>
<h2>Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann</h2>Über Investitionsthemen: Wir bauen eine Plattform für Zell- und Gentherapien auf. Bei Consumer Health haben wir in personalisierte Ernährung investiert und in der Division Crop Science die niedrig wachsende Maissorte Vitala mit einem Pilotprojekt in Mexiko eingeführt.Zu Pandemiemaßnahmen: An erster Stelle ging und geht es um die Verantwortung für unsere rund 100 000 Mitarbeiter:innen, aber auch darum, Kunden, Patienten und Landwirte zu versorgen. Im Zuge der Eindämmung von Covid-19 ging Bayer eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Curevac ein. Dabei geht es darum, die klinischen Studien und die Zulassung des Impfstoffs zu unterstützen. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen in Wuppertal und in unserem Produktionsnetzwerk, um so schnell wie möglich auch bei der Herstellung des Impfstoffs zu helfen. Foto: Bayer<figure><img src="https://media.graphcms.com/MSr1KYLIQzy6CmeTmlr4"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>

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Bilanz 2020: Bayer

Der Bayer-Konzern setzte im Jahr 2020 mit seiner umsatzstärksten Division, dem Agrargeschäft, mehr um als im Jahr zuvor. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sank der Umsatz, bei rezeptfreien Produkten stieg er. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz beim Leverkusener Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer...

Das Ludwigshafener Chemieunternehmen BASF setzte im vierten Quartal 2020 ähnlich viel um wie im ersten Quartal und insgesamt etwa so viel wie im Vorjahr.
Der Umsatz des BASF-Konzerns betrug im Jahr 2020 etwa genauso viel wie im Jahr zuvor: 59,1 Mrd. Euro. Höhere Preise und positive Portfolioeffekte kompensierten negative Währungs- und Mengeneffekte.Die Dividende wird 3,30 Euro je Aktie betragen, wenn die Hauptversammlung zustimmt. Insgesamt sollen wie im vergangenen Jahr etwa 3 Mrd. Euro an die Aktionär:innen gehen.<h2>Forschung und Entwicklung</h2>Weltweit arbeiteten im Jahr 2020 etwa 10 000 der ungefähr 100 000 BASF-Mitarbeitenden in Forschung und Entwicklung (F+E). Die F+E-Kosten betrugen im Jahr 2020 etwa 2,09 Mrd. Euro nach 2,16 Mrd. Euro im Vorjahr.Der Konzern hat etwa 10 Mrd. Euro mit Produkten aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten umgesetzt, die in den vergangenen fünf Jahren auf den Markt kamen.Es gibt drei Forschungsbereiche: Process Research &amp; Chemical Engineering in Ludwigshafen, Advanced Materials &amp; Systems Research in Schanghai und Bioscience Research in North Carolina.Über acht Forschungsallianzen mit akademischen Institutionen kooperierte BASF weltweit mit etwa 250 Universitäten und Forschungseinrichtungen. In Deutschland gibt es vier dieser Allianzen: das Catalysis Research Laboratory mit der Universität Heidelberg, das Battery and Electrochemistry Laboratory mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Unicat BASF Joint Lab mit der Technischen Universität Berlin und das Innovation Lab mit dem KIT und der Universität Heidelberg.<h2>Struktur und Umsatz</h2>BASF besteht aus sechs Segmenten mit je zwei Unternehmensbereichen mit Ausnahme der Agrarsparte, zu der nur ein Bereich gehört:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Surface Technologies, 28 Prozent Umsatzanteil, mit den Unternehmensbereichen Catalysts und Coatings<list-item>Materials, 18 Prozent, mit Performance Materials und Monomers</list-item><list-item>Chemicals, 14 Prozent, mit Petrochemicals und Intermediates</list-item><list-item>Agricultural Solutions, 13 Prozent</list-item><list-item>Industrial Solutions, 13 Prozent, mit Dispersions &amp; Pigments und Performance Chemicals</list-item><list-item>Nutrition &amp; Care, 10 Prozent, mit Care Chemicals und Nutrition &amp; Health.</list-item>Bei Surface Technologies stieg der Umsatz im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr von 13,1 Mrd. Euro auf 16,7 Mrd. Euro. Die Segmente Chemicals, Materials, Agricultural und Industrial Solutions setzten weniger um als zuvor. Nutrition &amp; Care veränderte seinen Umsatz kaum.<h2>Klimaschutz- und Investitionsziele</h2>BASF will bis zum Jahr 2030 CO2-neutral wachsen und die Treibhausgasemissionen der Produktionsstandorte und des Energieeinkaufs auf dem Niveau des Jahrs 2018 halten: bei 21,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Im Jahr 2020 waren es 20,8 Mio. Tonnen, 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar war die Energieeffizienz gestiegen, der Konzern hatte Prozesse optimiert und weniger produziert. Aber das im Januar 2020 von Solvay erworbene Polyamidgeschäft führte zu höheren Gesamtemissionen. BASF erwartet, dass die CO2-Emissionen des Unternehmens im Jahr 2021 zwischen 20,5 und 21,5 Mio. Tonnen betragen.Für den Zeitraum von 2021 bis 2025 plant BASF Sachinvestitionen von insgesamt 22,9 Mrd. Euro, davon 41 Prozent in der Region Asien-Pazifik und 39 Prozent in Europa. Von den Segmenten soll Chemicals den größten Anteil erhalten (30 %). Im laufenden Jahr will das Unternehmen insgesamt 3,6 Mrd. Euro in Sachanlagen investieren. MB<figure><img src="https://media.graphcms.com/WXzZpKAKQhSdmbq3CcnA"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Anteilige Forschungs- und Entwicklungskosten der BASF-Segmente im Jahr 2020.</figcaption></figure>
<h2>BASF-Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller</h2>Über Branchen: Besonders gefragt waren im Jahr 2020 Grundstoffe und Produkte für die Arzneimittel- und Reinigungsbranchen. BASF spürte insbesondere den Rückgang in der Automobilbranche. Unsere wichtigste Kundenindustrie war von Nachfrageeinbrüchen, Produktionsausfällen und Störungen in der Lieferkette betroffen.Zum vierten Quartal: Wir haben den Absatz im vierten Quartal 2020 in allen Regionen gesteigert. In Greater China verzeichneten wir weiterhin ein zweistelliges Mengenwachstum. Die Mengen stiegen im Schlussquartal in fast allen Segmenten. Foto: BASF<figure><img src="https://media.graphcms.com/oAcfY5rNRnqZ7XEitAe4"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>

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