Industrie + Technik

<p>Das französische Pharmaunternehmen Sanofi sieht sich stabil und auf dem richtigen Weg. Transaktionen laufen vor allem in den USA.</p>
<p>Im Jahr 2020 sank der Umsatz des Pharmakonzerns Sanofi mit Sitz in Paris um 0,2 Prozent auf 36,04 Mrd. Euro. Wechselkurse hatten einen negativen Effekt von 3,5 Prozentpunkten. Stark gewachsen dagegen sind die Umsätze mit dem Neurodermitismittel Dupixent (3,5 Mrd. Euro, +74 %) und die mit Impfstoffen. Mit dem Impfgeschäft etwa gegen Grippe, Kinderlähmung und Keuchhusten setzte Sanofi ungefähr 6 Mrd. Euro um, 4 Prozent mehr als im Vorjahr.</p><p>Beim Gewinn liegt der Konzern um 4 Prozent über dem Vorjahr: Das um Sonderfaktoren bereinigte Business Net Income betrug 7,3 Mrd. Euro. Die Dividende erhöht Sanofi von 3,15 auf 3,20 Euro je Aktie.</p><p>Der Konzern verkaufte im Jahr 2020 insgesamt 2,8 Mrd. Packungen verschreibungspflichtiger Medikamente, dazu kamen 1,7 Mrd. Einheiten zur Selbstmedikation und 176 Mio. Impfstoffboxen.</p><h2>Neue Geschäftseinheiten</h2><p>Seit Beginn des Jahrs 2020 ist Sanofi in vier Geschäftseinheiten organisiert (Grafik):</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/NWUVmfK6Qe66I0Lr5xWq"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsätze der Sanofi-Geschäftsbereiche in den Jahren 2019 (orange) und 2020.</figcaption></figure>
<p><list list-type="simple"><list-item></list-item></list></p><p>Specialty Care mit Pharmazeutika wie Dupixent (Sanofi Gemzyme),</p><list-item><p>Vaccines mit Impfstoffen (Sanofi Pasteur),</p></list-item><list-item><p>General Medicines mit Herz-Kreislauf-, Diabetes- und anderen verschreibungspflichtigen Mitteln sowie</p></list-item><list-item><p>Consumer Healthcare mit Selbstmedikationsmitteln.</p></list-item><p></p><p>Die Geschäftseinheit General Medicines umfasst die früheren Einheiten Primary Care und China &amp; Emerging Markets. Consumer Healthcare arbeitet nun eigenständig.</p><p>Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sanken konzernweit im Jahr 2020 um 8 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro. Das sind etwa 15,3 Prozent vom Umsatz; im Vorjahr waren es 16,7 Prozent.</p><h2>Produzieren und forschen</h2><p>In Deutschland liegt der größte Sanofi-Standort in Frankfurt am Main. Insgesamt arbeiten für Sanofi etwa 9000 Beschäftigte in Deutschland, weltweit sind es mehr als 100 000. In Europa sollen nun 1700 Stellen wegfallen. In Frankfurt liegt die nach dem französischen Le Trait größte Produktionsstätte der Geschäftseinheit Specialty Care. Nicht verschreibungspflichtige Mittel produziert Sanofi dagegen in Frankreich und Köln sowie in Brasilien und Mexiko. Forschung und Entwicklung findet vor allem in Frankreich statt; der größte Forschungsstandort im übrigen Europa liegt in Frankfurt.</p><p>Der Konzern arbeitet zusammen mit dem US-amerikanischen Unternehmen GSK an einem Corona-Impfstoff. Zudem unterstützt Sanofi die Herstellung und Lieferung des Covid-19-Impfstoffs, den das Mainzer Unternehmen Biontech mit dem US-amerikanischen Pharmariesen Pfizer entwickelt hat. MB</p><h2>Jubiläum: 100 Jahre Insulin</h2><p>Von Forschung über Entwicklung, Produktion und Fertigung bis zum Vertrieb ist die komplette Wertschöpfungskette der Sanofi-Insuline in Deutschland.</p><p>In diesem Jahr feiert Sanofi 100 Jahre Insulin in der Diabetes-mellitus-Therapie. Denn im Jahr 1921 fanden kanadische und europäische Forscher heraus, wie Insulin bei Menschen wirkt. Im Jahr 1923 produzierte die Sanofi-Vorgängerfirma Farbwerke Hoechst in Frankfurt Insulin im großen Maßstab. Hoechst stellte die Produktion ab 1936 auf kristallines Insulin um, das sich besser reinigen ließ und damit verträglicher war. Ab 1970 gab es nur noch chromatographisch gereinigtes Insulin. Im Jahr 1976 stellte Hoechst erstmals halbsynthetisches Humaninsulin her, und ab 1994 produzierte das Unternehmen Humaninsulin biotechnisch.</p><p>Seit der Jahrtausendwende stellt Sanofi Insulin ausschließlich biotechnisch her. Mit gentechnisch modifizierten Escherichia-coli-Bakterien entstehen in etwa 130 Einzelschritten Insuline und Biosimilars. Das Unternehmen produziert jährlich etwa 400 Millionen Insulinpens, also Injektionssysteme in Kugelschreiberform. Zudem füllt es insgesamt mehr als 600 Millionen Ampullen und Flaschen für Injektionen und Infusionen.</p>

Meldung

Bilanz 2020: Sanofi

Das französische Pharmaunternehmen Sanofi sieht sich stabil und auf dem richtigen Weg. Transaktionen laufen vor allem in den USA. Im Jahr 2020 sank der Umsatz des Pharmakonzerns Sanofi mit Sitz in Paris um 0,2 Prozent auf 36,04 Mrd. Euro. Wechselkurse hatten einen negativen Effekt von 3,5 Prozent...

<p>Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im Jahr 2020 vor allem beim Verkauf von Haut- und Augenmitteln sowie Einzelhandelsprodukten unter der Coronakrise gelitten.</p>
<p>Der Umsatz des Pharmakonzerns Novartis mit Sitz in Basel ist im Jahr 2020 um 3 Prozent auf 48,7 Mrd. US-Dollar (USD) gestiegen, umgerechnet etwa 41 Mrd. Euro. Der Konzern verkaufte im Jahr 2020 zwar um 9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, aber niedrige Preise und Generikakonkurrenz minderten dies um jeweils 3 Prozentpunkte.</p><p>In Europa, dem größten Markt von Novartis mit einem Umsatz von 18,7 Mrd. USD, stieg er umgerechnet auf konstante Wechselkurse um 4 Prozent, in den USA um 1 Prozent und in China um 14 Prozent.</p><p>Für das Jahr 2020 beträgt die Dividende 3,00 Schweizer Franken pro Aktie, das sind 1,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.</p><h2>Divisionen und Geschäftseinheiten</h2><p>Novartis hat 110 700 Beschäftigte und zwei Divisionen: Innovative Medicines mit den Geschäftseinheiten Onkologie und Pharmazeutika (Grafik). Die Division Sandoz handelt mit Generika und Biosimilars.</p><p>Bei Pharmazeutika wuchsen die Umsätze mit Entresto gegen Herzinsuffizienz am stärksten (2,5 Mrd. USD, +45 %). Den größten Umsatz machte Novartis mit Cosentyx gegen Erkrankungen wie Psoriasis (4 Mrd. USD, +13 %). In der Onkologie wuchs der Umsatz des Brustkrebsmittels Kisqali am stärksten (687 Mio. USD, +43 %).</p><p>Bei Sandoz nahm der Biopharmazeutikaumsatz zu, während Generika und die Auftragsproduktion von Antiinfektiva verloren. Die Covid-Pandemie senkte die Nachfrage vor allem in der Haut- und Augenheilkunde sowie im Einzelhandel.</p><p>Für Forschung und Entwicklung (F+E) sind bei Novartis die Konzernfunktionen Institutes for Biomedical Research und Global Drug Development zuständig. Im Jahr 2020 gab der Konzern für F+E mit etwa 20 000 Beschäftigten 9 Mrd. USD aus.</p><h2>Kundenzufriedenheit und Covid-19</h2><p>Um die digitale Strategie umzusetzen, hat Novartis die Konzernfunktion Digital und die Business Services zu einer Organisation namens Customer &amp; Technology Solutions zusammengeführt. Sie soll die Kundenzufriedenheit verbessern. Das Unternehmen hat die erste Nachhaltigkeitsanleihe der Gesundheitsbranche herausgegeben. Sie ist an einen besseren Zugang zu Medikamenten gekoppelt.</p><p>Novartis stellt Medikamente der Sandoz-Division gegen Covid-19-Symptome zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Der Konzern verkauft die Produkte gegen gastrointestinale Erkrankungen, Lungenentzündung und septischen Schock an Staaten, welche die Weltbank als „mit geringen oder niedrigeren mittleren Einkommen“ listet. Novartis will zudem die ersten oral zu verabreichenden Medikamente gegen Covid-19 und andere Coronaviren entwickeln. MB</p><h2>Vas Narasimhan, CEO von Novartis</h2><p>Zum vergangenen Jahr: Operativ konnten wir den Umsatz steigern und die operativen Kerngewinnmargen bei Innovative Medicines verbessern. Wir haben unsere nächste Welle von Medikamenten vorangetrieben und eine Reihe neuer Zulassungen erhalten. Zudem haben wir unsere Pipeline neuartiger Medikamente im mittleren Entwicklungsstadium weiterentwickelt.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/kmD9fYmNRNazgQ7vRzzk">

</div><p></p><p>Zur Zukunft: Wir sind zuversichtlich, dass uns die Fortschritte, die wir als Arzneimittelunternehmen mit unseren strategischen Prioritäten erzielt haben, bis 2025 zu Umsatz- und Gewinnwachstum verhelfen werden. Foto: Novartis</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/JRXxYkP5QYaClTMmUSCw"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Produktgruppenumsätze von Novartis in den Jahren 2019 (orange) und 2020 in der Division Innovative Medicines.</figcaption></figure>


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Bilanz 2020: Sanofi

Neue Geschäftseinheiten

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