Industrie + Technik

<p>Henkels Umsatz hat sich im Jahr 2019 kaum verändert. Den größten Anteil hatten Klebstoffe. Der neue Chef ist unzufrieden und will mehr Geld für Digitalisierung und Werbung ausgeben.</p>
<p>Beim Düsseldorfer Henkel-Konzern blieb im Jahr 2019 der Umsatz mit 20,1 Mrd. Euro gleich. In Westeuropa lag er um 1,2 Prozent unter Vorjahr, in Osteuropa stieg er dagegen um 6,5 Prozent. In Afrika/Nahost nahm er um 13,3 Prozent zu. In Nordamerika setzte das Familienunternehmen 2,3 Prozent weniger und in Lateinamerika 4,9 Prozent mehr um als im Jahr zuvor. In Asien/Pazifik sank der Umsatz um 6,5 Prozent (Grafik).</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/EPVXxFgRT52IIQGwpXzf"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsätze von Henkel in den Jahren 2018 (blau) und 2019 nach Regionen.</figcaption></figure>
<h2>Mitarbeiter und Standorte</h2><p>Vorsitzender des Henkel-Vorstands ist seit Januar Carsten Knobel, der bis dahin acht Jahre Finanzvorstand des Unternehmens gewesen war. Er hat Betriebswirtschaftslehre sowie technische Chemie an der TU Berlin studiert. Die Konzernbelegschaft schrumpfte im Jahr 2019 um etwa 500 auf 52 450 Beschäftigte. Davon arbeiteten 28 Prozent in Westeuropa und 49 Prozent im Unternehmensbereich Adhesive Technologies.</p><p>Henkel produziert an 184 Standorten. Die größten Produktionen sind in Bowling Green, Kentucky, und in Düsseldorf. Hier stellt das Unternehmen Wasch- und Reinigungsmittel, Klebstoffe für Endverbraucher und Handwerker sowie Produkte für die Industrie her. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies produziert an 138, Laundry &amp; Home Care an 33 und Beauty Care an 13 Orten.</p><h2>Reinigen und zusammenhalten</h2><p>Bei Adhesive Technologies sank der Umsatz im Jahr 2019 um 1,5 Prozent und bei Beauty Care um 2,1 Prozent. Laundry &amp; Home Care legte dagegen um 3,7 Prozent zu. Zu diesem Unternehmensbereich gehören Wasch- und Spülmittel, Oberflächen- und WC-Reiniger, Lufterfrischer und Insektenschutzprodukte. Insgesamt setzte er 6,7 Mrd. Euro um.</p><p>Fast die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftete Henkel mit Adhesive Technologies: 9,5 Mrd. Euro mit Klebstoffen, Dichtstoffen und Beschichtungen. In diesen Bereich gliedert Henkel das im Jahr 2019 erworbene amerikanische Unternehmen Molecule ein, das Materialien für den 3-D-Druck bietet. Der Bereich Beauty Care setzte mit Haar-, Körper-, Haut- und Mundpflegeprodukten 3,9 Mrd. Euro um.</p><h2>Forschung und Entwicklung</h2><p>Für Forschung und Entwicklung (F+E) wendete Henkel im Jahr 2019 487 Mio. Euro auf. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr und 2,4 Prozent vom Umsatz. Mehr als die Hälfte der Gelder gingen in Adhesive Technologies und 60 Prozent waren Personalkosten. Etwa 5 Prozent der Belegschaft arbeiten in F+E. MB</p><h2>Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel</h2><p>Über die Geschäftsentwicklung: Wir sind nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Wir hatten höhere Ambitionen für Henkel und werden daher Maßnahmen ergreifen, um unser Wachstumspotenzial und die Möglichkeiten zur Verbesserung der finanziellen Performance künftig voll auszuschöpfen.</p><p>Zur Strategie: Wir haben einen neuen strategischen Rahmen für ganzheitliches Wachstum definiert: ein erfolgreiches Portfolio, Wettbewerbsvorteile bei Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie zukunftsfähige Geschäftsprozesse – aufbauend auf einer starken Unternehmenskultur, in der enge Zusammenarbeit und Gestaltungsspielräume für die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen.</p><div><p><named-content>Foto: Henkel</named-content></p><img src="https://media.graphcms.com/hbNLtqm9Qlq2yaXIAhVB">

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Henkels Umsatz hat sich im Jahr 2019 kaum verändert. Den größten Anteil hatten Klebstoffe. Der neue Chef ist unzufrieden und will mehr Geld für Digitalisierung und Werbung ausgeben. Beim Düsseldorfer Henkel-Konzern blieb im Jahr 2019 der Umsatz mit 20,1 Mrd. Euro gleich. In Westeuropa lag er um 1...

<p>Merck hat im Jahr 2019 das meiste mit Produkten für die Arzneimittelherstellung umgesetzt. Es folgten die Arzneien selbst. Angebote für die Elektronikindustrie will der Konzern ausbauen.</p>
<p>Der Konzernumsatz stieg bei Merck, Darmstadt, im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 8,9 Prozent auf 16,2 Mrd. Euro. Organisch wuchs der Umsatz um 5,3 Prozent. Hinzu kamen Währungs- und Akquisitionseffekte durch den Kauf der US-amerikanischen Unternehmen Versum Materials und Intermolecular.</p><h2>Für Pharma und Elektronik</h2><p>Der größte Unternehmensbereich, Life Science, verfügt über 22 Patente für Crispr-Techniken, mit denen sich Genome editieren lassen. Den größten Beitrag zum Umsatz, 6,9 Mrd. Euro (+9 %), leistete im Jahr 2019 Process Solutions mit Produkten und Dienstleistungen für die Wertschöpfungskette der Pharmaproduktion.</p><p>Der Unternehmensbereich Performance Materials kaufte die US-amerikanischen Unternehmen Versum Materials und Intermolecular für Elektronikmaterialien. Er setzte im Jahr 2019 2,6 Mrd. Euro um (+7 %). Ausschlaggebend waren die Umsätze der Akquisitionen (+10 %). Stark nachgefragt blieben Materialien für organische Leuchtdioden.</p><h2>Forschen</h2><p>Etwa 7800 der weltweit 57 000 Mitarbeiter forschten im Jahr 2019 für Merck, 600 mehr als im Jahr zuvor. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F+E) betrugen 2,3 Mrd. Euro nach 2,2 Mrd. Euro. Die Forschungsquote betrug 14 Prozent des Umsatzes und lag damit einen Prozentpunkt unter Vorjahr.</p><p>Bei Healthcare forschen die Mitarbeiter für die Onkologie, Immunonkologie und Immunologie. Life-Science-Forscher konzentrieren sich auf Test-Kits, Chromatographie, Mikrobiologie und Hygienekontrolle. Die Forschung bei Performance Materials richtet sich auf LC-Displays, Oled-Anwendungen und Schaltkreise sowie auf Effektpigmente für Automobile, Kosmetik und Druckfarben.</p><h2>Frisch zugelassen</h2><p>Der Unternehmensbereich Healthcare setzte im Jahr 2019 etwa 6,7 Mrd. Euro um, 7,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dazu trugen vor allem das Multiple-Sklerose(MS)-Medikament Mavenclad (Wirkstoff Cladribin) und die Geschäftseinheit General Medicine &amp; Endokrinologie bei. Der Umsatz mit Mavenclad, das im Jahr 2019 in den USA zugelassen wurde, stieg gegenüber dem Vorjahr auf das 3,5-Fache (321 Mio. Euro). General Medicine &amp; Endokrinologie legte um 8,3 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro zu. Am stärksten wuchs hier der Umsatz mit dem Diabetesmedikament Glucophage (Metformin), vor allem in China.</p><p>Im Jahr 2019 wurde in den USA, in Europa und Japan zudem das Nierenkrebsmedikament Bavencio (Avelumab) von Merck kombiniert mit Inlyta (Axitinib) von Pfizer zugelassen. Und eine strategische Allianz mit Glaxosmithkline (GSK) soll die aus der Merck-eigenen Forschung stammende Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa zur Marktreife entwickeln und vermarkten. MB</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/F3s5c8SxSMSAdqrGqcjV"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Forschungs- und Entwicklungskosten nahmen bei Merck im Jahr 2019 (Außenkreis, 2,3 Mrd. Euro) in allen Geschäftsbereichen außer Healthcare zu gegenüber dem Jahr 2018 (2,3 Mrd. Euro); gelb: keinem Geschäftsbereich zuzuordnen.</figcaption></figure>
<h2>Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck</h2><p>Über Verantwortung: Zu den zentralen Themen des Jahres 2019 gehörte für mich die Diskussion über die gesellschaftliche Rolle von Unternehmen. Immer mehr Unternehmen erkennen: Wirtschaftliches Wachstum, Profitabilität, all diese Themen sind wichtig, ja essenziell. Aber Unternehmen müssen immer auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.</p><p>Zu Zukunftsthemen: Dazu gehören Materialien, die nicht nur immer leistungsstärkere, sondern auch kleinere und – besonders wichtig – energieeffizientere Mikrochips und Speichermedien ermöglichen. Außerdem denke ich an Technologien wie das Clean Meat, also die biotechnologische Herstellung von Fleisch. Oder faszinierende Zukunftsthemen wie die DNA-Datenspeicherung, die sich an der Schnittstelle zwischen Biologie und digitalen Technologien ergeben.</p><div><p><named-content>Foto: Merck</named-content></p><img src="https://media.graphcms.com/oTgJErSaTA6tlsbbtN8y">

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