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<p>Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn gesteigert. In Deutschland entwickelt und produziert der Konzernteil Sandoz Generika und Biosimilars.</p>
<p>Im Jahr 2019 setzte der Schweizer Pharma- und Biotechkonzern Novartis 47,4 Mrd. US-Dollar (USD) um, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. In Forschung und Entwicklung investierte Novartis 9,4 Mrd. USD. Das sind 13 Prozent weniger als im Jahr zuvor und 19,8 Prozent vom Umsatz.</p><h2>Neue Wirkstoffe</h2><p>Das Unternehmen hat fünf neue Wirkstoffe eingeführt, darunter Zolgensma, die erste Gentherapie bei spinaler Muskelatrophie. Eine Infusion mit dem Wirkstoff kostet mehr als 2 Mio. USD – damit ist es das teuerste Medikament der Welt. Die Einzeldosis soll lebenslang reichen; es liegen Erfahrungen aus vier Jahren vor. Die Einzeldosis eines anderen Medikaments zur Behandlung der Krankheit kostet zwar nur ein Zwanzigstel, muss aber vierteljährlich gegeben werden. Im Jahr 2019 setzte Novartis mit Zolgensma 361 Mio. USD um. Weitere Neueinführungen sind</p><p><list list-type="simple"><list-item></list-item></list></p><p>die erste medikamentöse Therapie gegen eine Brustkrebsart: Piqray (Wirkstoff Alpelisib),</p><list-item><p>das erste oral verabreichbare Medikament gegen sekundär progrediente multiple Sklerose: Mayzent (Siponimod) sowie</p></list-item><list-item><p>Therapien bei Sichelzellenanämie (Adakveo, Crizanlizumab) und</p></list-item><list-item><p>feuchter altersbedingter Makuladegeneration (Beovu, Brolucizumab).</p></list-item><p></p><p>Das im Jahr 1996 aus der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz entstandene Unternehmen Novartis besteht aus den Divisionen Pharma – genannt Innovative Medicines mit den Geschäftsbereichen Pharmaceuticals und Oncology – sowie Sandoz. Letztgenannte hat ihren Hauptsitz im oberbayerischen Holzkirchen, nachdem Novartis dort im Jahr 2005 das deutsche Unternehmen Hexal übernommen hatte.</p><h2>Die Generikadivision Sandoz</h2><p>Etwa ein Fünftel des Novartis-Umsatzes erwirtschaftete Sandoz mit Generika und Biosimilars. Einen Großteil davon entwickelt und produziert Sandoz in Deutschland: in Holzkirchen etwa 43 Mio. Wirkstoffpflaster pro Jahr, in Sachsen-Anhalt in Osterweddingen Salben, Cremes, Gele und Hormontabletten sowie in Barleben etwa 8 Mrd. Tabletten. Dort liegt Novartis viertgrößte Produktionsfläche weltweit; sie ist 0,34 Quadratkilometer groß, was ungefähr 50 Fußballfeldern oder einem Viertel der Fläche von Merck in Darmstadt entspricht.</p><p>Im thüringischen Rudolstadt entwickelt und produziert Sandoz Medikamente gegen Atemwegserkrankungen wie Asthma, und im oberbayerischen Oberhaching ist das Sandoz-Entwicklungszentrum für biopharmazeutische Produkte. Mit diesen setzte Novartis im Jahr 2019 etwa 1,6 Mrd. USD (+16 %) um. An diesem Zuwachs hatte in Europa das Biosimilar Hyrimoz großen Anteil. Das Mittel gegen Entzündungen enthält den Wirkstoff Adalimumab, den auch das Medikament Humira vom Pharmakonzern Abbvie enthält [<i>Nachr. Chem. </i>2020, <i>68(4)</i>, 47]. MB</p><h2>Vasant Narasimhan, CEO von Novartis</h2><p>Zur Zukunft: Wir rechnen damit, unser Wachstum und unsere Margensteigerungen aufrechtzuerhalten – gestützt auf unsere Wachstumstreiber im Markt sowie auf 15 Markteinführungen, die gerade im Gange sind oder noch bevorstehen.</p><p>Über Transaktionen: Wir haben das Augenheilkundeunternehmen Alcon als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen abgespalten. Im Januar haben wir das US-amerikanische Unternehmen für Intensivmedizin The Medicines Company übernommen, womit wir Inclisiran, eine potenziell cholesterinsenkende Therapie zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hinzugewonnen haben.</p><p>Stand der Forschung: Wir haben Zulassungsanträge für mehrere Medikamente eingereicht und mehr als 30 Studienergebnisse erhalten, die Zulassungsanträge oder den Übergang in die Phase III unterstützen. Foto: Novartis</p><div><img src="https://media.graphcms.com/3D4xxmJ9ToaVcOQhnSP1">

</div><p></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/NwFE1e6cRTiOeXAEX3hg"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Umsätze, die Novartis insgesamt (unten) und Sandoz allein im Jahr 2019 in verschiedenen Regionen erzielt haben.</figcaption></figure>


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Bilanz Novartis

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn gesteigert. In Deutschland entwickelt und produziert der Konzernteil Sandoz Generika und Biosimilars. Im Jahr 2019 setzte der Schweizer Pharma- und Biotechkonzern Novartis 47,4 Mrd. US-Dollar (USD) um, 9 Proz...

<p>Das Schweizer Unternehmen Roche hat im Jahr 2019 bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Mehr als zwei Drittel davon stammen in Deutschland von Medikamenten, das Übrige aus der Diagnostikasparte.</p>
<p>Roche Deutschland setzte im Jahr 2019 ungefähr 1,9 Mrd. Euro um (+2,4 %). Mehr als 40 Prozent gingen auf Onkologie-Markteinführungen zurück, etwa 28 Prozent auf andere Therapiefelder und die übrigen Prozent auf Produkte wie Diabetesteststreifen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/JVysFBvMT0KNJ9iHKtIH"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Blick in ein Forschungslabor bei Roche in Mannheim. Fotos: Roche</figcaption></figure>
<p>Die Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel setzte etwa 61,5 Mrd. Schweizer Franken um (CHF, etwa 58 Mrd. Euro); das sind 9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Pharmaanteil betrug dabei 72 Prozent, und dessen Umsatz wuchs insgesamt um 11 Prozent. Die Verkäufe der Diagnosticssparte wuchsen um 3 Prozent auf 12,9 Mrd. CHF.</p><p>Wachstumsträger waren neue Produkte wie das Hämophiliemedikament Hemlibra (Wirkstoff Emicizumab), das Multiple-Sklerose-Mittel Ocrevus (Ocrelizumab) sowie die Krebsmedikamente Tecentriq (Atezolizumab) und Perjeta (Pertuzumab). Die neuen Produkte brachten 5,4 Mrd. CHF; dies überstieg Umsatzrückgänge wegen Nachahmerprodukten (−1,5 Mrd. CHF). Vor allem die Onkologiemittel Herceptin (Trastuzumab, –43 %) und Mabthera (Rituximab, –33 %) ließen nach.</p><p>In Forschung und Entwicklung investierte das Unternehmen etwa ein Fünftel des Umsatzes.</p><h2>Roche in Deutschland</h2><p>Weltweit hatte die Roche-Gruppe im Jahr 2019 etwa 98 000 Mitarbeiter. Dazu gehörten 16 730 Beschäftigte in Deutschland: in Grenzach-Wyhlen (Roche Pharma), in Mannheim (Roche Diagnostics, Roche Diabetes Care) und in Penzberg (Roche Diagnostics). In diese Standorte hat Roche im vergangenen Jahr etwa 421 Mio. Euro investiert. So gingen 23 Mio. Euro nach Grenzach, beispielsweise für Mobilitätskonzepte und die Stromversorgung aus regenerativen Energiequellen.</p><p>Roche Pharma gründete zudem in Berlin Rox Health. Das Unternehmen soll Patienten in der Regelversorgung digitale Therapie- und Präventions-Plattformen zugänglich machen. Dies gilt für Roche-eigene Angebote und für solche, die von Start-ups entwickelt werden. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Braunschweig zur Tumordiagnostik. Dieses Projekt soll die cloudbasierte Applikation für onkologische Einrichtungen, das Navify Tumor Board, weiterentwickeln.</p><p>Die Diagnostics-Vertriebsgesellschaft von Roche Deutschland setzte im Jahr 2019 zirka 592 Mio. Euro um. Die Systeme und Reagenzien für den In-vitro-Diagnostikamarkt führen Roche zufolge im deutschen Markt. Weltweit setzte Roche Diagnostics 12,9 Mrd. CHF um, 3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.</p><p>Roche Diabetes Care ist Marktführer im deutschen Blutzuckerteststreifenmarkt und hält einen Marktanteil von 36 Prozent. Bei Blutzuckermessgeräten stieg der Roche-Anteil um 2 Prozentpunkte auf etwa 8 Prozent. Insgesamt setzte Roche Diabetes Care Deutschland im Jahr 2019 234 Mio. Euro um.</p><h2>Digitale Medizin</h2><p>Ende des Jahres 2019 ist in Deutschland das „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ (Digitale-Versorgung-Gesetz, DVG) in Kraft getretenen. Es erlaubt Krankenkassen, digitale Gesundheitsanwendungen zu erstatten. Deshalb erwartet Roche hier mehr Umsätze mit digitalen Anwendungen.</p><p>Ein Beispiel ist die Diabetestagebuch-App des Wiener Start-ups Mysugr, das seit dem Jahr 2017 zu Roche Diabetes Care gehört. Die App hatte im Jahr 2019 weltweit zirka zwei Millionen registrierte Nutzer. Allein in Deutschland rechnet das Robert-Koch-Institut mit sieben Millionen Menschen, die an Diabetes erkrankt sind. MB</p><h2>Severin Schwan, CEO von Roche</h2><p>Über das vergangene Jahr: Besonders erfreulich waren die Einführungen unserer neuen Krebsmedikamente Polivy und Rozlytrek, zusätzliche Indikationen für Tecentriq und Kadcyla sowie das beschleunigte Zulassungsverfahren für Risdiplam, unser neues Medikament zur Behandlung einer Krankheit des Zentralnervensystems.</p><p>Zum laufenden Jahr: Für das Jahr 2020 erwarten wir ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich und dies trotz des noch höheren Wettbewerbsdrucks durch Biosimilars, der in diesem Jahr erwartet wird.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/gnaGcVIJSTR49JmcYh5i">

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