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Warum ein Fotowettbewerb? Immer wieder stehen wir vor dem Problem, geeignete Bilder zur Illustration von Webseiten oder Druckwerken zu finden. Agenturfotos von grinsenden Menschen ohne Schutzbrille, dafür mit wirren Haaren, vor bunt rauchenden Substanzen – diese Fotos wollten wir nicht mehr haben. Gemäß dem Motto, dass Chemiker ja alles können, war die Chemical Community zu einem Fotowettbewerb geladen.
Von der Schüler-AG bis zum pensionierten Lehrer, vom Doktoranden bis zur Professorin machten sich Chemiker und Chemiebegeisterte auf die Suche nach spannenden Motiven. Schließlich hatte die Jury aus haupt- und ehrenamtlichen GDCh-Aktiven sowie dem Profi-Fotografen Uli Gasper die Aufgabe, aus fast 100 eingereichten Fotos die Besten auszuwählen.Entsprechend dem Wettbewerbs-Motto „Faszination pur – Menschen und Chemie“ waren besonders Fotos gefragt, auf denen Menschen sich in irgendeiner Weise mit Chemie beschäftigten. Allerdings war dies kein ausschließliches Kriterium, sodass viele Einsender auch Fotos von Kristallen, fluoreszierenden Flüssigkeiten oder Reaktionen mit Feuer einsandten, was den Chemikern in der Jury die Gelegenheit zu lebhaften Erinnerungen an eigene Laborzeiten gab. „Mit solchen Tiegeln haben wir auch gearbeitet“, „Mein erster Gedanke war, wie man diesen Kolben bloß wieder sauber bekommt“ oder „so versifft sah mein Abzug damals auch aus“.Da sich der Wettbewerb an Laien richtete und auch die Jury mehrheitlich aus Laien bestand, waren sich ihre Mitglieder einig, dass bei der Bewertung keine Maßstäbe wie an Profifotos angelegt werden können und nicht unbedingt das „technisch“ perfekteste Bild gewinnen wird. Trotzdem hatte die Jury bei den Bildern genug zu kritisieren: „Hier fehlt die Schutzbrille“, „Der Claim auf dem Kittel ist falsch geschrieben“, „die Beleuchtung könnte besser sein“ oder auch „diese Tür im Hintergrund muss unbedingt weg“, waren einige der nicht immer konstruktiv-kritischen Kommentare.Rein gar nichts zu meckern hatte die Jury jedoch am Gewinnerbild, das Laurence Schmitz, Doktorandin am Institut für Chemiedidaktik der Universität Köln eingereicht hatte. Sie knipste sich selbst und einen Kollegen per Funkfernauslöser, als die beiden Fluoresceinsalze in Wasser auflösten. Die Jury war sich einig, dass dieses Bild die Intention des Wettbewerbs, die Faszination von Chemie zu zeigen, optimal rübergebracht hat. „Unsere Arbeitsgruppe am Institut für Chemiedidaktik bastelt regelmäßig an visuell ansprechenden Experimenten, um mit ästhetisch wertvollen Unterrichtsmaterialien Schüler für den Chemieunterricht zu begeistern“, sagt Laurence Schmitz (übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit der Verfasserin dieses Beitrags).Auch das Foto des zweiten Preises dreht sich um Lumineszenz. Es wurde von Katharina Fromm, Professorin am Institut für Chemie der Uni Fribourg/Schweiz eingereicht und zeigt sie und zwei Mitstreiter bei einer Showvorlesung. Aufgenommen hat das Bild ihr Doktorand Sivarajakumar Maharajan.Den dritten Preis erhielt ein Bild von Marc Kielmann, Doktorand am Trinity College Dublin. Es zeigt ein aus einer Lösung kristallisiertes Porphyrin (Octaethyldinitroporphyrin), dessen Kristallanordnung den Betrachter an einen Drachen oder Fisch denken lässt. „Das nennt man Pareidolie“, erklärte Profi Uli Gasper, „das Bild „funktioniert“ nur, weil das menschliche Auge in Gegenständen oder Mustern Gesichter oder vertraute Dinge zu erkennen glaubt.“ Somit hat auch dieses Bild, wenn auch nur indirekt, etwas mit Menschen zu tun.Weitere Preise erhielten Roman Grimmig, Doktorand an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für sein Foto von brennenden Ölproben auf einem Schnellverascher zwecks gravimetrischer Bestimmung des Aschegehalts, Albrecht Schill und Dr. Gerhard Kroll-Berwe, zwei Lehrer aus Niedersachsen, die Liesegangsche Ringe fotografierten, und Maryia Ditchkowska, Studentin am Trinity College Dublin, mit einem Versuchsaufbau zur Demonstration von Fluoreszenz.Insgesamt sechs Bilder hat die Chemie-AG der Integrierten Gesamtschule Wilhelmshaven eingereicht und eines davon war der Jury einen Schüler-Sonderpreis wert. Die Chemie-AG, insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 17 Jahren, hat schon an mehreren Wettbewerben erfolgreich teilgenommen. „Videos zu erstellen, Tutorials vorzubereiten oder eben kreative Fotos zu machen, halte ich für eine tolle Angelegenheit, sich mit Chemie zu beschäftigen“, sagt ihr Lehrer Marc Stuckey. „Als ich den Schülern den Wettbewerb vorgestellt hatte, kamen gleich Ideen, was man wie fotografieren könnte. Sie haben eigenständig entschieden, welchen Versuch sie in welcher Situation fotografieren.“Der Wettbewerb hat gezeigt: Chemie und auch der (fotografische) Blick auf die Chemie ist vielfältig und faszinierend und dies können Chemikerinnen und Chemiker mit ihren Fotos überzeugend „rüberbringen“. Die Nachrichten-Leser sind eingeladen, alle eingereichten Bilder unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/bild" target="_blank">www.gdch.de/bild</a></ext-link> anzuschauen. Einige der Bilder, ob prämiert oder nicht, werden Sie demnächst auf den Webseiten oder in Printmedien der GDCh wiederfinden; sobald alle Fragen der Urheber- und Bildrechte mit den Einsendern geklärt sind.Karin J. SchmitzGDCh-Öffentlichkeitsarbeit<a href="mailto:pr@gdch.de">pr@gdch.de</a><figure><img src="https://media.graphcms.com/xF6SrnSDQqmYY49oCLxj"><figcaption><label>Abb. 1: </label>1. Preis: Laurence Schmitz <named-content>(alle eingereichten Bilder unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/bild" target="_blank">www.gdch.de/bild</a></ext-link>).</named-content></figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/FTDwB4ZGRHSVbNd8SPpa"><figcaption><label>Abb. 2: </label>2. Preis: Sivarajakumar Maharajan.</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/aAYNxmETT2dgoXnCRFUQ"><figcaption><label>Abb. 3: </label>3. Preis: Marc Kielmann.</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/zUMANV92Ry2mA4QKHaiw"><figcaption><label>Abb. 4: </label>Zwischen 15 und 17 Jahren: Die jüngsten Teilnehmer des Fotowettbewerbs Yvo Thiel, Luca Jakubzik, Jule-Madlen Siehl und Anna Mazurek (v. l.).</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/FeogzMgKThKZrQLPOAdG"><figcaption><label>Abb. 5: </label>Schüler-Sonderpreis (Anna Mazurek)</figcaption></figure>

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"Bitte recht freundlich" ‐ der GDCh‐Fotowettbewerb

Warum ein Fotowettbewerb? Immer wieder stehen wir vor dem Problem, geeignete Bilder zur Illustration von Webseiten oder Druckwerken zu finden. Agenturfotos von grinsenden Menschen ohne Schutzbrille, dafür mit wirren Haaren, vor bunt rauchenden Substanzen – diese Fotos wollten wir nicht mehr haben...

Repräsentanten von 30 Fachstrukturen, des JungChemikerForums und Mitarbeiter der GDCh-Geschäftsstelle trafen sich Ende Oktober vergangenen Jahres zur zweitägigen Beratung mit der GDCh-Präsidentin. Tagungsort war erstmals das Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer ging Thisbe K. Lindhorst zunächst auf das Wissenschaftsforum Chemie in Berlin ein, das ganz im Zeichen des 150-jährigen Jubiläums der GDCh stand und sich mit einem erweiterten Programm so vielfältig wie nie zuvor als ein „Fest der Chemie“ präsentierte [siehe dazu auch Nachr. Chem. 2017, 65, 1158]. Ihre weiteren Ausführungen galten der Arbeit des GDCh-Vorstands und dessen Verantwortung für die strategische Ausrichtung der GDCh. Dazu gehören Fragen nach einem neuen, über das Fachliche hinausgehenden Leitbild ebenso wie die Sichtbarkeit der GDCh im internationalen Umfeld. Ein weiteres wichtiges Thema war die Zusammenarbeit zwischen Wiley-VCH und GDCh. Eines der vorrangigen Ziele hierbei ist die Markenführung von Zeitschriften, besonders der Angewandten Chemie. Eigentümerin ist zwar die GDCh, jedoch ist diese Tatsache in der wissenschaftlichen Welt noch wenig bekannt. Die hohe Reputation dieses „Flaggschiff-Journals“ kann somit der GDCh noch nicht in vollem Umfang zugute kommen.<h2>Highlights aus den Fachgruppen</h2>Im Jubiläumsjahr 2017 beteiligten sich viele Fachgruppen am Vortragsprogramm des Jubiläumskongresses in Berlin. Die Fachgruppen Analytische Chemie, Seniorexperten Chemie und Photochemie beispielsweise gestalteten mit „Analytik bewegt“, „Faszination Chemie – von Kometen bis zu molekularen Maschinen“ oder „Innovationsforum Photochemie“ Sessions von interdisziplinärem Zuschnitt. Die Liebig-Vereinigung war gleich an vier Vortragsreihen beteiligt: „Liebig-Symposium on Organic Chemistry“, „Homogeneous Catalysis with Earth Abundant Metals“ (Karl-Ziegler-Symposium) „Molecules of Life, Molecules in Life“ und „Sustainable Organic Synthesis“. Mitstreiter waren Wöhler-Vereinigung, Medizinische Chemie, Biochemie, Chemie-Information-Computer und Chemische Biologie. Die Reihe der Tandemvorträge Molekülchemie/Festkörperchemie setzten Wöhler-Vereinigung plus Festkörperchemie und Materialforschung fort. Anwendungsaspekte leuchteten in der Jahrestagung der Fachgruppe Lackchemie auf, und erste Antworten auf Fragen im Zusammenhang mit der Energieversorgung der Zukunft gaben die Sessions von Elektrochemie sowie Chemie und Energie (Power to „X“, Electrochemistry 2050); die Vorträge der Jahrestagung Nuklearchemie hatten Schwerpunkte bei spektroskopischen und analytischen Fragen im Zusammenhang mit Radionukliden. Probleme der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte griffen der Chemieunterricht, aber auch die Chemie in der Medizinerausbildung auf. Die Chemiker im öffentlichen Dienst beteiligten sich am Begleitprogramm im Rahmen der Jobbörse mit der Vorstellung von Berufsbildern und richteten gemeinsam mit den Freiberuflichen Chemikern und Inhabern freier unabhängiger Laboratorien die Session „Wie entstehen Grenzwerte – analytisch, wissenschaftlich oder politisch?“ aus. Die Fachgruppe Geschichte der Chemie beleuchtete in einigen ihrer Vorträge weitere Facetten des GDCh-Jubiläums.Trotz dieses Großereignisses zeigten viele Fachgruppen auch noch mit ihren eigenen Veranstaltungen Präsenz in der Chemical Community: Glanzpunkte waren unter anderem die Anakon, die European Detergents Conference, die German Conference on Chemoinformatics, der Deutsche Fluortag, der Lebensmittelchemikertag, die Frontiers in Medicinal Chemistry, das Colloquium Chimicum der Freiberuflichen Chemiker und die Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft. Die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft hat mit ihrer Veranstaltung „Brexit – What does this mean for the chemical industry?“ ein hochaktuelles Thema für Industriechemiker aufbereitet.Der Maler Thomas Paul (bürgerlich Thomas Schreckenbach), habilitierter Biochemiker und ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung von Merck, zeigte in seiner After-Dinner-Rede „Wissenschaft und Kunst: Berührungsflächen zwischen zwei Welten“ als kundiger Führer durch Bilderwelten auf, wie im Lauf der Geschichte Künstler und Kunstströmungen oft durch wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflusst wurden.<h2>Neuwahl, Publikationswesen, Charta und Curricula</h2>Nach der Wahl des Sprechers der Fachgruppenvorsitzenden im GDCh-Vorstand zu Beginn des zweiten Tages – Thomas Früh, Makromolekulare Chemie, löst Michael Hilt, Lackchemie ab – stand das Wissenschaftsforum Chemie noch einmal im Mittelpunkt der Diskussion. Die programmtechnisch begründete enge Taktung der Fachgruppensessions und die organisationstechnisch bedingte räumliche Situation, die zur Verteilung der Veranstaltungen auf drei Standorte des Campus Berlin-Dahlem führte, wurde seitens einzelner Fachgruppen und Programmgestalter kritisch angemerkt.GDCh-Geschäftsführer Wolfram Koch ging auf Entwicklungen im Publikationswesen, speziell Open Access und ganz aktuell die Initiative der American Chemical Society zur Einrichtung eines Preprintservers, ein. Die Fachgruppenvorsitzenden unterstrichen die wichtige Rolle der GDCh in der Weiterentwicklung von Publikationsmodellen in der Chemie und forderten dazu auf, die Freiheit der Forschenden, selbstständig darüber zu entscheiden, wo die Ergebnisse veröffentlicht werden sollen, nicht einzuschränken.Michael Hilt stellte die basierend auf den letztjährigen Diskussionen überarbeitete Neufassung der Fachgruppencharta vor, die einstimmig verabschiedet wird.Gerhard Karger, Leiter der Abteilung Mitgliedermarketing/Fach- und Regionalstrukturen, forderte die Teilnehmer auf, den Sonderfonds für außergewöhnliche Fachgruppenaktivitäten zu nutzen, um z. B. auch neue Veranstaltungsformate zu etablieren. Das Wissenschaftsforum Chemie bot dafür Anregungen, etwa mit dem eintägigen Symposium „Experiment Zukunft – Wertedenken in der Chemie“ oder dem „Innovationsmarathon Chemiewende“ [s. diese Nachrichten, Beitrag rechts].Stefan Kast, Vorsitzender der GDCh-Fachgruppe Computer in der Chemie, sprach sich für eine Kommunikationsplattform aus, auf der Dokumente für die Fachgruppen-Vorstandsarbeit ausgetauscht und bearbeitet werden können. Weiter regte er an, das Kerncurriculum des Chemiestudiums um immer wichtiger werdende computerchemische Inhalte wie molekulares Modellieren und Datenwissenschaft zu erweitern.<h2>Die Mitgliederbasis stärken</h2>Wie am ersten Tag deutlich wurde, betreiben einige Fachgruppen bereits seit Jahren eine intensive Nachwuchsförderung. Sichtbarer Ausdruck für den Erfolg von Maßnahmen wie Absolventenpreise, freie Mitgliedschaften, Präsenz in Leitungsgremien und Doktorandenseminaren sind steigende Mitgliederzahlen in den StrukturenDie Kaffeepause nutzten die Teilnehmer, um ihre Gedanken und Anregungen zur Stärkung der Mitgliederbasis der GDCh auf Karten festzuhalten und an einem Flipchart anzuheften. Bei allen guten, auf Umsetzbarkeit zu prüfenden Ideen, wie die Vermittlung von Praktikumsplätzen in der Industrie oder Frühjahrsschulen für studentische Mitglieder nach dem Vorbild der Fachgruppe Analytische Chemie, herrschte Konsens darüber, dass es wichtig ist, Mitglieder nicht nur „einzusammeln“, sondern sie auch für die Arbeit in der GDCh zu aktivieren. Den Fachgruppen werden für ihre eigene Nachwuchsarbeit Mitgliederstatistiken zur Verfügung gestellt.Wolfram Koch dankt allen Anwesenden für die vielen Beiträge und lebhaften Diskussionen. Die nächste Klausurtagung wird am 16. und 17. November 2018 im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg stattfinden.Nicole Bürger,Susanne Kühner,Gerhard Karger,g.karger@gdch<figure><img src="https://media.graphcms.com/nqASvEaWT8OvVjn6EER9"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Teilnehmer der Klausurtagung in Wiesbaden. <named-content>Foto: Gerhard Karger</named-content></figcaption></figure>

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