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Insektizidresistenzen bekämpfen | Mit Kryoelektronenmikroskopie hat ein Team in Shenzhen in China Struktur und Funktion des ATP-binding-cassette(ABC)-Transporters der Subfamilie H des rotbraunen Reismehlkäfers aufgeklärt. Der Transporter schleust Lipide und Pestizide aus, was den Lagergetreideschädling resistent macht. Ein synthetisches Maltosetensid verhindert dieses Entgiften. Weil der Transporter nur in Insekten vorkommt, könnte er als Target für neue Insektizide dienen.Cell, doi: 10.1016/j.cell.2024.11.033Erneuerbare Energie aus Meerwasser | Eine Pilotanlage des chinesischen Unternehmens Cenertech produziert H2 durch Meerwasserelektrolyse. Die Offshore-Plattform nutzt Wind- und Solarenergie und integriert Anlagenteile, die H2 reinigen und Strom verarbeiten. Ohne das Meerwasser vorab zu entsalzen, stellt Cenertech so 200 Kubikmeter H2 pro Stunde her. Eine ähnliche neue Anlage des chinesischen Petrochemie-Unternehmens Sinopec erzeugt 20 Kubikmeter H2 pro Stunde.Mikroplastik entfernen | Aus Tintenfisch-Chitin und Baumwoll-Cellulose haben Forschende der Universität Wuhan in China einen Schwamm hergestellt, der Mikroplastik-Partikel adsorbiert. Er entfernt auch nach fünf Spülzyklen noch 95 Prozent der Polystyrol-, Polymethylmethacrylat-, Polypropylen- und Polyethylenterephthalat-Partikel aus Süß- und Salzwasser. Mikroorganismen oder (an-)organische Schadstoffe im Wasser stören dabei nicht.Sci. Adv., doi: 10.1126/sciadv.adn8662Medikamente testen | Ein Team des Riken-Instituts in Japan baut potenzielle Zielproteine für Arzneistoffe in lebenden Mäusen ab. So lassen sich Wirksamkeit und Nebenwirkungen neuer Medikamente bewerten, die etwa bestimmte Proteine inhibieren. Die Forschenden markieren die Zielproteine mit Degrons. Diese Aminosäuresequenzen werden nach Verabreichen eines Agonisten von Ubiquitinligasen im Körper erkannt, welche die Zielproteine ins Abbausystem einschleusen.Nat. Commun., doi: 10.1038/s41467-024-54308-9Rolf Schmid, <a href="https://www.bio4business.eu" target="_blank">www.bio4business.eu</a>

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Blick nach Asien

Insektizidresistenzen bekämpfen | Mit Kryoelektronenmikroskopie hat ein Team in Shenzhen in China Struktur und Funktion des ATP-binding-cassette(ABC)-Transporters der Subfamilie H des rotbraunen Reismehlkäfers aufgeklärt. Der Transporter schleust Lipide und Pestizide aus, was den Lagergetreidesch...

In der chemischen Analytik ist Qualitätssicherung entscheidend für genaue, zuverlässige und vergleichbare Messergebnisse – sie stellt sicher, dass analytische Verfahren den gesetzlichen und wissenschaftlichen Anforderungen genügen. Wie unterstützt das Netzwerk Eurachem Labore dabei, Methoden zu harmonisieren und Qualitätsstandards zu erfüllen?Im Jahr 1989 wurde Eurachem als Netzwerk nationaler Organisationen gegründet, etwa Forschungseinrichtungen, Universitäten und chemischen Gesellschaften, sowie dem EU Joint Research Center, das Messmethoden entwickelt und so Wissenschaft und Politik in Europa unterstützt. Auch die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist Gründungsmitglied.<h2 type="main">Wie Eurachem arbeitet</h2>Der Fokus der Eurachem-Arbeitsgruppen liegt auf der <link href="#nadc20254146257-fig-0001">Qualität analytischer Messungen, besonders der Rückführbarkeit von Messergebnissen, der Validierung von Analysenverfahren und der Messunsicherheit. Dazu entwickelt und publiziert das Netzwerk Leitfäden und bietet Workshops an. Analytische Laboratorien sollen damit die steigenden Anforderungen meistern können, um zum Prüfen und Kalibrieren akkreditiert zu werden. Dazu müssen Labore etwa die Messunsicherheit korrekt abschätzen, zertifizierte Referenzmaterialien verwenden oder an Ringversuchen zur Eignungsprüfung teilnehmen, mit denen sich die Ergebnisse verschiedener Labore vergleichen lassen. Dadurch können Labore ihre Prüfkompetenz nachweisen und Verbesserungspotenziale erkennen. Die Akkreditierungsstellen orientieren sich an den Leitfäden für Eurachem – hilfreich für Prüfende und Geprüfte.<figure xml:id="nadc20254146257-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/cizy9UdzSlxicoG0WsRt"><figcaption><label>Abb.1: </label>Abbildung: alexlmx / Adobe Stock, modifiziert</figcaption></figure></figure>Außer den Leitfäden veröffentlichen die Eurachem-Arbeitsgruppen auch kurze Infoblätter zu speziellen Aspekten aus den Leitfäden. Diese sind als kurze Teaser zu den Themen gedacht und werden aus dem Englischen auch in andere europäische Sprachen übersetzt.Alle drei Jahre veranstaltet Eurachem zudem den weltweit größten Workshop zum Thema Ringversuche zur Eignungsprüfung von Laboratorien. Der nächste findet im Jahr 2026 in Spanien statt.<h2 type="main">Mitglieder aus ganz Europa</h2>Eurachem hat derzeit 36 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa, inklusive der europäischen Kommission, vertreten durch das Joint Research Center in Geel in Belgien. Aus jedem Land kann dabei nur eine Organisation Mitglied werden. Das deutsche ist Eurolab-Deutschland, ein Laborverband mit Sitz in Berlin. Wie stark sich die verschiedenen Länder einbringen, ist unterschiedlich. Großbritannien und Deutschland wirken etwa durch die LGC-Group beziehungsweise die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in fast allen Eurachem-Arbeitsgruppen mit.Die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen steht jeder Person offen, die von einer Mitgliedsorganisation benannt wurde. Voraussetzungen gibt es keine – außer dem Interesse, bei einer der Gruppen mitzuwirken. Die Mitarbeit bei Eurachem ist dabei ehrenamtlich. Die Arbeitsgruppen treffen sich typischerweise ein- bis zweimal pro Jahr persönlich, dazwischen online. Finanziert wird Eurachems Arbeit durch die Mitwirkenden oder deren Arbeitgeber sowie Teilnahmegebühren, die bei Meetings oder Kursen erhoben werden.Arbeitsgruppen gibt es derzeit acht aktive mit jeweils 10 bis 30 Vertreter:innen:<list><listitem>Schulung und Ausbildung</listitem><listitem>Messunsicherheit und Rückführbarkeit</listitem><listitem>Methodenvalidierung</listitem><listitem>Eignungsprüfungen</listitem><listitem>Qualitative Analyse</listitem><listitem>Referenzmaterialien</listitem><listitem>Unsicherheit aus der Probenahme</listitem><listitem>Qualifizierung analytischer Geräte und Systeme</listitem></list><h2 type="main">Was ist Eurolab-Deutschland …</h2>Eurolab-Deutschland wurde im Jahr 1993 gegründet und ist ein eingetragener Verein, der über Mitgliedsbeiträge und den Erlös aus Vortragsveranstaltungen finanziert wird. Private und öffentliche Prüflaboratorien sind ebenso vertreten wie Verbände, die über 1000 Laboratorien repräsentieren, etwa forensische, medizinische, Materialprüfungs-, Umwelt- und Lebensmittellabore. Auch Institutionen, die in der Europäischen Union zertifizieren, beispielsweise die BAM und die Deutsche Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfungen (DGZfP), gehören zu den Mitgliedern, ebenso die GDCh. Eine persönliche Mitgliedschaft bei Eurolab-Deutschland ist auch möglich: Derzeit gibt es rund 20 persönliche Mitglieder. Diese profitieren beispielsweise, indem sie sich mit Expert:innen bei Eurolab-Deutschland vernetzen und sich so frühzeitig auf zukünftige Entwicklungen in der Qualitätssicherung einstellen und vorbereiten können.<h2 type="main">… und was macht es?</h2>Im Jahr 2003 übernahm Eurolab-Deutschland zusätzlich zu seinen Verbandsaufgaben die Aufgaben von Eurachem/D, bis dahin ein Arbeitskreis der GDCh. Seitdem ist Eurolab-Deutschland nicht nur durch die Arbeit in den Ausschüssen für Produktprüfung und -zertifizierung sowie Qualitätsmanagement nationales Sprachrohr für den europäischen Laborverband Eurolab, sondern über seinen Ausschuss für chemische Analytik auch für Eurachem. So informiert Eurolab-Deutschland über Aktivitäten und erarbeitet Input auf europäischer Ebene: Die Teilnehmenden diskutieren aktuelle Entwicklungen, tauschen sich über Erfahrungen aus und bereiten Schriftstücke vor – übersetzen englische Leitfäden oder verfassen Stellungnahmen gegenüber deutschen Behörden oder deutschen, europäischen und internationalen Akkreditierungsstellen. Dabei vertritt Eurolab-Deutschland seine Mitglieder und verteidigt deren Interessen.Die Ausschüsse entsenden Mitglieder in die Eurachem- und Eurolab-Gremien – den Vorstand, die Generalversammlung und die Arbeitsgruppen – und tragen so zur Meinungsbildung über neue Entwicklungen oder geplante Änderungen und zu deren Verständnis bei.Eurolab-Deutschland wirkt beim Erstellen für Normen nach dem Deutschen Institut für Normung (DIN) und der International Organization for Standardization (ISO) mit, die etwa für das Akkreditieren von Prüf- und Kalibrierlaboren, Eignungsprüfungen, das Herstellen von Referenzmaterialien oder das Zertifizieren von Produkten wichtig sind – auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.Eurolab-Deutschland ist in allen wichtigen nationalen und internationalen Gremien der Akkreditierungsstellen vertreten – teils eigenständig, teils über Eurolab oder Eurachem – und nimmt so direkt Einfluss auf die Regelsetzung. Außerdem kooperiert es mit Verbänden, die prüfen und kalibrieren, etwa der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP), dem Deutschen Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP), dem TÜV-Verband, dem Verband der Materialprüfungsanstalten und dem Verband Deutscher Untersuchungslaboratorien – alle sind auch Eurolab-Deutschland-Mitglieder.<h2 type="main">Gremien: Wer Eurachem leitet</h2>Das oberste Gremium Eurachems ist die Generalversammlung, in die jede Mitgliedsorganisation zwei Vertreter:innen entsendet. Die Generalversammlung wählt aus ihren Reihen den Vorstand. Dieser besteht aus dem oder der Vorsitzenden, einem oder einer stellvertretenden Vorsitzenden (der oder die nach zwei Jahren automatisch Vorsitzende:r wird), dem oder der ehemaligen Vorsitzenden (für ebenfalls zwei Jahre) und sechs gewählten Vertreter:innen. Daneben gehören dem Vorstand die Vorsitzenden der Arbeitsgruppen an.<h2 type="main">Der Autor</h2>Michael Koch studierte Chemie an der Universität Stuttgart, promovierte dort und spezialisierte sich dann in Hydrochemie und Umweltanalytik. Seit 1987 arbeitet er am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart, seit 1995 ist er wissenschaftlicher Leiter des Ringversuchssystems AQS Baden-Württemberg. Koch ist Vorsitzender des Eurolab-Deutschland-Ausschusses für chemische Analytik, zudem Mitglied im Vorstand von Eurolab-Deutschland und im Executive Committee von Eurachem.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/FelID6iZRWyB8d6DqbO0">

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