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<h2>Bücher und Broschüren kurz vorgestellt</h2>Gerade wieder aktuell: Toxic – A history of nerve agents, from Nazi Germany to Putin‘s Russia beleuchtet, wie sich die in Deutschland entwickelten, aber nicht genutzten Nervengifte über die ganze Welt ausgebreitet haben. Trotz internationaler Anstrengungen, das zu verhindern, waren sie Akteure etwa im Iran-Irak-Krieg und wurden von Terroristen genutzt. Erst kürzlich gelangten sie durch die Fälle Skripal und Nawalny wieder in die Medien und den Fokus der Öffentlichkeit.<div><img src="https://media.graphcms.com/Ren8I2gWQWKRzxHB7pXS">

</div>Von Dan Kaszeta. C. Hurst &amp; Co Publishers, London 2020. 408 Seiten, geb. 29,02 Euro. ISBN 978–1–787–38306–7Die sechste Ausgabe von Organische Chemie verrät an jedem Kapitelanfang die darin zu erreichenden Lernziele. Neu sind auch die Kurzzusammenfassungen am Ende jedes Teilkapitels. Reaktionsmechanismen werden detaillierter als bisher erläutert. Ganzseitige Übersichten zu den Hauptreaktionen funktioneller Gruppen ergänzen den Inhalt. Unterhaltsam: Die neue Rubrik „Wirklich?“, in der die Leser Ungewöhnliches und Überraschendes erfahren.Von Kurt Peter C. Vollhardt und Neil E. Schore. Wiley VCH, Weinheim 2020. 1618 Seiten, geb. 89,90 Euro. ISBN 978–3–527–34582–3Wie die eigene Ökobilanz aussehen könnte, steht in Projekt Green Zero. Können wir klimaneutral leben? Mein konsequenter Weg zu einer ausgeglichenen Ökobilanz. Dafür hat ein Wissenschaftlerteam ermittelt, welchen ökologischen Fußabdruck ein Unternehmer aus der Nähe von Aachen hat. Dieser hat für das Projekt sein bisheriges Leben sorgfältigst dokumentiert, und die Forscher haben mit 15 Indikatoren, die auf die Umwelt wirken, den Fußabdruck errechnet. Der Unternehmer hat in der Folge seinen CO2-Ausstoß von 27 auf knapp unter 8 Tonnen pro Jahr reduziert.Der Klimarat hält einen CO2-Ausstoß von 1,5 Tonnen pro Jahr und Person für klimaverträglich.Von Dirk Gratzel. Ludwig Verlag, München 2020. 256 Seiten, brosch. 18 Euro. ISBN 978–3–453–28129–5Die 10. Auflage von Chemie für Mediziner bezieht sich verstärkt auf die Medizin. 20 audiovisuelle Lernhilfen lassen sich über QR-Codes aktivieren. Am Buchende findet sich eine Doppelseite mit den wichtigsten funktionellen Gruppen organischer Moleküle.Von Axel Zeeck, Stephanie Grond, Sabine C. Zeeck. Urban &amp; Fischer in Elsevier, München 2020. 544 Seiten, brosch. 39 Euro. ISBN 978–3–437–42402–1Darwins Notizbuch – Sein Leben, seine Reisen, seine Entdeckungen stellt den Naturforscher anhand seiner Schriften und Entdeckungen dar: von Sammelleidenschaft über Studium und Forschungsfahrt bis zur Evolutionstheorie. Fotos, Zitate und Zeichnungen Darwins machen das Buch anschaulich und die Hauptperson nahbar.<div><img src="https://media.graphcms.com/IR3KxhkiRm65K2aywtSp">

</div>Von Jonathan Clements. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2020. 160 Seiten, brosch. 28 Euro. ISBN 978–3–8062–4182–2Das System Bioökonomie befasst sich mit dem Status Quo der Bioökonomie und ihren zukünftigen Entwicklungen nicht nur in Deutschland. Auf der Basis nachwachsender Rohstoffe und Energien soll eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Zukunft entstehen. Kann das gelingen? Welche Möglichkeiten und Grenzen gibt es, welche Rahmenbedingungen? Das Werk verspricht, diese Fragen mit einer systemischen Sicht auf die Bioökonomie zu beantworten.<div><img src="https://media.graphcms.com/wIj3zW9rSs6TQmYlpPD6">

</div>Herausgegeben von Daniela Thrän, Urs Moesenfechtel. Springer Spektrum, Berlin 2020. 392 Seiten, eBook: 66,99 Euro, geb. 82,61 Euro. ISBN 978–3–662–60730–5Das Buch Viren – Phänomen, Rätsel, Bedrohung fasst in drei Teilen das Wichtigste über Viren zusammen: Was sie sind, ihre Entdeckungsgeschichte und wie sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Dabei geht es beispielsweise um Probleme mit der Klassifikation, um Molekularbiologie und Bakteriophagen.<div><img src="https://media.graphcms.com/WPKc83vT8qBpI3K6W12k">

</div>Von Traian Suttles. kurz &amp; bündig Verlag, Frankfurt/Basel 2020. 160 Seiten, geb. 18,50 Euro. ISBN 978–3–907–12641–7

Rezension

Bücher und Broschüren kurz vorgestellt

Bücher und Broschüren kurz vorgestelltGerade wieder aktuell: Toxic – A history of nerve agents, from Nazi Germany to Putin‘s Russia beleuchtet, wie sich die in Deutschland entwickelten, aber nicht genutzten Nervengifte über die ganze Welt ausgebreitet haben. Trotz internationaler Anstrengungen, d...

Die <a href="https://www.goech.at/" target="_blank" rel="noopener">&Ouml;sterreichische Chemische Gesellschaft (G&Ouml;CH)</a> ist ein 1897 gegr&uuml;ndeter Verein, der seit &uuml;ber 100 Jahren die Chemie in &Ouml;sterreich und somit die Interessen von &ouml;sterreichischen Chemikerinnen und Chemikern vertritt.

GÖCH

Seit Mai 2020 ist die Universität für Bodenkultur Wien am Standort IFA-Tulln als Anbieter von Eignungsprüfungen akkreditiert.
Die regelmäßigen Ringversuche des IFA-Tulln nahmen ihren Anfang mit einem Auftrag des Landwirtschaftsministeriums. Eineinhalb Jahre lang waren monatlich vier gut definierte Wasserproben (zwei zur Analyse auf die wichtigsten Ionen und Summenparameter sowie zwei für Metalle und Spurenelemente) an alle in der österreichweiten „Wassergüte-Erhebung“ involvierten Labors zu senden und die Messergebnisse als Auftragsüberprüfung gemeinsam auszuwerten. Die ersten Ringversuchsproben, die im Mai 1995 an sieben Prüfstellen verschickt wurden, waren schwer erhältliche und wenig bekannte zertifizierte Referenzmaterialien. Für die folgenden Laborvergleichsversuche wurden die Proben ausgehend von Reinstwasser durch Lösen von reinen Salzen und Verdünnen von Standardlösungen hergestellt.Künstlich hergestellte Wasserproben waren am IFA-Tulln aus diesen Gründen immer die bevorzugte Art von Ringversuchsproben: Die Konzentrationen der gelösten Stoffe sind planbar und über weite Bereiche einzustellen. Die Werte werden durch die Herstellung genau definiert und durch eigene Analysen überprüft und bestätigt. Die Proben enthalten praktisch keine ungelösten Feststoffe (suspendierte Teilchen), sind weitgehend frei von unerwünschten oder unbekannten Begleitstoffen, keimarm, gut haltbar und in der Zusammensetzung stabil.Eine besondere Herausforderung bestand darin, realistische Proben erzeugen zu können, welche sich in ihren Analysenwerten von natürlichen Wasserproben nicht unterscheiden. Mit der Entwicklung eines Verfahrens, das jedes Grund- oder Oberflächenwasser im Hinblick auf die wichtigsten Inhaltsstoffe nachbildet,1) wurde diese Aufgabe in relativ kurzer Zeit bewältigt. Nach eineinhalb Jahren wurde mit dem Folgeauftrag der Rhythmus bei den Basisparametern, Metallen und Spurenelementen auf zwei Monate ausgedehnt. Diese Frequenz wurde bis heute beibehalten.Die Ringversuche wurden zügig um organische Spurenstoffe erweitert. Den Anfang machten Pestizide, insbesondere Triazine,2) die im Messprogramm des Landwirtschaftsministeriums sehr bedeutsam waren. In weiterer Folge wurden flüchtige halogenierte Verbindungen sowie polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe,3) Organochlorpestizide, flüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, Xylole, Ethylbenzol) und das Antiklopfmittel Methyl-tert-butylether4) in das Programm aufgenommen. Jedes Jahr wurden über 20 Ringversuche organisiert. Zu Beginn nahmen nur jene sieben Labors teil, die vom Landwirtschaftsministerium beauftragt waren, aber schon nach einem halben Jahr konnte jedes Labor die Ringversuche zur Qualitätssicherung nutzen. Ein Jahr darauf überstieg die Zahl dieser freiwilligen Teilnehmer bereits die jener, welche verpflichtet waren. Der Kreis der Interessenten erweiterte sich und die Nachfrage nahm stetig zu. In den letzten 25 Jahre nahmen insgesamt mehr als 900 Labors aus 40 Ländern an den regelmäßigen Ringversuchen teil.Seit dem Jahr 2013 besteht eine vitale Kooperation mit dem Umweltbundesamt. Es gibt einen gemeinsamen Auftritt nach außen und ein für die Teilnehmer einheitliches Anmeldeverfahren über das IFA-Tulln. Am Umweltbundesamt werden für die Laborvergleichsversuche natürliche Wasserproben verwendet, welche je nach Bedarf mit den zu bestimmenden Spurenstoffen dotiert werden. In Summe ist dadurch ein sehr umfangreiches Programm im Angebot, das in den vergangenen sieben Jahren laufend erweitert und um viele interessante Stoffe ergänzt wurde.5)<h2>Akkreditierung als Ringversuchsanbieter</h2>Als die Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt begann, war in Österreich bereits die Akkreditierung als Anbieter von Eignungsprüfungen möglich. Die entsprechende Norm6) war 2010 erschienen. Bevor jedoch dieses Projekt in Angriff genommen werden konnte, musste festgestellt werden, ob unter den neuen Voraussetzungen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist und ob die Teilnahmegebühren der Labors alle laufenden Kosten decken.Eine akkreditierte Stelle zu betreiben, fällt nicht unter die primären Aufgaben einer Universität, also musste auch dies gelöst werden. An einem anderen Department gab es bereits eine nach der Norm ISO 170257) akkreditierte Prüfstelle und wie dort wurde ein sogenannter Betrieb gewerblicher Art innerhalb der Universität gegründet. Viel Ausdauer und der große Einsatz aller Beteiligten führten zum Ziel: Das „FA-Proficiency Testing Scheme“ der Universität für Bodenkultur Wien ist seit dem 4. Mai 2020 von der Akkreditierung Austria des Bundesministeriums Digitalisierung und Wirtschaftsstandort akkreditiert. Dadurch sind internationale Anerkennung und Vergleichbarkeit der Ringversuche des IFA-Tulln gewährleistet.Der Autor dankt den treuen Teilnehmern sowie allen, die in den vielen Jahren die Ringversuche des IFA-Tulln unterstützt haben und wünscht dem Team eine erfolgreiche Zukunft als Anbieter von Eignungsprüfungen.Wolfgang Kandler<figure><img src="https://media.graphcms.com/E0h2wuTrTyq8bf964Z56"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Ringversuchsproben, insbesondere Wasserproben, werden in der Regel kurz vor Versand hergestellt und sollen pünktlich bei den Teilnehmern eintreffen. Foto: Wolfgang Kandler</figcaption></figure>

<ul><li>
1 1) W. Kandler, Aufbau und Betrieb eines Kontrollprobensystems zur Qualitätssicherung in der Wasseranalytik, Diss., 1999, Techn. Univ., Wien</li><li>
2 2) T. Linsinger, Development of quality-assurance systems for the determination of trace-components in water under consideration of natural constituents, Diss., 1997, Techn. Univ., Wien</li><li>
3 3) S. Apfalter, Proficiency testing systems for the environmental monitoring of halogenated hydrocarbons and polycyclic aromatic hydrocarbons in water: development, application and statistical evaluation, Diss., 1999, Techn. Univ., Wien</li><li>
4 4) R. Schuhmacher, M. Führer, W. Kandler, C. Stadlmann, R. Krska, Interlaboratory comparison study for the determination of methyl tert-butyl ether in water, Anal Bioanal Chem. 2003, 377(7–8), 1140–1147</li><li>
5 5) <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ifatest.at/" target="_blank">https://www.ifatest.at/</a></ext-link> und <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/angebot/analytik/ringversuche/ringversuche_wasser_folder_de.pdf" target="_blank">https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/angebot/analytik/ringversuche/ringversuche_wasser_folder_de.pdf</a></ext-link></li><li>
6 6) DIN EN ISO/IEC 17043:2010–05, Konformitätsbewertung – Allgemeine Anforderungen an Eignungsprüfungen (ISO/IEC 17043:2010); Deutsche und Englische Fassung EN ISO/IEC 17043:2010, Beuth Verlag GmbH, Berlin</li><li>
7 7) DIN EN ISO/IEC 17025:2018–03, Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (ISO/IEC 17025:2017); Deutsche und Englische Fassung EN ISO/IEC 17025:2017, Beuth Verlag GmbH, Berlin</li></ul>

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