Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

Chaos, aufgeräumt

Nachrichten aus der Chemie, März 2020, Seite 79, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Es klang beeindruckend, was die TU Chemnitz uns vor ein paar Monaten als Pressemitteilung in die Redaktion schickte: „Neue Form von Chaos im Labor realisiert“.

Journalisten sind von Natur aus skeptisch. Und wenn es sich dann auch noch um Journalisten handelt, die selbst als Studenten und Doktoranden kumuliert mehrere Jahre Lebenszeit im Labor verbracht haben, kommt man schnell zum Urteil: Glauben wir nicht. Wer Dutzende Chemieerstsemester- oder Lehramtspraktika überstanden hat, kennt sämtliche Formen von Chaos im Labor.

Nun, je länger die Praktikumszeit zurückliegt, desto verklärter erscheint sie. Ach, das hübsche, total versiffte Schlonz-Glas in der hintersten Ecke des Abzugs. Ui, das grässlich-tolle IR-Gerät (continuous wave! Ja, das gab es damals noch). Hach, und der Semesterclown, der die Schwefelsäure am Platz abrauchte. Was waren das für Zeiten, die pure Labor-Romantik. Aber wie der Aphoristiker sagen würde: So wie ganz früher war‘s noch nie. Und so stößt die Kollegin nach der ersten Schwelgerei den Seufzer aus: „Ein paar von uns hätten Marie Kondo gut gebrauchen können.“

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