Chemische Ethik, brauchen wir die?
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Manchen von uns beschleicht schon bei der Erwähnung des Wortes “Berufsethik” das ungute Gefühl, hier sollten Vorschriften die Freiheit im wissenschaftlichen Denken und Handeln beschneiden. Und außerdem: Sollten sich Chemiker, Dilettanten in einer solch eher philosophischen Frage, überhaupt mit dem Thema beschäftigen?
Chemiker, vom frühen experimentell-beobachtenden, intuitiv geleiteten Protochemiker bis hin zum heutigen analytisch-deduktiv arbeitenden Wissenschaftler, haben schon immer — seit Prometheus das Feuer brachte — unter gezielter Applikation von Energie aus natürlichen Grundstoffen neue Materialien wie Bronze, Eisen, Polymere, Farbstoffe, Arznei- und Pflanzenschutzmittel erschaffen. Sie helfen, den Umfang mühevoller Arbeit zu reduzieren und geben damit Zeit für Bildung und Kunst frei — zentrale Vorbedingungen der kulturellen Entfaltung. Gesellschaftliche Entwicklung und Fortschritt in chemisch-materieller Technik sind so untrennbar miteinander verbunden.
Max Horkheimer, einer der Gründungsväter der Frankfurter Schule der Soziologie, äußerte in seinen “Bemerkungen über Wissenschaft und Krise”, dass Wissenschaft eines der zahlreichen Elemente des gesellscha
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