Industrie + Technik

<p>Der Leverkusener Konzern Covestro hat im Jahr 2021 an die 50 Prozent mehr umgesetzt. Daraus folgt der höchste Dividendenvorschlag der Konzerngeschichte: 3,40 Euro je Aktie.</p>
<p>Das Spezialchemieunternehmen Covestro hat im <xref rid="nadc20224124212-fig-0001" ref-type="fig">Jahr</xref> 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum etwa 10 Prozent mehr Menge abgesetzt. Davon 6 Prozentpunkte brachte der Geschäftsbereich Resins &amp; Functional Materials (RFM), den der Konzern vom niederländischen Unternehmen DSM übernommenen hatte. Der Umsatz stieg insgesamt um 48,5 Prozent auf 15,9 Mrd. Euro.</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/QYyrK26GTBzIrHFVpLAJ"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Dividendensumme (blau), Konzernergebnis (orange), Ausschüttungsquote (Ergebnisanteil, grau, rechte Skala) und Dividende je Aktie (unten) bei Covestro in den Jahren 2016 bis 2021.</figcaption></figure>
<p>Covestro hat im letzten Jahr die Struktur verändert und will sich auf Kreislaufwirtschaft ausrichten. Bis zum Jahr 2025 sollen 80 Prozent der Projektkosten für Forschung und Entwicklung (F+E) zum Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beitragen. Im Jahr 2021 waren es etwa 54 Prozent nach 51 Prozent im Vorjahr. Die gesamten F+E-Aufwendungen betrugen 341 Mio. Euro (+30 %).</p><p>Statt wie bisher drei Berichtssegmente – Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties – gibt es seit dem Jahr 2021 die beiden Segmente Performance Materials und Solutions &amp; Specialties.</p><h2>Markus Steilemann, Covestro-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Über das vergangene Jahr: Unsere sehr guten Ergebnisse im Geschäftsjahr 2021 unterstreichen, dass wir mit unserer neuen strategischen Aufstellung auf dem richtigen Weg sind. Nun gehen wir die nächsten Schritte auf unserem Weg in eine profitable und klimaneutrale Zukunft. Denn eins ist klar: Ohne unsere Produkte ist das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht zu erreichen.</p><p>Zum Steuerungssystem: Die Anpassung unserer Konzernsteuerung (erweitert um eine Nachhaltigkeitskomponente) ist ein Schritt auf unserem Weg Richtung Kreislaufwirtschaft. Mit Blick auf unser ehrgeiziges Ziel, klimaneutral zu werden, verknüpfen wir Profitabilität und Nachhaltigkeit noch besser und setzen unseren nachhaltigen Wachstumskurs fort. Foto: Covestro</p><div><img src="https://media.graphassets.com/YuQMTxPbT9WfFIUpLMKw">

</div><p></p><h2>Basismaterialien</h2><p>Das neue Segment Performance Materials bildet eine eigene Geschäftseinheit und umfasst Polyurethan- und Polycarbonatstandardprodukte sowie Basischemikalien. Dazu gehören Methylendi(phenylisocyanat)e (MDI), Toluylendiisocyanate (TDI), langkettige Polyole und Polycarbonatharze etwa für Gebäudedächer, Kühlgerätedämmungen, Matratzen und Autositze. Vor allem durch höhere Verkaufspreise im Jahr 2021 stieg der Umsatz des Segments zum Vorjahr umgerechnet um 48,9 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro.</p><h2>Spezialitäten</h2><p>Das Segment Solutions &amp; Specialties umfasst sechs Geschäftseinheiten: Engineering Plastics, Coatings &amp; Adhesives, Tailored Urethanes, Thermoplastic Polyurethanes, Specialty Films und Elastomers. Darin sind chemische Produkte und anwendungstechnische Dienstleistungen, darunter Polycarbonatkunststoffe, Vorprodukte für Beschichtungen und Klebstoffe, MDI-Spezialitäten und Polyole, Polyurethane und Elastomere. Anwendungsbeispiele sind Verbundharze für Rotorblätter, Laptopgehäuse und Spezialfolien. In diesem Segment trug RFM mit wasserbasierten Polyacrylatharzen, 3-D-Druck-Materialien, Solarzellenbeschichtungen und UV-härtenden Systemen 16 Prozentpunkte zu den insgesamt 26 Prozent mehr verkauften Mengen bei. Insgesamt führten hier höhere Preise zu einem Umsatz von 7,6 Mrd. Euro (+49,3 %). MB</p>

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Polymerchemie für die Umwelt

Der Leverkusener Konzern Covestro hat im Jahr 2021 an die 50 Prozent mehr umgesetzt. Daraus folgt der höchste Dividendenvorschlag der Konzerngeschichte: 3,40 Euro je Aktie. Das Spezialchemieunternehmen Covestro hat im Jahr 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum etwa 10 Prozent mehr Menge abges...

<p>Das Spezialchemieunternehmen Lanxess hat im Jahr 2021 mehr umgesetzt als im Vorjahr. Vier Akquisitionen erweitern das Segment Consumer Protection.</p>
<p>Der Konzernumsatz lag bei Lanxess aus Köln im Jahr 2021 bei 7,6 Mrd. Euro und damit 23,8 Prozent über Vorjahr. Der Dividendenvorschlag beträgt je Aktie 1,05 Euro; das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen 115 Mio. Euro, was einem Umsatzanteil von 1,5 Prozent entspricht (<xref rid="nadc20224124209-fig-0001" ref-type="fig">Grafik</xref>). Im Jahr 2021 hatte der Konzern insgesamt etwa 14 860 Beschäftigte.</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/PbObV4S7KdUE43UQwxoQ"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Forschung und Entwicklung (F+E) bei Lanxess in den vergangenen fünf Jahren nach den Anteilen der F+E-Kosten am Umsatz (blau) und der in F+E-Beschäftigten an der Gesamtmitarbeiterzahl (orange).</figcaption></figure>
<h2>Matthias Zachert, Lanxess-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Über das Jahr 2021: Die Steigerungen auf der Kostenseite konnten wir weitgehend in den Markt weitergeben. Darüber hinaus haben wir inmitten der Pandemie vier Akquisitionen gestemmt und damit unser Segment Consumer Protection ausgebaut.</p><p>Zur Elektromobilität: In der Elektromobilität liegen große Chancen für Lanxess, denn viele der Rohstoffe für die Batterieherstellung produzieren wir bereits. So kooperieren wir seit April 2021 mit dem chinesischen Unternehmen Tinci, einem der weltweit führenden Hersteller von Lithiumionenbatteriematerialien. Bereits in diesem Jahr werden wir für Tinci in einer Anlage unseres Tochterunternehmens Saltigo Elektrolytformulierungen für Lithiumionenbatterien herstellen. Foto: Lanxess</p><div><img src="https://media.graphassets.com/yeQwwvQBRfyu91lgmLC5">

</div><p></p><h2>Vier Neue für Konsumentenprodukte</h2><p>Lanxess hat den französischen Biozidhersteller Intace übernommen mit Fungiziden für Papier und Verpackungen. Produkte für den Tiergesundheitsmarkt erhält der Konzern mit dem Portfolio des französischen Desinfektions- und Hygieneanbieters Theseo. Die Akquisition des US-amerikanischen Spezialchemieherstellers Emerald Kalama Chemical bringt Produkte für Aroma- und Duftstoffe. Die Übernahme des Geschäftsbereichs Microbial Control vom US-amerikanischen Konzern International Flavors &amp; Fragrances soll Produkte für Desinfektion, Körperpflege und Materialschutz liefern.</p><h2>Die Segmente</h2><p>Im Segment Advanced Intermediates hat Lanxess die Rohstoffpreiserhöhungen weitergeben. Der Umsatz stieg um 19,6 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro. Anwendungen für die Zwischenprodukte gibt es in der Agrochemie, der Automobil- und Bauindustrie, für Duft- und Geschmacksstoffe sowie Halbleiter und Photovoltaik. Dazu kommen anorganische Pigmente.</p><p>Das Segment Specialty Additives profitierte von der Erholung der Luftfahrtindustrie und der Nachfrage aus der Bau-, Öl- und Gasindustrie. Der Konzern setzte mit Kunststoff-, Kautschuk- und Schmierstoffadditiven 2,3 Mrd. Euro um (+16,8 %).</p><p>Die Umsätze im Segment Consumer Protection sind mit den Akquisitionen gewachsen. Die neuen Spezialchemie-Geschäfte sind zusammen mit den Benzylprodukten von Advanced Industrial Intermediates in den neu gegründeten Geschäftsbereich Flavors &amp; Fragrances eingegliedert. Auch die Akquisition der Biozidunternehmen steigerte den Umsatz. Er lag insgesamt bei 1,5 Mrd. Euro (+21,9 %).</p><p>Wegen der Nachfrage der Automobilindustrie und der Weitergabe von Rohstoffpreissteigerungen stieg der Umsatz des Segments Engineering Materials mit technischen Kunststoffen und Polyurethanen um 43,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. MB</p>

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