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Cyklon A, Lost, Phosgen und der Chemieunterricht der NS‐Zeit
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Das nationalsozialistische Erziehungssystem wies dem Chemieunterricht eine besondere Aufgabe zu: Wehrchemie behandeln und chemisches Wissen für den Krieg vermitteln. Die Schüler sollten sich dabei nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit Kampfstoffen befassen. Dazu entwickelten die Lehrmittelhersteller Unterrichtsmaterialien und Experimentiergeräte.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 hatte auch für die Schule drastische Veränderungen zur Folge. Um ein einheitliches, nationalsozialistisches Erziehungssystem zu schaffen, wurde im Jahr 1934 das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) gegründet, das Bernhard Rust (1881 – 1945) leitete. Er war bereits ab dem Jahr 1925 NSDAP-Mitglied. Damit gab es zum ersten Mal in der deutschen Schulgeschichte eine zentralstaatliche Instanz, die für die Bildungspolitik zuständig war.
Die nationalsozialistische Schule sollte die Jugendlichen zum Einsatz für Führer und Vaterland erziehen. Dazu boten sich die Fächer besonders an, die als ideologieanfällig gelten: Biologie mit den Schwerpunkten Rassenkunde
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