GDCh

<h2>Eine Bestandsaufnahme nach drei Jahren</h2>
Das Berufsbild des Chemikers ist schon seit geraumer Zeit einem ständigen Wandel unterworfen. Während fundierte Fachkenntnisse nach wie vor die Basis für den beruflichen Erfolg bieten, werden darüber hinausgehend zunehmend interdisziplinäre und fachfremde Fähigkeiten gefordert. Zu nennen sind hier vor allem Kompetenzen aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich, die von Aspekten der Produktkalkulation über Instrumente des Projektmanagements bis hin zur Personalführung reichen. Die GDCh hat auf diese Anforderungen schon vor Jahren durch den Aufbau entsprechender Seminare reagiert. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Geprüfte Wirtschaftschemiker (GDCh), der erstmalig mehrere Module in einem betriebswirtschaftlichen Fachprogramm integrierte. Während klassische Seminare monothematisch ein bestimmtes Thema in einem zeitlichen Rahmen von ein bis zwei Tagen behandeln, ermöglicht der Geprüfte Wirtschaftschemiker (GDCh) die ganzheitliche Zusammenführung der betriebswirtschaftlichen Bereiche, die für eine Tätigkeit in der Chemischen und auch Pharmazeutischen Industrie von besonderer Relevanz sind. Nachdem im Januar der dritte Absolventenjahrgang feierlich verabschiedet werden konnte, kann ein erstes Zwischenfazit des Programms gezogen werden:
In Hinblick auf die Teilnehmerstruktur des Fachprogramms lassen sich zunächst zwei Aspekte hervorheben. Zum einen kommen die Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, regionale Unterschiede lassen sich nicht erkennen. Zum anderen zeigt sich bei näherer Analyse der partizipierenden Unternehmen, dass der Querschnitt der Chemischen Industrie vertreten ist. Neben den großen, internationalen Konzernen der Branche sind auch kleinere Unternehmen und gerade auch der Mittelstand im Teilnehmerfeld deutlich präsent. Gerade im letztgenannten Umfeld scheint der Bedarf an interdisziplinären und insbesondere betriebswirtschaftlichen Zusatzkompetenzen stark zuzunehmen. Während ungefähr die Hälfte der Teilnehmer das Programm in einem Jahr absolviert, teilt die andere Hälfte die sechs zu belegenden Module auf zwei Jahre auf. Interessant ist darüber hinausgehend die individuelle Motivation der Teilnehmer. Danach gefragt, werden oftmals die gleichen Beweggründe genannt. Neben der allgemeinen Aussicht auf verbesserte Karrierechancen, führen die Teilnehmer oftmals den Wunsch an, die Kollegen aus dem kaufmännischen Bereich besser zu verstehen und betriebswirtschaftliche Entscheidungen des Unternehmens nachvollziehen zu können. Der bisherige Erfolg des Fachprogramms, der sich in stetig steigenden Absolventenzahlen sowie in einer hohen Empfehlungsquote ausdrückt, deutet darauf hin, dass die Erwartungen der Teilnehmer in der Regel erfüllt werden. Der im März begonnene vierte Jahrgang des Geprüften Wirtschaftschemikers (GDCh) wird zeigen, ob die skizzierten Entwicklungen weiter fortzuschreiben sind.
Uwe Kehrel, Münster

Der Geprüfte Wirtschaftschemiker (GDCh)

Eine Bestandsaufnahme nach drei Jahren Das Berufsbild des Chemikers ist schon seit geraumer Zeit einem ständigen Wandel unterworfen. Während fundierte Fachkenntnisse nach wie vor die Basis für den beruflichen Erfolg bieten, werden darüber hinausgehend zunehmend interdisziplinäre und fachfremde Fä...

<h2>Kiel</h2>
Wahl 2015
Das Kieler JCF-Regionalforum hat am 19. Februar sein neues Sprecherteam gewählt. Die bisherige Sprecherin Uta Corinna Stange, Doktorandin in der Physikalischen Chemie, wurde im Amt bestätigt. Als neue stellvertretende Sprecherin ist Katharina Uebele gewählt worden. Sie studiert Wirtschaftschemie im 5. Semester und ist auch in der Fachschaft aktiv. Katharina löst Sebastian Beil im Amt ab. Steve Waitschat, Doktorand in der Anorganischen Chemie, stellte sich zum wiederholten Mal als Kassenwart zur Verfügung und rundet somit das Sprecherteam ab.
Uta Corinna Stange, JCF Kiel


<h2>Leipzig</h2>
Januar-Highlights
Bereits zum sechsten Mal konnte die “Mitteldeutsche Jobbörse für NaturwissenschaftlerInnen Leipzig” an der Fakultät für Chemie und Mineralogie erfolgreich stattfinden. Dazu begrüßte das Regionalforum am 12. Januar etwa 300 Besucher im Neubau der Chemie. Die Jobmesse organisierte das JCF Leipzig, unterstützt durch den Fachschaftsrat Chemie&amp;Mineralogie. Sie bot Studenten, Promovenden und Absolventen verschiedener naturwissenschaftlicher Fachrichtungen reichlich Informationen rund um Berufseinstieg, Bewerbungsverfahren und mögliche Karrierechancen.
13 regionale und überregionale Akteure aus Industrie und Forschung, dem öffentlichen Dienst sowie verschiedenen Verbänden präsentierten sich an ihren Infoständen und in Workshops. In zahlreichen Vorträgen konnte man Einblicke in ihre Arbeit gewinnen. Es wurden zudem Praktikumsstellen, Abschlussarbeiten sowie Stellenangebote offeriert.
Sowohl die Aussteller als auch die zahlreichen Besucher zogen eine positive Bilanz der Veranstaltung. Das JCF Leipzig freut sich auf ein Wiedersehen zur nächsten Jobbörse in Leipzig!
Zum zweiten Highlight im Januar begrüßten wir Dr. Martin Weber vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München, Außenstelle Munster an unserer Fakultät.
Weber berichtete über den Einsatz syrischer Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung. Die fachgerechte Vernichtung der Chemiewaffen u.a. in Deutschland, schilderte Weber sehr anschaulich.
Benjamin Schäfer, <a href="mailto:jcf@uni-leipzig.de">jcf@uni-leipzig.de</a>


<h2>Würzburg</h2>
Chem-SyStM: alle (zwei) Jahre wieder
Am 2. Dezember 2014 hat das JCF-Regionalforum Würzburg bereits zum fünften Mal das Chemie-Symposium der Studierenden Mainfrankens (Chem-SyStM) ausgerichtet. Wie auch bei den Vorgängern sollten die Würzburger Studierenden die Möglichkeit haben, ihre Forschungsarbeit vorzustellen und den Austausch untereinander sowie mit Vertretern der Industrie zu pflegen. Dieses Ziel fand sich auch im diesjährigem Motto: “Forschung vernetzen, Vielfalt entdecken!” wieder. Mit etwa 120 aktiven Teilnehmern blieb die Beteiligung auf dem gewohnt hohem Niveau. Das Symposium war traditionell mit dem Bachelor-Informationstag der Fakultät für Chemie und Pharmazie verbunden. Neben Studierenden und Promovierenden berichteten die Arbeitskreisleiter in Kurzvorträgen und auf Postern über ihre Forschungsschwerpunkte, was vor allem bei den Bachelorstudenten reges Interesse weckte. Das Chem-SyStM 2014 eröffneten die JCF-Regionalsprecherin Merle Röhr und der GDCh Ortsverbandsvorsitzende Prof. Dr. Bernd Engels, die eine kurze Begrüßungsansprache hielten. Vor der Eröffnung der Poster-Session warben zehn Teilnehmer in einem dreiminütigen Kurzvortrag um das Interesse des Auditoriums an ihrer Arbeit und ihres Posters. Während der Poster-Session präsentierten sich auch wieder zahlreiche Unternehmen aus der chemischen Industrie. So wurden erneut ein breit gefächertes wissenschaftliches Programm und vielseitige Kontakte in die Wirtschaft geboten. Die Poster-Session zählte bis zu 200 Besucher.
Den Abschluss des wissenschaftlichen Programms bildete der Plenarvortrag über “Das Geheimnis des Weihnachtsdufts”. Darüber referierte Prof. Klaus Roth von der FU Berlin gewohnt unterhaltsam und kurzweilig. Die 400 Zuhörer im voll besetzen Hörsaal waren begeistert und konnten zudem die verschiedenen Gewürze selbst kosten.
Zum Ende der Veranstaltung wurden die besten Posterbeiträge mit Preisen prämiert. Die Auszeichnungen gingen in der Anorganische Chemie und Materialwissenschaften an Jörn Nitsch, Michael Meier und Christoph Nagel. Im Fachbereich Organische Chemie und Biochemie konnten Jonathan Maier, Christina Froschgeiser, Annike Weißenstein und Maximilian Schreck die Juroren überzeugen. Anja Röder freute sich im Fachbereich Physikalische und Theoretische Chemie über einen Posterpreis. Als bester Beitrag aus dem Fachbereich Pharmazie und Lebensmittelchemie wurde das Poster von Lisa Schaaf prämiert. Den Preis für den besten Posterappetizer sicherte sich Niklas Gangloff.
Frank Brunecker, <a href="mailto:Frank.Brunecker@uni-wuerzburg.de">Frank.Brunecker@uni-wuerzburg.de</a>
Sprecherwahl
Das Jungchemikerforum Würzburg hat am 4. Februar ein neues Sprecherteam gewählt.
Für die Amtszeit von einem Jahr übernimmt Moritz Balkenhohl federführend das Amt des neuen Sprechers, ihm zur Seite stehen Thomas Steffenhagen und Regina Messerer als Stellvertreter. Gemeinsam wollen sie das junge Team durch ein ereignisreiches Jahr führen und haben sich dafür viel vorgenommen. Neben zwei Vorträgen im Rahmen der GDCh-Kolloquien soll es eine Exkursion und teamfördernde Veranstaltungen geben und somit nahtlos an die vergangenen erfolgreichen Jahre des JCF Regionalforums angeknüpft werden.
Höhepunkt im Jahr 2014 war die 5. ChemSyStM, die vor allem auf Grund der Arbeit des Sprecherteams ein großer Erfolg war.
Thomas Steffenhagen, Thomas.Herdmann@uni- <a href="https://wuerzburg.de" target="_blank">wuerzburg.de</a>


<h2>Sechs Fragen an den GDCh-Ortsverbandsvorsitzenden Leipzig Oliver Oeckler</h2>
Warum sind Sie in der GDCh?
Weil die GDCh aktiv und erfolgreich dazu beiträgt, in unserer Gesellschaft ein positives Bild der Chemie zu vermitteln — und natürlich wegen der vielen Vorteile, die man als Mitglied hat.
Seit wann sind Sie in der GDCh?
Ich bin schon 1995 als Student Mitglied geworden, seinerzeit motiviert durch den günstigen Preis für ein Abonnement der Angewandten.
Wie überzeugen Sie andere für die GDCh?
Gibt es einen anderen Verein, indem man für so wenig Beitrag so viel geboten bekommt? Mit den Blauen Blättern wissen was los ist, neue Kooperationen aus der Fachgruppe heraus, Tagungen an der Front der Forschung — da muss man doch dabei sein!
Wie erleben Sie Ihren Ortsverband?
Bislang vor allem in Form eines spannenden Vortragsprogramms, das fast alle Kollegen aktiv mitgestalten.
Was kann so bleiben, was wollen Sie ändern?
Mein Vorgänger hat den Ortsverband über viele Jahre so gut gestaltet, dass man kaum etwas ändern muss. Ich denke, dass fast alle Mitglieder sehr zufrieden sind.
Was bereitet Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Freude?
Es ist schön, wenn man einen Beitrag dazu leisten kann, dass aus fast noch Jugendlichen schlaue und motivierte Nachwuchsforscher werden; die GDCh-Veranstaltungen leisten dazu auch einen Beitrag. Noch schöner, wenn man mit diesem Nachwuchs dann gemeinsam forschen darf.


<h2>Sechs Fragen an den GDCh-Ortsverbandsvorsitzenden Wuppertal-Hagen Stefan Kirsch</h2>
Warum sind Sie in der GDCh?
Mitglied geworden bin ich als Doktorand, um die Angewandte Chemie günstiger beziehen zu können. Es stand für mich nie zur Debatte, die GDCh wieder zu verlassen. Heute ist die GDCh für mich ein buntes Netzwerk für Chemiker aller Fachrichtungen, eine Informationsquelle, ein Diskussionsforum und nicht zuletzt ein Förder- und Weiterbildungsinstrument, das ich nicht missen möchte, und für das es sich zu engagieren lohnt.
Seit wann sind Sie in der GDCh?
Seit dem Jahr 2001.
Wie überzeugen Sie andere für die GDCh?
Wenn man die Homepage der GDCh studiert, findet man auf jede Frage rund um die Chemie eine Lösung: Veranstaltungen, Fortbildungen, Meinungen, News etc. Wie können Chemiker, insbesondere am Anfang ihrer Karriere, es sich leisten, nicht Mitglied zu sein?
Wie erleben Sie Ihren Ortsverband?
Wuppertal-Hagen ist ein unglaublich dynamischer Ortsverband, der sich insbesondere durch die Chemiker der Bergischen Universität und der starken Chemieindustrie am Standort auszeichnet. Die zahlreichen Veranstaltungen haben stets ein angenehm gemischtes Publikum und die Stimmung im Ortsverband ist offen und anregend. Darüber hinaus haben wir ein sehr motiviertes Jungchemikerforum voller neuer Ideen.
Was kann so bleiben, was wollen Sie ändern?
Ich würde mich über mehr Studierende in der GDCh freuen. Es wäre auch wünschenswert, wenn sich die eine oder andere Fachrichtung noch stärker als bisher in das Veranstaltungsprogramm der GDCh einbinden ließe. Ansonsten will ich an der hohen Qualität und Internationalität der Veranstaltungen und der guten Vernetzung von Hochschule und Industrie selbstverständlich nichts ändern. Mein Vorgänger, Prof. Joachim Mittendorf, hat hier die Weichen gestellt. Davon wird der Ortsverband noch lange profitieren.
Was bereitet Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Freude?
Der Kontakt zu anderen Wissenschaftlern, der Austausch von Ideen, die gemeinsame Planung von Projekten.


<h2>Darmstadt</h2>
Interaktion von Chemie und Kunst: Nobelpreisträger Roald Hoffmann zu Gast am Fachbereich Chemie der TU Darmstadt
Professor Roald Hoffmann von der Cornell University in Ithaca/NY, USA, begeisterte am 27. Januar mit seinem GDCh-Vortrag über “Chemistry in Art, Art in Chemistry, and the Spiritual Ground They Share” die Zuhörer im überfüllten Kekulé-Hörsaal am Fachbereichs Chemie der TU Darmstadt. Im Zentrum des Vortrags stand die Diskussion möglicher Wechselwirkungen von Kunst und Chemie.
Der Chemiker Roald Hoffmann hatte zusammen mit Kenichi Fukui im Jahr 1981 den Nobelpreis für Chemie für von beiden unabhängig voneinander entwickelte Theorien zum Ablauf chemischer Reaktionen erhalten. Er entwickelte schon zur Zeit seines Studiums an der Columbia University ein großes Interesse an Kunstgeschichte. Als Teil seiner bis heute andauernden Auseinandersetzung mit Kunst und Philosophie erschien u.a. das Buch “Roald Hoffmann on the Philosophy, Art, and Science of Chemistry” (Oxford University Press, 2012).
Im ersten Teil seines Vortrags illustrierte Hoffmann die Bedeutung der Chemie für die Kunst anhand der in der Malerei verwendeten synthetischen Pigmente Ultramarin, Berliner Blau und Phthalocyanin. In diesem Kontext wies er auch auf den aus seiner Sicht leider aussterbenden Prozess der Entwicklung in der Fotographie hin, welcher auf chemischen Reaktionen basiert. Anschließend widmete sich Hoffmann dem Thema “Kunst in der Chemie” und zeigte anhand von chemischen Strukturen, Orbitalbildern und Molekülmodellen die künstlichere Seite der Chemie. Der letzte Teil des Vortrags beschäftigte sich schließlich mit Gemeinsamkeiten von Chemie und Kunst. Als erstes Beispiel führte Hoffmann die Verwendung von Reaktionspfeilen an, die in chemischen Reaktionsgleichungen zur Kennzeichnung von Transformationen verwendet werden, und die auch in den Bildern “Palast im Vorübergehen” und “Wandbild aus dem Tempel der Sehnsucht dorthin” von Paul Klee angedeutet sind. Als weitere Gemeinsamkeit von Chemie und Kunst kann laut Hoffmann die Neigung zur abstrakten Darstellung angesehen werden, die in der Chemie und in der Malerei zur Reduzierung der dargestellten Dinge auf wesentliche Aspekte führt. Im Zusammenhang mit der Abstraktion nannte Hoffmann zudem die Zeit als gemeinsames Merkmal, da sowohl in der Musik als auch in einer aus mehreren Reaktionsschritten bestehenden Synthese die Einhaltung der zeitlichen Abfolge für das gewünschte Ergebnis essentiell ist.
Der Vortrag fand als Teil des vom GDCh-Ortsverband Darmstadt organisierten wissenschaftlichen Programms von “DA stimmt die Chemie” statt. Die Veranstaltungsreihe “DA stimmt die Chemie” (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.dastimmtdiechemie.de/" target="_blank">www.dastimmtdiechemie.de/</a></ext-link>) bietet seit September letzten Jahres ein abwechslungsreiches Programm, in welchem die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die TU Darmstadt und das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck die Chemie dem Publikum vorstellen.
Christian Hess, Vorsitzender des GDCh-Ortsverbands Darmstadt

Der Geprüfte Wirtschaftschemiker (GDCh)

Eine Bestandsaufnahme nach drei Jahren

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