Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Der vergessene Polymerpionier

Nachrichten aus der Chemie, September 2020, S. 16-17, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Noch bevor die theoretische Grundlage der makromolekularen Chemie gelegt wurde, läuteten Praktiker – Erfinder und Industriechemiker – das Kunststoffzeitalter ein. Zu diesen gehörte Hippolyt Köhler, der dafür sorgte, dass die weltweit erste Kunststofffabrik in Deutschland entstand.

Hippolyt Köhler wurde am 22. November 1855 im französischen Le Havre geboren. Sein Vater war der Hotelier Hippolyt Köhler senior, dessen Ehefrau Margarete, geb. Wiss, stammte aus der Pfalz. Schon wenige Monate nach der Geburt des Sohns starb der Vater, und Köhlers Mutter kehrte mit dem Kleinkind in die pfälzische Heimat zurück, nach Hainfeld an der Weinstraße.

Der als intelligent, fleißig und strebsam beschriebene Junge besuchte die königliche Gewerbeschule in Landau und bestand mit 17 Jahren das Abitur. Zum Chemiestudium ging er an die Polytechnische Schule Karlsruhe. Dort wirkten akademische Lehrer wie der Wöhler-Schüler Karl Birnbaum, der technische Chemiker Carl Engler oder August Michaelis (bekannt durch die Michaelis-Arbuzov-Reaktion). Mit diesem veröffentlichte Köhler ab 1876 mehrere Publikationen über Phosphenylverbindungen.

Promoviert wurde Köhler im Jahr 1877 bei Lothar Mey

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