GDCh

Bayreuth
N. N.
Dr. C. Gaebert, Wacker Chemie
16. 7., 17 Uhr s. t.
Univ. Bayreuth, NW I, Hörsaal H 11, Universitätsstr. 30
Berlin
Dyes and Color Pigments for Organic Electronics
Prof. Dr. F. Würthner, Univ. Würzburg
13. 7., 17 Uhr c. t.
HU Berlin, Inst. für Chemie, Walter-Nernst-Haus, Marie-Curie-Hörsaal (0.06), Newtonstrasse 14
Bielefeld
Let all Bubbles be Equal! Science and Applications of Equal-Bubble Foams
Dr. W. Drenckhan, Univ. Paris Sud, Orsay
9. 7., 17 Uhr c. t.
Organophosphorus Avenues Toward Functional Molecules and Self-Assembled Nanomaterials
Prof. Dr. T. Baumgärtner, Univ. Calgary
16. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Bielefeld, Universitätshauptgebäude, Hörsaal 3, Universitätsstr. 25
Bonn
Junge Forscher der Bonner Chemie stellen sich vor:
14. 7., ab 17 Uhr c. t.
Chemie von niedervalenten Verbindungen des Siliziums
M. Arz, Univ. Bonn
Isotopenmarkierungen für die Strukturaufklärung und Biosynthesestudien von Terpenen
L. Barra, Univ. Bonn
Elektronenstrukturmethoden für Organische Kristalle
J. G. Brandenburg, Univ. Bonn
An EPR-Based Molecular GPS
D. Abdullin, Univ. Bonn
14. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Bonn, Chem. Inst., Hörsaal 2, Gerhard-Domagk-Str. 1
Braunschweig
Molecular Tectonics — Design of Periodic Architectures in the Crystalline Phase
Prof. Dr. W. Hosseini, Univ. Straßburg
6. 7., 17 Uhr c. t.
Physics Made by Hollywood
(JCF-Veranstaltung)
Prof. Dr. S. Süllow, TU Braunschweig
20. 7., 17 Uhr c. t.
TU Braunschweig, Inst. für Chemie, Seminarraum HR 30.1, Hagenring 30
Bremen
Design of Very Low Melt-Viscosity Supramolecular Polyamides for Easy Process and Recycling
Prof. F. Tournilhac, ESPCI Paris
13. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Bremen, Gebäude NW2, Block C, Hörsaal 2, Leobener Straße
Darmstadt
Filme aus dem Körper — Magnetresonanz-Tomografie in Echtzeit
(JCF-Veranstaltung)
Prof. Dr. J. Frahm, Biomedizin. NMR Forschungs Ges., Göttingen
14. 7., 17 Uhr s. t.
TU Darmstadt, Chem. Inst., Kekulé- Auditorium, Alarich-Weiss-Str. 6
Dresden
Pd Cat. for the Stereoselective Synthesis of Polycyclic Aromatic Compounds. From Catalysis to all Metal Aromaticity
Prof. M. Malacria, ICSN Gif-sur-Yvette/Frankreich
9. 7., 17 Uhr s. t.
Ionic Liquids for Inorganic and Materials Chemistry
Dr. P. Nockemann, Queen's Univ. Belfast
16. 7., 17 Uhr s. t.
TU Dresden, Neubau Chem. Inst., Hörsaal 2 (CHE/091), Bergstr. 66
Essen-Duisburg
Evonik Lecture
Structured Surfactant Systems: What NMR Can Tell us
Prof. Dr. C. Schmidt, Univ. Paderborn
8. 7., 17 Uhr c. t.
Evonik Industries, Gerlingstr. 65, Essen
Gießen
Mit Pilzen und Insekten zu besseren Lebensmitteln
Prof. Dr. H. Zorn, Univ. Gießen
14. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Gießen, Chemiegebäude, Hörsaal 05, Heinrich-Buff-Ring 58
Halle/Saale
Hierarchical Structure Formation with Polymeric Soft Matter
Prof. Dr. U. Jonas, Univ. Siegen
15. 7., 16 Uhr c. t.
Univ. Halle, Inst. für Chemie, Jacob-Volhard-Hörsaal, Theodor-Lieser-Str. 9
Harz
Advances in Biodetection with Optical and Mechanical Microresonators
Dr. F. Vollmer, MPI für die Physik des Lichts, Erlangen
16. 7., 17 Uhr c. t.
Vier 15-minütige Einblicke in die Clausthaler Forschung
Doktorandinnen und Doktoranden, TU Clausthal, Chem. Inst.
23. 7., 17 Uhr c. t.
TU Clausthal, Horst-Luther-Hörsaalgebäude, Leibnizstr. 8
Jena
Lichtinduzierte Wasserspaltung und Wasserstofferzeugung in der Natur: Basis für das Design bioinspirierter molekularer Katalysatoren
Prof. Dr. W. Lubitz, MPI für chem. Energiekonversion, Mülheim
8. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Jena, Hörsaal, Humboldtstr. 8
Kaiserslautern
N. N.
Prof. Dr. A. Hartwig, KIT
21. 7., 17 Uhr c. t.
TU Kaiserslautern, Gebäude 52, Hörsaal 207, Erwin-Schrödinger-Straße
Karlsruhe
Warum Chemikerinnen und Chemiker sich zu Recht mit Recht beschäftigen sollten — Einblicke in die Praxis (Antrittsvorlesung)
Prof. Dr. W. Golla, KIT
9. 7., 17:30 Uhr
Univ. Karlsruhe, Gebäude 30.41, Rudolf-Criegee-Hörsaal, Fritz-Haber-Weg 2—6
Paderborn
A Molecular View on Water at Interfaces
Dr. E. Backus, MPI für Polymerforschung, Mainz
6. 7., 17 Uhr c. t.
Self-Assembly of Genetically Encoded Polymers
Prof. A. Chilkoti, Duke Univ., Durham/NC, USA
13. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Paderborn, Warburger Str. 100
Potsdam
Metallzentren im Duett: von Enzym- modellen zur bioinspirierten Wasseroxidation
Prof. Dr. F. Meyer, Univ. Göttingen
6. 7., 16 Uhr c. t.
Potsdam
Biology-Oriented Synthesis (Bios)
Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann, MPI für Molekulare Physiologie, Dortmund
13. 7., 16 Uhr c. t.
Univ. Potsdam, Komplex II, Haus 25, Raum F/1.01, Golm
Rostock
Pushing the Limits with High Performance Mass Spectrometry
Prof. P. O'Connor, Univ. Warwick/UK
9. 7., 17 Uhr s. t.
Eisen- und Ruthenium-Nitrosyl-Komplexe: vom “brauen Ring” der Nitratprobe zur photoinduzierten Isomerisierung im Kristall
Prof. Dr. P. Klüfers, LMU München
16. 7., 17 Uhr s. t.
Univ. Rostock, Inst. für Chemie, Hörsaal 101 (August-Michaelis-Hörsaal), Albert-Einstein-Str. 3a
Saar
Die Mischung macht's: Verbindungen mit multinären Clusteranionen
Prof. Dr. S. Dehnen, Univ. Marburg
13. 7., 17 Uhr s. t.
Univ. des Saarlandes, Geb. C4 3, Bernd-Eistert-Hörsaal, Campus Saarbrücken
Siegen
Komplexe, hochschmelzende Materialien: Sind Boride zu exotisch, um nützlich zu sein?
Prof. Dr. B. Albert, TU Darmstadt
14. 7., 16:30 Uhr
Univ. Siegen, Gebäude AR, Eingang H, Hörsaal F002, Adolf-Reichwein-Straße
Ulm
Supramolekulare analytische Chemie mit Boronsäure-Rezeptoren
Jun.-Prof. Dr. A. Schiller, Univ. Jena
16. 7., 17 Uhr c. t.
Univ. Ulm, Hörsaal 1, Albert-Einstein-Allee 11

Die GDCh vor Ort

Bayreuth N. N. Dr. C. Gaebert, Wacker Chemie 16. 7., 17 Uhr s. t. Univ. Bayreuth, NW I, Hörsaal H 11, Universitätsstr. 30 Berlin Dyes and Color Pigments for Organic Electronics Prof. Dr. F. Würthner, Univ. Würzburg 13. 7., 17 Uhr c. t. HU Berlin, Inst. für Chemie, Walter-Nernst-Haus, Marie-Curie-...

Beruf + Karriere

Nachrichten aus der Chemie: Sie haben im letzten Jahr anhand der Nachrichten aus der Chemie eine Studie über die Karrierebilder in der Chemie gemacht. Wie kamen Sie dazu?
Ute Pascher-Kirsch: Ursprünglich haben wir an einem Projekt zusammengearbeitet über Existenzgründung von Frauen in der Chemiebranche, das hieß Exichem.
Katrin Jansen: Da ging es unter anderem um den Diskurs zu selbstständigen Frauen in der Chemie. Das ist ja ein spezielles Thema. Seitdem haben wir uns immer wieder mit Fragen zur beruflichen Laufbahn von Chemikerinnen und Chemikern beschäftigt und auch mit Wissenschaftskarrieren in der Chemie. So kam in den biografischen Interviews, die Ute Pascher-Kirsch geführt hat, zum Vorschein, dass Selbstständigkeit in der Chemie ein Sonderweg ist, der vom traditionellen Weg abweicht. Also gibt es anscheinend bestimmte, traditionelle Karrierevorstellungen. Und so kamen wir darauf, zu schauen, wie die überhaupt aussehen. So ergab sich die Forschungsfrage.


<h2>Karriere in vorgegebenen Bahnen oder gar nicht</h2>
Nachrichten: Was ist Ihnen an den Karrierevorstellungen in der Chemie besonders aufgefallen?
Pascher-Kirsch: Ich fand interessant, dass die tradierten Vorstellungen — etwa, dass Promotion auf jeden Fall sein muss — so wirkmächtig sind. In den Köpfen von Entscheidern wie von Chemikern und Chemikerinnen ist fest verankert, dass Karriere in einer festgelegten Weise verläuft und trotzdem hindernisreich ist, das widerspricht sich nicht. Aber in den Nachrichten aus der Chemie kommen auch Bilder von neuen, ungewöhnlicheren Wegen durch. Zum Beispiel von einer Wirtschaftschemikerin.
Nachrichten: Aber Ihnen sind die traditionellen Karrierewege aufgefallen?
Pascher-Kirsch: Ja. Das ist wie ein Selbstläufer: Wenn Sie das Studium abgeschlossen haben, mit dem Diplom oder Master, dann gehen Sie in die Promotion über. Das gilt als alternativlos.
Jansen: Das wurde auch deutlich in Interviews mit Studentinnen, die wir für eine Studie zu Wissenschaftskarrieren von Chemikerinnen gemacht haben. Mit Beginn des Chemiestudiums wissen alle, sie werden den Master machen, dann promovieren, sonst bekommen sie keinen Job, egal ob sie in die Forschung oder in die Industrie wollen. Und dann geht man entweder in die Industrieforschung oder in die akademische Forschung. Und das ist uns auch im Diskurs in den Nachrichten aus der Chemie so begegnet. Das ist ein Idealbild, das immer noch hochgehalten wird. Das macht den Chemiker aus, gehört zum Selbstverständnis.
Nachrichten: Unterscheidet sich die Chemie da von anderen Naturwissenschaften?
Pascher-Kirsch: Das haben wir nicht im Detail untersucht. Aber aus der Literatur wissen wir, dass sich die naturwissenschaftlichen Fächer hier nur bedingt ähnlich sind.
Nachrichten: Die Physik auch?
Jansen: Es gibt einen Unterschied: Die Promotion ist in der Chemie Pflicht. Das ist in der Physik anders. Da ist eine Promotion ein starker Hinweis, dass jemand eine Wissenschaftskarriere anstrebt.


<h2>Männlich geprägte Vorstellungen</h2>
Nachrichten: Sie haben in Ihrer Studie geschrieben, dass die Erwerbsverläufe in der Chemie stark männlich geprägt sind.
Pascher: Die Naturwissenschaften insgesamt sind seit Entstehung der naturwissenschaftlichen Disziplinen auch durch eine männerdominierte Kultur geprägt. Es gibt ein Forschungsfeld, das sich in den 1980er Jahren gebildet hat, die Gender-in-Science-Forschung. Die begann in den 1980er Jahren im anglo-amerikanischen Raum. Es gibt Untersuchungen für die Physik und für die Biologie. Interessanterweise — und da vermisse ich, dass ich keine Doppelqualifikation habe, dass ich keine Chemikerin bin — gibt es wenig Forschung über Gender in Science und die Chemie.
Nachrichten: Ich behaupte, viele Chemiker würden vehement bestreiten, dass Gender, das Geschlecht, in der Chemie überhaupt eine Rolle spielt. Was entgegnen Sie darauf? 
Jansen: Ein Beispiel: Wenn ein Chemiker sagen würde, “ich bin Chemikerin”, dann fänden das alle komisch oder irritierend, zumindest merkwürdig. Andersherum gibt es keine Reaktion.
Pascher-Kirsch: Man hat diese Diskussion in allen Natur- und Technikwissenschaften. Wieso spielt das Geschlecht überhaupt in der Physik eine Rolle? Fällt der Stein bei Frauen anders als bei Männern? Natürlich fällt der nicht anders. Aber die Geschlechterverhältnisse äußern sich ja überall. Das Geschlecht präsentiert sich und repräsentiert sich in allen sozialen Praktiken, in allem, was Sie tun. Und in dem, was Sie tun, als Chemikerin, auch jetzt in ihrer Rolle als Redakteurin oder indem Sie im Labor stehen, Arbeit und Beruf finden immer in einem sozialen Raum statt, in dem Geschlecht eine Rolle spielt. Es wird oft negiert, aber es ist schlichtweg konstant da.
Nachrichten: Und das zeigt sich in der Berufsverläufen von Chemikern?
Jansen: Das Interessante an der Chemie ist, dass es im Vergleich zu anderen Naturwissenschaften so viele Chemikerinnen gibt, obwohl der Berufsweg so männlich dominiert ist.
Pascher-Kirsch: Bis zur Promotion bleiben die Zahlen auch so, und dann sinkt der Frauenanteil. In einem Experteninterview in einem großen deutschen Chemiekonzern hat mir mal ein Chemiker gesagt, “Ja, Frau Pascher, ich frage mich auch, warum so viele Chemiker” — er meinte Chemikerinnen — “vollpromoviert zu Hause sitzen.” Die weder in der Industrie noch in der Wissenschaft Karriere machen, die irgendwo rausfallen. Das ist offenbar ein Problem in der Chemie.
Nachrichten: Ist es nicht Definitionssache, was Karriere bedeutet?
Pascher-Kirsch: Ja, aber in der Chemie ist klar, was beruflicher Erfolg heißt: Master, Promotion, Vollzeitstelle in der Industrie, am liebsten Forschung, oder ein Lehrstuhl bei einer Karriere außerhalb der Industrie.
Nachrichten: Decken sich die Ergebnisse Ihrer früheren Untersuchungen mit der Analyse der Nachrichten aus der Chemie?
Pascher-Kirsch: Ja, es passt alles zusammen.


<h2>Soziale Realität abbilden</h2>
Nachrichten: Wie kamen Sie darauf, den Diskurs über Karrieren in der Chemie anhand der Nachrichten aus der Chemie zu untersuchen?
Pascher-Kirsch: Wir wussten, dass es die Gesellschaft Deutscher Chemiker gibt, die sich als wichtigste berufsständische Organisation von Chemikerinnen und Chemikern repräsentiert, und die Nachrichten aus der Chemie sind das Organ der GDCh. Wir haben uns noch andere Magazine angesehen. Dabei wurde uns klar, dass die Nachrichten diesen Diskurs abbilden.
Nachrichten: Wie umfangreich war Ihre Studie?
Jansen: Wir haben uns vorgenommen, einen Zeitraum von fünf Jahren zu untersuchen. Mit der Januarausgabe 2009 fingen wir an. Bei der Stichwortsuche haben wir festgestellt, dass dabei einiges außen vor bleibt, daher haben wir die Hefte von Hand durchgeblättert und Texte und Textfragmente gesucht, die zu diesem Karrierediskurs gehören.
Nachrichten: Wie sind Sie bei der Analyse der Artikel vorgegangen?
Pascher-Kirsch: Erst mal liest jeder für sich den Text und schaut, was auffällt. Welches Karrierebild steckt darin? Und dann diskutieren wir darüber, bevor wir wieder an die Texte gehen.
Jansen: Solche Auswertungen macht man immer gemeinsam. Es ist wichtig, dass unterschiedliche Forscherinnen und Forscher in einer Gruppe zusammenarbeiten.
Nachrichten: Wie viele waren Sie?
Pascher-Kirsch: Wir waren zu viert, wir beide, ein Sozialwissenschaftler und Germanist sowie noch eine Gesellschaftswissenschaftlerin.
Nachrichten: Wie lange haben Sie an dieser Studie gearbeitet?
Jansen: Mit den intensiven Phasen, als wir die Texte gelesen, diskutiert, zugeordnet und aussortiert haben und so weiter, ein dreiviertel Jahr.
Nachrichten: Ist eine solche Diskursanalyse eine gängige Vorgehensweise in den Sozialwissenschaften? 
Pascher-Kirsch: Diskursanalyse ist eine Methode aus den Sprachwissenschaften und ein qualitativer Ansatz. Der Stellenwert solcher qualitativen Methoden steigt in den Sozialwissenschaften oder Gesellschaftswissenschaften seit etwa 20 Jahren.
Nachrichten: Ein qualitativer Ansatz ist aber nicht repräsentativ.
Pascher-Kirsch: Den Streit zwischen den quantitativ und qualitativ arbeitenden Forscherinnern und Forschern haben wir in den Sozialwissenschaften seit 30, 40 Jahren. Ich halte nichts von dieser rein analytischen Unterscheidung, sondern wir sollten viel mehr zusammenarbeiten. Qualitative Methoden können ein anderes Bild der sozialen Verhältnisse darstellen. Sie gehen stärker in die Tiefe und bilden soziale Realität besser ab als eine repräsentative Umfrage.
Jansen: Um etwas komplett abzubilden, braucht man beides.
Nachrichten: Wie kamen Sie dazu, über die Chemie zu forschen?
Pascher-Kirsch: Vor etwa neun Jahren begleitete ich ein Projekt, bei dem es um Berufsausbildung ging, und zwar in Zukunftsberufen in der Region Emscher-Lippe. Dafür habe ich im Chemiepark in Marl Laborantinnen interviewt. Und daraus entstand die Idee, sich mit Karrierewegen auf einer höheren Ebene zu beschäftigen. So kam ich zur Chemie.
Mit Ute Pascher-Kirsch und Katrin Jansen sprach Nachrichten-Redakteurin Frauke Zbikowski.


<h2>ZU DEN PERSONEN</h2>
Ute Pascher-Kirsch leitet die Forschungsgruppe Beschäftigung und Chancengleichheit am Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), Duisburg, das zur Universität Duisburg-Essen gehört. Pascher-Kirsch hat an der Universität Wuppertal und an der University of Kent in Canterbury Sozialwissenschaften studiert und in politischer Soziologie in Wuppertal promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Arbeitsmarkt und Bildungssoziologie sowie Gender- und Migrationsthemen.
Katrin Jansen ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am RISP. Für ihre Doktorarbeit in Bildungssoziologie forscht sie über Wissenschaftskarrieren von Naturwissenschaftlern und Naturwissenschaftlerinnen.


<h2>Aufstiegschancen für Frauen</h2>
Die Unternehmen SMA Solar Technology, Hydro Aluminium Rolled Products (ARP) und Symrise gehören zu den zehn Arbeitgebern mit den besten Karrierechancen für Frauen. Der Frauen-Karriere-Index (FKI) befragte 128 Unternehmen nach ihren Fördermaßnahmen. Von möglichen 100 Punkten erreichte SMA 80, ARP 79 und Symrise 73. Am besten funktionieren Rollenvorbilder sowie die Anrechnung von Elternzeiten als Berufserfahrungs- und Sabbatjahre. Vor zwei Jahren gründete das Bundesfamilienministerium den FKI, um Transparenz in die Aufstiegschancen von Frauen in Unternehmen zu bringen.
<a href="https://goo.gl/EiBOhO" target="_blank">goo.gl/EiBOhO</a>


<h2>Höheres Gehalt für angestellte Akademiker</h2>
Die Mindestjahresbezüge für Akademiker in der chemischen Industrie sind gestiegen. Angestellte mit Diplom verdienen rückwirkend ab dem 1. Januar 2015 im zweiten Beschäftigungsjahr 60 900 Euro und promovierte Angestellte 71 000 Euro. Das vereinbarten der Bundesarbeitgeberverband Chemie und der Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie, VAA.
<a href="https://goo.gl/R1xxUT" target="_blank">goo.gl/R1xxUT</a>


<h2>Stellenabau in den USA</h2>
Mehrere große Pharmaunternehmen in den USA streichen Stellen, darunter Merck &amp; Co., Amgen und Astrazeneca. Merck &amp; Co entlässt nach Umstrukturierungen 120 Mitarbeiter, und Amgen kündigt aus demselben Grund 300 Beschäftigten. Der Arzneimittelhersteller Astrazeneca schließt seinen Standort in Boston und streicht dort 95 Stellen.
<a href="https://goo.gl/w7LIcc" target="_blank">goo.gl/w7LIcc</a>


<h2>Wer Lehrer wird</h2>
Entgegen einem Vorurteil beginnen nicht nur Abiturienten mit schlechten Noten ein Lehramtsstudium. Nach einer Studie des Leibniz-Instituts für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sind Lehramtsstudenten ebenso intelligent wie ihre Nicht-Lehramtskommilitonen. Sie sind ähnlich gewissenhaft und emotional stabil. Lehramtsstudenten mit den Fächern Mathematik oder Naturwissenschaften sind herzlicher und geselliger verglichen mit den Nicht-Lehramtsstudenten. Zudem zeigen sie ein größeres Interesse am Unterrichten und an Problemen anderer.
Das IPN befragte gemeinsam mit der Universität Tübingen mehr als 1400 Studenten aus Baden-Württemberg. Von ihnen entschieden sich 84 für ein Lehramtsstudium mit mindestens einer Naturwissenschaft oder Mathematik. 174 begannen ein Lehramtsstudium ohne ein solches Fach. Von den anderen studieren 758 mindestens ein Mint-Fach.
<a href="https://goo.gl/iCP7pX" target="_blank">goo.gl/iCP7pX</a>
Johanna Schirmer, Frankfurt am Main


<h2>Literatur zum Weiterlesen</h2>
U. Pascher-Kirsch, K. Jansen, “Chemiker machen Karriere. Und Chemikerinnen? Eine Annäherung an den Fachdiskurs der Chemie, Gender 3/2014, 62—77.
 U. Pascher, P. Stein (Hrsg.), “Akademische Karrieren von Naturwissenschaftlerinnen gestern und heute”, Springer VS, Wiesbaden, 2013.
 U. Pascher, K. Jansen, G. Thiesbrummel, H. Uske, “An der ‘gläsernen Wand’? Women Entrepreneurs in der Chemiebranche”, RISP-Text, Duisburg, 2012.

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