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<h2>Ehrungen</h2>Josep Cornellà, Dr., Max-Planck-Inst. für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr: Otto Bayer Award 2021 (Chemie).Ulrich Hintermair, Dr., Univ. Bath: Jochen-Block-Preis der Deutschen Ges. für Katalyse für seine Forschung, die es ermöglicht, molekulare Katalysatoren „bei der Arbeit“ zu beobachten und damit ihre Funktionsweise und ihr Verhalten besser zu verstehen.Kristýna Kantnerová, Dr., Empa: Metas-Award 2021 im Bereich Analyt. Chemie der Schweizerischen Chem. Gesellschaft für ihre Doktorarbeit. Die Auszeichnung ist mit 5000 Schweizer Franken dotiert.Johannes A. Lercher, Prof. Dr. , TU München: Alwin-Mittasch-Preis 2021 der Deutschen Gesellschaft für Katalyse für seine Beiträge zur Entwicklung und zum Verständnis von Feststoff-Katalysatoren für die Erschließung neuer Rohstoffquellen.Stuart Parkin, Prof. Dr., Dir. am MPI für Mikrostrukturphysik, Halle: King Faisal Prize for Science 2021 für seine Entdeckungen und Innovationen in der Spintronik. Der Preis ist mit 200 000 US-Dollar dotiert.Guillermo Restrepo, Dr., Max-Planck-Inst. für Mathematik in den Naturwiss., Leipzig: Gmelin-Beilstein-Denkmünze 2020 der GDCh für seine interdisziplinäre Forschung, die Mathematik, Geschichte und Philosophie der Chemie verbindet und dadurch neue Erkenntnisse liefert. Die Auszeichnung ist mit 7500 Euro dotiert.Felix H. Schacher, Prof. Dr., Univ. Jena: Carl-Duisberg-Gedächtnispreis 2020 der GDCh für Arbeiten zu Polyampholyten und Polyelektrolyten. Die Auszeichnung ist mit 7500 Euro dotiert.<h2>Karriere</h2>Wolfgang Kleist, Prof. Dr., Univ. Bochum, hat den Ruf auf eine W3-Professur für Techn. Chemie an der TU Kaiserslautern angenommen und wurde dort zum Professor ernannt.Frauke Melchior, Prof. Dr., Zentrum für Molek. Biologie der Univ. Heidelberg, verstärkt ab Anfang April den Vorstand des Forschungszentrums Jülich und verantwortet den neu geschaffenen Geschäftsbereich „Lebenswissenschaften“.Ferdi Schüth, Prof. Dr., Dir. am MPI für Kohlenforschung, Mülheim, ist seit Januar neuer Vorsitzender des Hochschulrats der TU Darmstadt für die Amtszeit von zwei Jahren (Nachf. Ernst Schmachtenberg, Prof. Dr.).<h2>Förderungen</h2>Ein Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie erhielten im Jahr 2020 folgende Nachwuchswissenschaftler:Tobias Gensch, Dr., Inst. für Chemie der TU Berlin,Matthias Groh, Dr., Inst. für Anorg. Chemie der RWTH Aachen,Daniel Janßen-Müller, Dr., Inst. für Org. und Biomolek. Chemie der Univ. Göttingen,Christoph Kerzig, Jun.-Prof. Dr., Dept. Chemie der Univ. Mainz,David Konrad, Dr., Dept. Pharmazie der LMU München,Line Dahl Næsborg, Dr., Org.-Chem. Inst. der Univ. Münster,Bertold Rasche, Dr. Inst. für Anorg. Chemie der Univ. Köln,Florian Strauß, Dr., Inst. für Nanotechnologie des KIT,Larissa von Krbek-Prömel, Dr., Inst. für Org. Chemie und Biochemie, Univ. Bonn,Lisa Vondung, Dr., Inst. für Anorg. Chemie der Univ. Göttingen.Jochen-Block-Preisträger Ulrich Hintermair kombiniert Durchflussreaktoren mit hochauflösender NMR-Spektroskopie, um in Echtzeit die Mechanismen molekularer Katalyse zu beobachten. Ursprünglich war das System für die homogene Katalyse mit Übergangsmetallkomplexen vorgesehen; inzwischen dient es zudem der Untersuchung von –Organophotoredoxkatalyse und radikalinitiierten Polymerisationen.<div><img src="https://media.graphcms.com/mfHJZbZZRq6GRqOEHnX9">

</div>Kristýna Kantnerová hat sich während ihrer Doktorarbeit mit dem Treibhausgas Lachgas beschäftigt und eine Methode entwickelt, um seltene, doppelt substituierte Lachgasisotope zu identifizieren und zu quantifizieren. Dies wird helfen, besser zu verstehen, wie die Isotopen entstehen und wie sich Lachgasemissionen eindämmen lassen. Foto: Empa<div><img src="https://media.graphcms.com/qGrmvNTVQm2trBcDdJ3F">

</div>Neu im Vorstand des Forschungszentrums Jülich: Frauke Melchior wird sich im Bereich „Lebenswissenschaften“ um Bio- und Geowissenschaften, biologische Informationsprozesse sowie Neurowissenschaften und Medizin kümmern. An der Universität Heidelberg forscht sie weiterhin am Protein Sumo (Small Ubiquitin-Related Modifier). Foto: Veronika Solaris<div><img src="https://media.graphcms.com/8PLwOYD6ToObISg9mbUg">

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Ehrungen, Karriere, Förderungen

EhrungenJosep Cornellà, Dr., Max-Planck-Inst. für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr: Otto Bayer Award 2021 (Chemie).Ulrich Hintermair, Dr., Univ. Bath: Jochen-Block-Preis der Deutschen Ges. für Katalyse für seine Forschung, die es ermöglicht, molekulare Katalysatoren „bei der Arbeit“ zu beobachten un...

Prof.Dr.

Am 25. Januar 2021 starb Klaus Hafner, emeritierter Professor für technische organische Chemie der Technischen Hochschule Darmstadt.Dem Rat Hans Meerweins folgend verfolgte Klaus Hafner, nachdem er im Jahr 1951 in Marburg über Diazoniumsalze promoviert hatte, in Mülheim an der Ruhr im Umfeld von Karl Ziegler eigene Forschungsprojekte. Früh mündeten diese Ansätze in eine Azulen-Synthese, die eine bis dahin nicht erreichbare Strukturvielfalt des Grundkörpers erschloss. 1955 habilitierte Hafner sich. Von 1962 bis 1964 war er Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach fand er in Darmstadt an der Technischen Hochschule die Aufgabe, die ihn bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 ausfüllte. Ein Ruf an die Penn State University in Pittsburgh (1968) vermochte diesen Weg nicht zu ändern.<div><img src="https://media.graphcms.com/6LnUD3TgQ9ysQcPZEy3j">

</div>Der Azulen-Synthese folgten weitere Untersuchungen an diesem Kohlenwasserstoff sowie Arbeiten zu den Homologen Pentalen und Heptalen sowie an Fulvenen, Indacenen und Cyclophanen. Auffallend ist die wissenschaftliche Tiefe von Klaus Hafners Untersuchungen, die Synthesefragen mit strukturchemischen spektroskopischen Studien kombinierten und mit elektronentheoretischen Untersuchungen ergänzten. Letztgenannte entstammten langjähriger Zusammenarbeit mit der Gruppe von Hans-Jörg Lindner in Darmstadt. Die Erkenntnisse halfen, klarer zu differenzieren, was die cyclisch konjugierten π-Systeme je nach vorhandener Elektronenzahl stabilisiert oder destabilisiert – eine der Herausforderungen seiner Zeit.Der Weitsicht seines Forschungsansatzes gleichend entwickelte Klaus Hafner eine curriculare Form des Diplom-Chemiestudiums mit hohem Praxisanteil, das Studierende in anerkannter Weise qualifizierte. Als Lehrender chemische Zusammenhänge zu referieren belebte ihn an Tagen, an denen Besprechungen dominierten. Herzensangelegenheit war die Experimentalvorlesung in organischer Chemie.Klaus Hafner beeindruckte Studierende durch Geradlinigkeit. In Forschungsarbeiten half er ihnen, Entscheidungen zu treffen. Mit ruhiger aufmerksamer Art leitete er Prüfungen, die er fair bewertete. Mitarbeitern gegenüber hatte er die Gabe zu spiegeln und Veränderungen entlang steiniger Routen anzustoßen. Absolventen aus seiner Gruppe fanden Anstellungen in der chemischen Industrie, häufig der Großindustrie. Manche Absolventen folgten anderen Wegen. Weggefährten behielten sich im Blick und schufen ein Netzwerk, dem Klaus Hafner immer wieder als Gastgebender einen Rahmen bot.In Darmstadt prägte Klaus Hafner den Chemieneubau auf der Lichtwiese. Sein Mitwirken an Personalentscheidungen half ein Umfeld zu entwickeln, das national und international auffiel. Sein Engagement für die Anton-Keller-Stiftung, die Dr.-Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung und für die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren (Aduc) zeigte Nachwuchswissenschaftlern, dass sie wahrgenommen und ihre Arbeiten wertgeschätzt werden. Sein Mitwirken im Alexander-von-Humboldt-Programm ermöglichte, über Jahre international renommierte Gäste für das Organisch-Chemische Kolloquium einzuladen. Als Mitherausgeber der Chemischen Berichte und von Liebigs Annalen der Chemie prägte er nachhaltig das chemische Publikationswesen.Klaus Hafner lebte und liebte seinen Beruf – viele Stunden am Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Sich tagtäglich für Aufgaben am Chemischen Institut einzusetzen motivierte ihn weit über die Zeit seiner Emeritierung hinaus, wissenschaftlich tätig zu bleiben. Seine ruhig formulierten, wohldurchdachten Argumente, untermalt von beeindruckendem Faktenwissen, fanden Gehör: bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft als langjähriger Fachgutachter, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, die ihm für sein Werk 1980 die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze verlieh, und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, die ihn 1986 mit der Carus-Medaille ehrte und als Mitglied aufnahm.Sein Wirken hinterließ Spuren – in der Wissenschaft, im Darmstädter Institut und in Lebensläufen seiner Absolventen. Sein Wirken trug dazu bei, Dinge zu dem zu gestalten, zu dem sie wurden: Aus Chemischen Berichten wurde das European Journal of Inorganic Chemistry, aus Liebigs Annalen das European Journal of Organic Chemistry, aus Doktoranden wurden Führungskräfte, aus Habilitanden Professoren, aus Neuberufenen renommierte Hochschullehrer, aus der Aromatenchemie eine reife theoretisch fundierte Disziplin an der Schnittstelle zwischen Synthesechemie, physikalisch-organischer Chemie und Materialien. Aus Augenblicken, in denen wir Klaus Hafners Schaffenskraft erlebten, wurden am 25. Januar 2021 Erinnerungen. Aus geteilten Stunden wurde tiefe Dankbarkeit.Jens Hartung

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