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<h2>Ehrungen</h2>Ingmar Hoerr, Dr., Curevac: Ehrenmedaille der Medizin. Fak. der Univ. Duisburg-Essen. Außerdem erhält er den Meyer-Schwickerath-Preis für seine Grundlagenforschung zur Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) und zu ihren Potenzialen bei der Entwicklung neuer Impfstoffe, gestiftet von der Stiftung Universitätsmedizin und mit 10 000 Euro dotiert.Ulrich Schlottmann, Prof. Dr., Bonn: Bundesverdienstkreuz.Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c., Berlin: Leonardo da Vinci Award 2021, die höchste Auszeichnung der European Academy of Sciences.Liba C. Taub, Prof. Dr., Univ. of Cambridge/UK: Paul-Bunge-Preis 2021 in Anerkennung ihrer Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert und wird gemeinsam von GDCh und DBG vergeben.Susan Trumbore, Prof. Dr., Direktorin am Max-Planck-Inst. für Biogeochemie, Jena: Vladimir-Ivanovich-Vernadsky-Medaille 2021 der Europäischen Geophysikal. Union für ihren Beitrag zu den Biogeowissenschaften und insbes. die Quantifizierung des terrestrischen Kohlenstoffumsatzes mittels Radiokarbondatierung.<h2>Karriere</h2>Barbara Albert, Prof. Dr., Vizepräsidentin der TU Darmstadt und Eduard-Zintl-Inst. für Anorg. und Physikal. Chemie der TU Darmstadt, wird zum 1. April 2022 Rektorin der Univ. Duisburg-Essen.Mathias Galetz, Priv.-Doz. Dr.-Ing., Mitglied des Vorstands des Dechema-Forschungsinstituts, wurde zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Jonathan Bloh, Dr., Leiter Techn. Chemie des Dechema-Forschungsinstituts, wurde in den Vorstand gewählt. Beide übernehmen gemeinsam die Institutsleitung.<h2>Förderung</h2>Sonja Herres-Pawlis, Prof. Dr., Lehrstuhl für Bioanorg. Chemie der RWTH Aachen, erhält eine Förderung durch die Volkswagenstiftung. Sie überzeugte mit ihrem Antrag „Universal molecular syntax for sustainable machine learning applications“ und erhält in den nächsten sieben Jahren 998 000 Euro Fördermittel.Robert Kretschmer, Prof. Dr., Inst. für Anorg. und Analyt. Chemie der Univ. Jena, erhielt einen Exploration Grant der Boehringer-Ingelheim-Stiftung zur Erforschung nachhaltiger Übergangsmetallkatalysatoren auf der Basis von Hauptgruppenelement-Chelatliganden. Der Grant ist mit etwa 90 000 Euro dotiert.ERC Advanced Grants 2020Einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats in den chemienahen Förderbereichen erhielten:Lutz Ackermann, Prof. Dr., Inst. für Org. und Biomolek. Chemie der Univ. Göttingen;Marina Bennati, Prof. Dr., Inst. für Org. und Biomolek. Chemie der Univ. Göttingen und Max-Planck-Inst. für Biophysikal. Chemie, Göttingen;Andreas Marx, Prof. Dr., FB Chemie der Univ. Konstanz;Stephan Schlemmer, Prof. Dr., Mathematisch-Naturwis. Fakultät der Univ. Köln.Leonardo-da-Vinci-Preisträger Helmut Schwarz ist Experte für Organometallchemie, insbesondere für die selektive Aktivierung von Bindungen in organischen Molekülen durch Übergangsmetalle in der Gasphase. Mit seiner Forschung verbesserte Schwarz das Verständnis katalytischer Prozesse und trug zur Entwicklung maßgeschneiderter Katalysatoren bei. Zudem war er maßgeblich an der Fortentwicklung der Massenspektrometrie beteiligt.<div><img src="https://media.graphcms.com/ZAgv4BsHRq2rQ1VWrc3f">

</div>Der ehemalige Nachrichten-aus-der-Chemie-Kurator Andreas Marx erhält seinen zweiten ERC Advanced Grant. Er wird damit Alarmone erforschen – also Adenosinmonophosphatspender, die vermehrt bei zellulärem Stress entstehen – und welche Funktion diese bei der Proteinmodifikation haben, welche durch zellulären Stress hervorgerufen wird. Das soll helfen, die Rolle dieses Vorgangs etwa bei Krebs oder degenerativen Erkrankungen des Nervensystems besser zu verstehen.<div><img src="https://media.graphcms.com/8k76YeEbSArRaohBtHY8">

</div>Die mit der Vernadsky-Medaille ausgezeichneteSusan Trumbore bahnte den Weg, 14C als Tracer für den globalen Kohlenstoffkreislauf zu nutzen. Sie entwickelte das Verständnis für die Umsetzungszeiten von Kohlenstoff in terrestrischen Systemen, insbesondere Bäumen und Böden. Trumbore ist weltweit eine Autorität bei der Radiokarbondatierung in den Umweltwissenschaften, einschließlich der Erforschung des Klimawandels. Foto: Anna Schroll, MPI-BGC<div><img src="https://media.graphcms.com/DcLVVr7JQqafN2O9p40Y">

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Ehrungen, Karriereschritte, Förderungen

EhrungenIngmar Hoerr, Dr., Curevac: Ehrenmedaille der Medizin. Fak. der Univ. Duisburg-Essen. Außerdem erhält er den Meyer-Schwickerath-Preis für seine Grundlagenforschung zur Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) und zu ihren Potenzialen bei der Entwicklung neuer Impfstoffe, gestiftet von der Stiftung U...

Siegfried Hünig starb am 24. März 2021. Die Siegfried-Hünig-Vorlesungen in Würzburg werden die Erinnerungen an ihn lebendig halten.
Der im sächsischen Radebeul geborene Siegfried Hünig studierte an der TH Dresden, wo er im Jahr 1943 mit einer Dissertation unter Anleitung von Wolfgang Langenbeck zum Dr. Ing. promoviert wurde. Nach der Zerstörung Dresdens flüchtete er dann kurz nach Kriegsende mit seiner schwangeren Frau per Fahrrad nach Veitshöchheim bei Würzburg, wo dem Paar zur Geburt des ersten Kindes eine Unterkunft versprochen worden war. Von hier aus nahm er Kontakt zu Hans Meerwein in Marburg auf. Dort habilitierte er im Jahr 1950 und forschte und lehrte bis zum Jahr 1960.<div><img src="https://media.graphcms.com/9E8VLsb5QaGmsBwUJj1w">

</div>Auf der Suche nach spezifischen Protonenakzeptoren erkannte er, wie sterische Hinderung die Nukleophilie senkt und führte Diisopropylethylamin (Hünig-Base) als Hilfsbase für Eliminierungsreaktionen ein. Zudem entwickelte sich in diesen Jahren sein Interesse an Farbstoffen und organischen Redoxsystemen. Diesen widmete er – nach kurzen Stationen in Los Angeles bei Saul Winstein (1959) sowie als außerordentlicher Professor an der LMU München (1960) – ab 1961 fast fünfzig Jahre lang einen Großteil seines Schaffens an der Universität Würzburg.Seine letzte Publikation über die elektrochromen Eigenschaften trinuklearer Cyanine erschien in der Angewandten Chemie im Jahr 2007. Aber auch in den folgenden Jahren nahm Hünig regelmäßig an den GDCh-Kolloquien in Würzburg teil, an der anlässlich seines 90. Geburtstags ins Leben gerufenen Siegfried-Hünig-Vorlesung sogar bis zum Jahr 2018.In seinen ersten Jahren an der Universität Würzburg strukturierte Hünig den Studiengang Chemie neu und organisierte den Ausbau der chemischen Institute, denen er bis zum Jahr 1965 als alleinverantwortlicher Ordinarius vorstand. In dieser Zeit realisierte er – gegen erhebliche politische Widerstände – das Chemiezentrum am Hubland, in dem die Institute der Fakultät für Chemie und Pharmazie ab dem Jahr 1969 räumlich zusammengeführt wurden.Ab dem Jahr 1965 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1987 hatte Hünig den Lehrstuhl für Organische Chemie I inne. In dieser Funktion etablierte er ein straff organisiertes und analytisch geprägtes Praktikumskonzept, das im Lehrbuch „Integriertes Organisches Praktikum“ von Hünig, Märkl und Sauer dokumentiert ist. Früher als andernorts nahm das Institut für Organische Chemie in Würzburg bereits in den frühen 1980er Jahren moderne NMR- und MS-Geräte in Betrieb. Mehr als zwanzig junge Chemiedozenten durchliefen dieses Institut auf ihrem Weg zu einem Lehrstuhl in Deutschland während Hünigs Amtszeit.Das wissenschaftliche Werk Hünigs ist ausgesprochen breit und enthält synthesechemisch motivierte Arbeiten zu Aldolkondensationen, Diels-Alder-Reaktionen, die Nutzung von in situ hergestelltem Diimin, die nukleophile Acylierung mit Trimethylsilylcyanid sowie die Entwicklung einer neuen Methode zur Herstellung heterocyclischer Azofarbstoffe, die auch industrielle Bedeutung erlangte. Letztgenannte beruht auf einer oxidativen Kupplung von elektronenreichen Aromaten und Enaminbasen und basiert damit auf den langjährigen Interessen Hünigs an Redoxsystemen. An diesen faszinierten ihn besonders mehrstufige Redoxsysteme und redoxaktive Cyclophane, die sich als bedeutend für Fraser Stoddarts molekulare Maschinen erwiesen (Nobelpreis 2016).Nach seiner Emeritierung wagte sich Hünig in ein neues physikalisch-materialwissenschaftliches Arbeitsgebiet und entwickelte Radikalanionensalze auf Basis von N,N‘-Dicyanchinondiimin. Deren metallische Leitfähigkeit übertrifft bei tiefen Temperaturen selbst die von Kupfer und Silber.Anlässlich seines 100. Geburtstags am 3. April 2021 hat ihm die Angewandte Chemie eine Internetseite in der Rubrik Heroes of Chemistry and Nobel Laureates gewidmet. Mit seinem Tod am 24. März konnte er diese Würdigung leider nicht mehr entgegennehmen.Als brillanter Forscher und begnadeter Lehrer prägte er die Entwicklung der Chemie in Deutschland. Seine umfassende Bildung und einfühlsame Persönlichkeit machten ihn jederzeit zu einem interessanten Gesprächspartner. Wir werden sein Vermächtnis in Ehren halten und freuen uns auf die auch weiterhin im April stattfindenden Siegfried-Hünig-Vorlesungen in Würzburg.Frank Würthner, Manfred Christl,Würzburg

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