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<h2>Ehrungen</h2>Danila Barskiy, Dr., John Blanchard, Dr., Dmitry Budker, Prof. Dr., James Eills, Dr., alle Helmholtz-Inst. Mainz, Gerd Buntkowsky, Prof. Dr., Stephan Knecht, Dr., beide TU Darmstadt, Kerstin Münnemann, Dr., TU Kaiserslautern, Silvio Aime, Prof. Dr., Eleonora Cavallari, Dr., Francesca Reineri, Prof. Dr., alle Univ. Turin, Laurynas Dagys, Malcolm H. Levitt, Prof. Dr., beide Univ. Southampton: Erwin-Schrödinger-Preis für die Entwicklung einer kostengünstigen und außerordentlichen Verstärkung der Magnetresonanzsignale. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert.Holger Butenschön, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Hannover: Ehrenbürgerwürde der Univ. Hannover in Würdigung seiner Verdienste um diese Universität.Kai S. Exner, Prof. Dr., Theoret. Anorg. Chemie an der Univ. Duisburg-Essen: Jochen-Block-Preis des Jahres 2022 der Deutschen Gesellschaft für Katalyse für seine Beiträge in der theoret. Elektrokatalyse.Leticia González, Prof. Dr Dr. h.c., Inst. für Theoret. Chemie der Univ. Wien: korrespondierendes Mitglied der Mathemat.-Naturwiss. Klasse der deutschen Akad. der Wiss. zu Göttingen.Gertrud Morlock, Prof. Dr. , Univ. Gießen: Csaba Horváth Memorial Award der Ungarischen Gesellschaft für Separation Sciences und des Connecticut Separation Science Council für ihr Lebenswerk.Thomas Justus Schmidt, Prof. Dr., Leiter des Forschungsbereichs Energie und Umwelt am Paul-Scherrer-Inst., Villigen/Schweiz, und Prof. für Elektrochemie an der ETH Zürich: Mitglied der Schweizer Akademie der Techn. Wissenschaften für seine Beiträge zu elektrochem. Energiewandlern und -speichern.Max von Delius, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie I der Univ. Ulm: Cram-Lehn-Pedersen-Preis des International Committee des International Symposium on Macrocyclic and Supramolecular Chemistry für seine Arbeiten in der supramolekularen Chemie. Die Auszeichnung ist mit 2000 britischen Pfund dotiert.<h2>Karriere</h2>Stefan Doboczky, Dr., Vorstandsvorsitzender von Lenzing, wurde zum 10. Januar zum CEO der neuformierten Heubach-Gruppe ernannt.Uta Holzenkamp, Dr., Fuel and Lubricant Solutions der BASF, leitet seit dem 1. Januar den Bereich Coatings der BASF (Nachf. Dirk Bremm).Alexander Kronimus, Dr., leitet seit dem 1. März den Geschäftsbereich Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft von Plastics Europe Deutschland.Mark Lautens, Prof. Dr., Univ. Toronto, wurde zum Chefredakteur der Zeitschrift Synthesis ernannt (Nachf. Paul Knochel, Prof. Dr.).Carmen Ruiz de Almodóvar, Prof. Dr., European Center for Angioscience (Medizin. Fakultät Mannheim) der Univ. Heidelberg, hat den Ruf auf eine Schlegel-Professur an der Medizin. Fak. der Univ. Bonn angenommen.Anne-Kathrin Stoller, Dr., Chief Marketing Officer von Bachem, wurde zum Chief Operating Officer von Bachem America ernannt.Torsten Wöhr, Dr., Leiter des Oligonukleotidprogramm von Bachem, ist seit dem 1. März Chief Marketing Officer von Bachem (Nachf. Anne-Kathrin Stoller, Dr.).<h2>Förderung</h2>Simon Krause, Dr., Max-Planck-Inst. für Festkörperforschung, erhält im Rahmen des CZS-Nexus-Programms der Carl-Zeiss-Stiftung 1,5 Millionen Euro Förderung zum Aufbau einer Nachwuchsforschergruppe.Lilith Rüschenpöhler, Dr., PH Ludwigsburg, wird mit dem Margarete-von-Wrangell-Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für ihr Projekt „Empowerment im Chemieunterricht“ gefördert.Mit den Hyperpolarisierungstechniken der Erwin-Schrödinger-Preisträger, darunter die GDCh-Mitglieder Kerstin Münnemann und Gerd Buntkowsky, lassen sich die Magnetresonanzsignale von Atomen und Molekülen um einen Faktor von etwa einer Million verstärken. Das ermöglicht, Fumarat – das in jeder Körperzelle enthalten ist – als Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie zu nutzen, um sterbende Zellen darzustellen. Damit lässt sich binnen Sekunden erkennen, ob eine Chemotherapie wirkt, und zwar bevor der Tumor schrumpft.<div><img src="https://media.graphcms.com/K2UWjtEaRkmQbULgZ1LY">

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</div>Die Chemiedidaktikerin Lilith Rüschenpöhler will mit ihrem Projekt „Empowerment im Chemieunterricht“ ein Modell für den Chemieunterricht entwickeln, das Ungleichheiten im Chemieunterricht entgegenwirkt und zu einer größeren Chancengleichheit in Chemie beitragen soll. Leitthema ist die soziale Gerechtigkeit. Im Rahmen des im Margarete-von-Wrangell-Programm geförderten Projekts arbeitet sie mit Lehrenden und Forschenden etwa aus dem Bereich Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache sowie anderen Fächern zusammen. Foto: Rebekka Kaufmann<div><img src="https://media.graphcms.com/IiyKRGQLTbmXaRHdm1CR">

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Ehrungen, Karriereschritte und Förderungen

EhrungenDanila Barskiy, Dr., John Blanchard, Dr., Dmitry Budker, Prof. Dr., James Eills, Dr., alle Helmholtz-Inst. Mainz, Gerd Buntkowsky, Prof. Dr., Stephan Knecht, Dr., beide TU Darmstadt, Kerstin Münnemann, Dr., TU Kaiserslautern, Silvio Aime, Prof. Dr., Eleonora Cavallari, Dr., Francesca Rein...

Am 14. September 2021 starb Helmut Vorbrüggen, ein Chemiker, für den die enge Wechselwirkung industrieller und akademischer Forschung selbstverständlich war.
Helmut Vorbrüggen wurde am 12. Juni 1930 in Homberg, Niederrhein, geboren und wuchs mit drei Brüdern in einem Elternhaus auf, in dem Literatur und Musik eine große Rolle spielten. Im Jahr 1949 begann er, Chemie an der Universität Göttingen zu studieren. Dort wurde er im Jahr 1958 promoviert. In seiner von Hans Brockmann betreuten Doktorarbeit beschäftigte er sich mit Binaphthazarin, einem naturstoffanalogen roten Farbstoff. Danach zog er als Postdoktorand in die sich für deutsche Wissenschaftler wieder öffnende Welt, zunächst zu Holger Erdtman nach Stockholm, dann von 1959 bis 1963 zu Carl Djerassi an die Stanford University. Beide Aufenthalte waren naturstoffnahen Projekten gewidmet.<div><img src="https://media.graphcms.com/GBjnHnkrTBOTshJe017R">

</div>Ab 1963 arbeitete er am legendären Woodward Research Institute von Ciba in Basel, wo er unter anderem an der Totalsynthese von Cephalosphorin C beteiligt war. Zu den Höhepunkten dieser Zeit zählte im Jahr 1965 die Nobelpreisverleihung an Robert B. Woodward in Stockholm, an der Vorbrüggen teilnahm. Von Woodward und anderen prominenten Chemikern konnte er blendend erzählen.Vorbrüggen schwankte, ob er eine universitäre Laufbahn oder eine Industriekarriere anstreben sollte. Im Jahr 1966 entschied er sich, zu Schering nach Berlin zu gehen. Hier forschte er bis 1995 in der medizinischen Chemie als Abteilungsleiter. Aber er nahm sich (und erhielt) die Freiheit, daneben immer Grundlagenforschung zu betreiben.Aus der Nucleosidchemie, mit der Vorbrüggen bei Schering startete, ist die häufig angewandte und zitierte „Vorbrüggen-Reaktion“ hervorgegangen. Wie er aufbauend auf Arbeiten etwa von Birkofer fand, lassen sich silylierte Stickstoffbasen mit Zuckerderivaten in Gegenwart von Lewis-Säuren wie SnCl4 verknüpfen. Dies führte nicht nur zur effizienten Synthese von Nucleosiden und deren Analoga, sondern auch zur Beobachtung, dass sich Trimethylsilyltriflat als milder und selektiver Lewis-saurer Katalysator eignet. Noch vor Ryoji Noyoris Arbeiten publizierte Vorbrüggen erste Beispiele und hob die Eigenschaften dieser Lewis-Säure hervor. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Nucleosidchemie erhielt Vorbrüggen im Jahr 2016 den Imbach-Townsend-Award.Mit Beginn der 1970er Jahre befasste sich Vorbrüggens Gruppe mit der Synthese von Prostaglandin- und Prostacyclinanaloga. Iloprost, ein stabiles Prostacyclinanalogon, ist noch heute als Medikament gegen Hypertonie und periphere Gefäßkrankheiten auf dem Markt.Die anspruchsvolle synthetische Chemie unter Leitung Vorbrüggens führte zum Beispiel zur Entdeckung der palladiumacetatkatalysierten Cyclopropanierung von Alkenen mit Diazomethan. Für einen Industrieforscher nicht überraschend stand das Ausarbeiten praktikabler Methoden immer im Vordergrund. Neben Siliciumreagenzien interessierte ihn besonders, Fluor in organische Substrate einzuführen. In Nonafluorbutansulfonylfluorid, einem billigen Industrieprodukt, fand er ein Reagenz, das Alkohole effizient in Alkylfluoride überführt.Die Erfolge Vorbrüggens, seine Vielseitigkeit in synthetischer organischer Chemie und seine internationale Vernetzung führten dazu, dass er zu vielen Kongressen als Vortragender eingeladen wurde. Im Jahr 1972 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin, wo er bis 1993 Spezialvorlesungen zu seinem Fachgebiet hielt. Im Jahr 1977 wurde er dort zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Nach seiner Pensionierung bezog er ab 1995 Büro und Labor als aktiver Forscher an der Freien Universität Berlin, wo er noch bis kurz vor dem 90. Geburtstag experimentierte und Publikationen schrieb. Vor allem besuchte er regelmäßig die Vorträge an den Berliner Universitäten und bereicherte sie mit Diskussionsbeiträgen. Sein großer Erfahrungsschatz, seine Kontakte zu prominenten Chemikern weltweit und seine Allgemeinbildung machten Vorbrüggen zu einem interessanten, liebenswürdigen und meinungsstarken Gesprächspartner. Die organische Chemie war neben der Musik (Bach steht über allem) und Literatur sein Lebenselixier. Nicht nur seine Familie wird ihn vermissen.Hans Reißig, Berlin

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