Industrie + Technik

Chemie-Start-ups | Einer Studie des ZEW Mannheim im Auftrag des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) zufolge fehlten zwei Dritteln der Chemie-Start-ups Finanzierungsmittel. Dabei seien Wagniskapitalgeber (VC) zurückhaltend: Gemessen an allen VC-Investitionen in Start-ups in Deutschland gehen lediglich 0,2 Prozent an Neugründungen der Chemie.In Deutschland gibt es etwa 350 junge Unternehmen, die auf Basis chemischen Wissens und chemischer Technologien Produkte und Dienstleistungen anbieten. Pro Jahr werden in Deutschland zwischen 25 und 30 Chemie-Start-ups gegründet.zur Studie: <a href="https://t1p.de/zuhmh" target="_blank">t1p.de/zuhmh</a>Süddeutscher, Maschinenbauer | Jede vierte Patentanmeldung eines freien Erfinders oder einer freien Erfinderin kam im Jahr 2021 aus Bayern, nur 7,3 Prozent der Anmeldungen kamen von Frauen. Das geht aus einer Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) hervor. Insgesamt gab es 2558 Anmeldungen aus der freien Erfinderschaft. Das sind 9 Prozent weniger als im Vorjahr. 38 Prozent sind dem Maschinenbau zuzurechnen. Auf Sonstige, Instrumente und Elektrotechnik folgt die Chemie mit 10,6 Prozent.Freie Erfinderinnen und Erfinder sind für das DPMA Personen, die Patentanmeldungen im eigenen Namen und unabhängig von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen einreichen.zur Analyse: <a href="https://t1p.de/61oob" target="_blank">t1p.de/61oob</a>Digitalisierung | Wie sich Produktionsprozesse mit digitalen Methoden optimieren lassen und wann es sich für Unternehmen lohnt, Prozesse durch digitale Techniken zu verändern, beschreibt ein Fraunhofer-Studienbericht. Das International Center for Networked, Adaptive Production ICNAP, ein Zusammenschluss aus drei Aachener Fraunhofer-Instituten, fasst Arbeiten zur künstlichen Intelligenz in der Produktion, zur maschinenintegrierten Echtzeitkommunikation und zur Monetarisierung von Industriedaten zusammen.zur Studie: <a href="https://t1p.de/z9x9o" target="_blank">t1p.de/z9x9o</a>Maren Bulmahn

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Erfinden und finanzieren

Chemie-Start-ups | Einer Studie des ZEW Mannheim im Auftrag des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) zufolge fehlten zwei Dritteln der Chemie-Start-ups Finanzierungsmittel. Dabei seien Wagniskapitalgeber (VC) zurückhaltend: Gemessen an allen VC-Investitionen in Start-ups in Deutschland gehen l...

Der Wirtschaftschemiker

In Köln gibt es ein Wasserforum: einen Verein, bei dem sich öffentliche Ver- und Entsorgungsunternehmen mit Firmen aus dem Wasserbau und Hochschulvertretern treffen; gemeinsam tragen sie die Umweltbildung von 9000 Kindern pro Jahr an zwei außerschulischen Lernorten. Vor einigen Tagen war die jährliche Mitgliederversammlung. Bei Bier und Brötchen danach wurde über Chemie gesprochen; das habe ich dort in 15 Jahren noch nie erlebt.Das Thema war, dass in der „Zukunftsregion Rheinisches Revier“ westlich von Köln – und nicht nur dort – Klärwerke Probleme haben, zuverlässig Salzsäure und Natronlauge zu bekommen. Dabei hat die Region Chlorelektrolysen und nachgelagerte Prozessindustrie; bislang mussten diese Salzsäure und Natronlauge als Koppelprodukte oft sogar in den Markt drücken, um nicht abschalten zu müssen. Die Knappheit an einfachem Grünsalz (FeSO4, Koppelprodukt zu TiO2) führt dazu, dass sich Gemeinden sorgen, die Phosphatgrenzwerte im Ablauf ihrer Kläranlagen nicht einhalten zu können. Ein grüner Umweltminister soll angeblich über das Aussetzen von entsprechenden Grenzwerten nachdenken lassen.„Es wird viel produziert. Aber es wird nichts produziert, was nicht irgendwo nachgefragt wird oder wofür sich nicht Nachfrage erzeugen lässt“, hat Hansjörg Sinn, ehemaliger Professor für technische Chemie, Wissenschaftssenator und Dechema-Ehrenmitglied in seinem Beitrag zur Festschrift 25 Jahre Achema formuliert. Wie lässt sich das auf Koppelprodukte anwenden, an denen hoheitliche Aufgaben hängen?Vielleicht sind nach dem Krieg in der Ukraine die energiekostenbedingten Margen wie vorher – außer, dass die Beteiligten ihre Lektion gelernt haben. Dazu kann gehören, dass man sich auf Koppelprodukte nicht immer verlassen kann. Was bedeutet das, wenn staatliche Aufgaben daran hängen? Was bedeutet das für die Diskussion über das Nutzen industrieller Abwärme, um nahe liegende Wohnungen zu heizen?Die öffentliche Hand kann und muss anders rechnen. Die Finanzierung von Anlagen unter Kommunalabgabengesetz ist anders als unter Handelsgesetzbuch oder im internationalen Rechnungswesen (International Financial Reporting Standards, IFRS). Beim anstehenden Phosphatrecycling werden wir sehen, wer dort investiert: die Chemieindustrie oder die Entsorger selbst. Die Rolle staatlicher Unternehmen muss da nicht enden.Rolf Albach leitet Polyurethanprojekte bei Covestro. Zudem lehrt der promovierte Chemiker mit einem Master of Business Administration an der Fachhochschule Aachen. Der Vorstandsvorsitzende der GDCh-Vereinigung Chemie und Wirtschaft führt uns mit dieser Kolumne im Wechsel mit Hannes Utikal durch die Welt der Wirtschaftschemie.

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