GDCh

<h2>Analytische Chemie</h2>
Interdisziplinäres Doktoranden- seminar der Arbeitskreise DASp und A.M.S.El.
Der Deutsche Arbeitskreis für Angewandte Spektroskopie (DASp) und der Arbeitskreis Mikro- und Spurenanalyse der Elemente und Elementspezies (A.M.S.El.) veranstalten vom 9. bis 12. Juli ein gemeinsames Doktorandenseminar für ihre Mitglieder an der Universität Mainz.
Schwerpunkte des Seminars sind Vorträge der Doktoranden, Workshops zu aktuellen analytisch-chemischen Problemstellungen sowie professionelle Begleitung der Präsentationen.
Ergänzt wird das Programm durch prominente Gastredner. Bereits zugesagt haben Prof. Detlev Günther, ETH Zürich, und Prof. Werner Engewald, Universität Leipzig.
Ziel dieses Seminars ist neben dem interdisziplinären Austausch vor allem die Zusammenführung von Forschung und Industrie. Aus diesem Grund werden Vertreter von Merck, Darmstadt, BASF, Ludwigshafen, sowie dem Bundeskriminalamt, Wiesbaden, an der Veranstaltung teilnehmen und aus dem Alltag in ihren Bereichen berichten.
Die Vorträge werden in englischer Sprache gehalten (Diskussion in Deutsch) und sollten eine Dauer von maximal 15 Minuten nicht überschreiten. Die besten drei Vorträge werden ausgezeichnet.
Die Teilnahme am Seminar ist kostenfrei. Stipendien können über die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie beantragt werden (Kontakt: Renate Kießling; <a href="mailto:r.kiessling@gdch.de">r.kiessling@gdch.de</a>).
Anmeldungen werden ab sofort unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ak-bings.chemie.uni-mainz.de/403.php" target="_blank">www.ak-bings.chemie.uni-mainz.de/403.php</a></ext-link> entgegen genommen. Informationen zum Einreichen der Abstracts sind dort ebenfalls verfügbar. Die Frist zur Teilnahme- und Beitragsanmeldung ist der 31. Mai.
Kontakt:
Prof. Dr. Nicolas H. Bings, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Universität Mainz, Duesbergweg 10—14, 55128 Mainz; <a href="mailto:bings@uni-mainz.de">bings@uni-mainz.de</a>
Dr. Wolfgang Buscher, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Universität Münster, Corrensstrasse 30, 48149 Münster; <a href="mailto:wolfgang.buscher@uni-muenster.de">wolfgang.buscher@uni-muenster.de</a>
Mit Chemie die Welt entdecken: Ein analytischer Chemiewettbewerb an Bonner Grundschulen
Die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie hat sich im Internationalen Jahr der Chemie mit dem Bonner Verein Abenteuer Lernen in die Grundschulen in Bonn aufgemacht. In einer Pilotphase haben wir gemeinsam den den inklusiv angelegten Chemiewettbewerb “Ich sehe was, was Du nicht siehst” konzipiert und im Herbst/Winter 2011 durchgeführt. 38 Klassen an Bonner Grundschulen mit fast 1000 Kindern der Jahrgangsstufen 3 und 4 haben teilgenommen.
Wichtig war uns, die Chemie nicht als das, was “kracht und stinkt” darzustellen, sondern die Arbeitsweise von Chemikern aufzuzeigen. Als Fachgruppe Analytische Chemie wollten wir in diesem Wettbewerb einen methodischen und analytischen Leitgedanken einbringen. So erlernten die Kinder in einer 1. Phase “chemische” Methoden, um sie dann in einem 2. Schritt auf eine spannende Fragestellung, hier Detektivfälle, anzuwenden und das Erlernte zu vertiefen. Alle teilnehmenden Klassen bekamen Kopiervorlagen, Lehrerhandreichungen sowie die notwendigen Experimentiermaterialien zugesandt.
Methodisch begannen die Kinder mit einfachem Sandsieben, um Edelsteine und anderes daraus abzutrennen. In einem zweiten Versuch konnten sie dann Farbstoffgemische chromatographisch trennen. Auch in den beiden weiteren Methoden ging es darum, Unsichtbares sichtbar zu machen, und so konnten die Kinder ihre Fingerabdrücke und Geheimschrift untersuchen. In der zweiten Phase galt es dann herauszufinden, woran die Fische im Klassenaquarium starben, wer die Klassenkasse gestohlen hat, wer die Klassendienstliste gefälscht hat und was einige Gefängnisinsassen heimlich planen. Vieles war für die Kinder eine echte Herausforderung: “Beim zweiten Teil musste man zum Lösen eines Falles erst überlegen, welche Methode passend ist. Dann musste man alles in der richtigen Reihenfolge machen. Das war nicht immer so leicht. Trotzdem haben wir die Fälle gelöst.”
Für den Wettbewerb war uns die Dokumentation des Experimentierens und des Erlebten wichtig. Eine bunte Mischung aus Versuchsprotokollen, Forschertagebüchern, Plakaten, Webseiten und Comics hat uns erreicht. Wir waren begeistert von der Vielfalt und von der Freude am Entdecken, die aus all diesen Einsendungen spricht.
In der Evaluation des Wettbewerbs durch die Lehrkräfte freut uns besonders, dass sie sich durch den Wettbewerb angeregt fühlen, sich in Zukunft stärker mit chemischen Themen in ihren Klassen auseinandersetzen zu wollen: “Sie haben mir mein früheres Leidfach Chemie wieder schmackhaft gemacht, so dass ich mich jetzt wieder ran traue und weiß, wie viel Freude es macht, selber zu experimentieren.”
Wir freuen uns, so viele Kinder und ihre Lehrer mit unserem Wettbewerb begeistert zu haben, sind aber auch stolz, dass die lokalen Medien mit Zeitung und Fernsehen Anteil am Projekt genommen haben. Auch die Stadt Bonn zeigte großes Interesse und hat den Wettbewerb mit den Dokumentationen der Klassen in Form einer kleinen Ausstellung in das Rathaus in Bonn eingeladen. Die Preisübergabe, Experimentierbücher und Experimentiertage, übernahm Bürgermeister Horst Naaß. Wir freuen uns besonders auch über das Lob und Interesse der Bonner Jugendhilfe sowie von Will Breuers (Bonner Ausschuss Kinder, Jugend und Familie), die die Bedeutung solcher Projekte für die Arbeit an den Grundschulen betonten.
Als Fachgruppe haben wir sehen können, mit welcher Begeisterung die Kinder die Experimente durchgeführt und die Detektivaufgaben gemeistert haben. Wir haben auch erfahren, wie vielschichtig ein solches Projekt mit Lesen, Schreiben, Handwerken, Teamarbeit und Dokumentation ist. Eine Definition, was analytische Chemie bedeutet, überlassen wir den Kindern: “Der Wettbewerb hat viel Spaß gemacht, denn wir mussten alle stark zusammenhalten und auch klug sein, um den Fall gelöst zu kriegen.”
Das Fazit der Kinder: “Auf jeden Fall hat es sich gelohnt.”
Carolin Huhn, Jülich


<h2>Wasserchemische Gesellschaft</h2>
Neuer Arbeitskreis — Analytik von NSO-Heterozyklen in Wasser
Im Rahmen des DIN NA 119—01—03 AA “Wasseruntersuchung” soll ein Arbeitskreis gegründet werden, der sich mit der Erarbeitung einer Norm zur Analytik von NSO-Heterozyklen in Wasser im Rahmen der Reihe “Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung; Gemeinsam erfassbare Stoffgruppen (Gruppe F)” befasst. Durch die steigende Bedeutung von Projekten im Altlastenbereich, die MNA (monitored natural attenuation) einsetzen, wächst auch die Bedeutung der Analytik von NSO-Heterozyklen in Wasser als zusätzliche Untersuchung zur üblichen PAK-Analytik. Dieser Trend wurde durch die Ergebnisse des KORA-Projektes bestätigt. Darüber hinaus sind 2010 durch die LAWA Geringfügigkeitsschwellenwerte für diese Stoffgruppe abgeleitet worden, die bei Untersuchungsprogrammen vermehrt als Orientierungshilfen herangezogen werden. Bisher gibt es in keiner der genannten Quellen allgemein gültige methodische Vorgaben, wie diese Analyten aufzubereiten und zu messen sind.
Die Gründungssitzung soll im Frühjahr 2012 stattfinden. Interessenten an einer Mitarbeit wenden sich bitte an:
Silvia Sandner; <a href="mailto:silvia.sandner@din.de">silvia.sandner@din.de</a>
Birgit Gordalla, Karlsruhe
<a href="mailto:birgit.gordalla@kit.edu">birgit.gordalla@kit.edu</a>


<h2>Kleinanzeigen</h2>
Biete kostenlos gebundene Jahrgänge 1955 bis 2011 an:
Angew. Chemie und Nachr. Chem.
Kontakt: Rudolf Wolgast, Tel. 0551 22134, Fax 22109
Biete kostenlos gebundene Jahrgänge an:
Angew. Chem. 1993 — 2002; Nachr. Chem. 1993 — 2003 und Chemistry 1995 — 2000
Kontakt: Matthias Lergenmüller; <a href="mailto:lurchi-64@t-online.de">lurchi-64@t-online.de</a>
Zu verschenken bei Übernahme der Portokosten oder Selbstabholung, auch Einzeljahrgänge (ungebunden): Angew. Chemie 2001 bis 2009, Chem. unserer Zeit 1999 bis 2010.
Kontakt: <a href="mailto:andreas.meiswinkel@web.de">andreas.meiswinkel@web.de</a>

Fachgruppen und Arbeitskreise

Analytische Chemie Interdisziplinäres Doktoranden- seminar der Arbeitskreise DASp und A.M.S.El. Der Deutsche Arbeitskreis für Angewandte Spektroskopie (DASp) und der Arbeitskreis Mikro- und Spurenanalyse der Elemente und Elementspezies (A.M.S.El.) veranstalten vom 9. bis 12. Juli ein gemeinsames...

<h2>“Young Spirit”-Projekt — Jungchemiker gehen in Kindergärten</h2>
Die von Evonik ins Leben gerufene Initiative “Young Spirit”, seit vergangenem Jahr auch als Pilotprojekt im JCF verankert, geht bei den JCF-Regionalforen in die zweite Phase. Am 24. Februar fand in Berlin-Adlershof hierzu unter der Leitung von Wissenschaftsjournalistin und Chemikerin Dr. Beate Meichsner ein Workshop zur Durchführung von Kindergartenexperimenten statt.
“Young Spirit” hat die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses zum Ziel. Dazu gehen Evonik-Mitarbeiter als Paten seit vielen Jahren in Kindergärten und wecken mit spielerischen Experimenten bei Kindern das Interesse an der Chemie. Seit dem Internationalen Jahr der Chemie 2011 ist das Jungchemikerforum exklusiv am Projekt beteiligt. Das hat das Angebot der JCF-Regionalforen erweitert. Bereits Ende vergangenen Jahres stellte der Sponsor den Regionalforen Stuttgart und Berlin Experimentierkisten zur Verfügung. Nachdem 2011 die südwestlichen Regionalforen wie Stuttgart und Konstanz geschult wurden, folgte nun der Nordosten Deutschlands. In Berlin versammelten sich neben den dortigen Mitgliedern interessierte Jungchemiker u. a. aus Dresden, Leipzig und Potsdam. Im Kurs wurde erklärt, wie einfache Fachkenntnisse den Forschern von morgen am besten zu vermitteln sind. In erster Linie ging es hierbei um die pädagogisch-didaktische Vorbereitung eines Besuchs in Kindergärten und Grundschulen, das heißt: Wie erkläre ich Chemie kindgerecht?
Gerüstet mit dem nötigen Wissen und der Evonik-Materialkiste geht es schon bald in Kindergärten und Schulen, um dort das Erlernte in die Praxis umzusetzen. “Young Spirit” ist für die Jungchemiker zugleich auch eine weitere Möglichkeit, sich mit Forschern im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Patentreffen in Marl und Hanau auf fachlicher Ebene auszutauschen.
Mike Neumann
<a href="mailto:neumann@jungchemikerforum.de">neumann@jungchemikerforum.de</a>


<h2>Bonn</h2>
JCF Bonn Reloaded: Aktionen für erfolgreichen Neubeginn
Da die Fachschaft in Bonn traditionell stark ist, hatte das JCF-Bonn immer einen schwierigen Stand. Deshalb war es das erklärte Ziel des im November 2010 neu gewähltem Sprecherteams um Leonard Henrichs, Eva Schneider (ab Mai 2011 Martin Schmidt) und Jan Fassbender, das JCF-Bonn wieder aus der Versenkung zu holen und für die Studenten und Doktoranden präsenter zu machen. Nach einem verhaltenen Beginn im April 2011 mit einem Vortrag von Prof. Reinhard Zellner über den Klimawandel war die Exkursion zum Chemiepark der Lyondell-Basell bei Köln ein voller Erfolg. Hier wurden bei mehreren Werksbesichtigungen die zukünftigen Aufgaben und Tätigkeiten eines Chemikers eindrucksvoll vor Augen geführt. Außerdem wurde für die 28 Teilnehmer ein Assessment-Center simuliert, welches interessante Einblicke in das Auswahlverfahren eines großen Unternehmens bot. Im Oktober 2011 wurde schließlich auch der Vortrag von Prof. Thomas Vilgis aus Mainz über Molekulare Küche ein großer Erfolg. Der von über 100 Zuhörern besuchte Vortrag wurde abgerundet durch die Verkostung von Saftmeringuen aus dem Stickstoff, einem Eischnee der in flüssigen Stickstoff getaucht wird.
Darüber hinaus wurde auch Kontakt zu den Bonner jungen Physikern der jDPG aufgenommen und ein gemeinsames Treffen im Februar organisiert. An diesem nahmen ebenfalls Bonner Mitglieder des Netwerks der molekularen Mediziner MolMedNet und des Karrierenetzwerkes e-fel <a href="https://lows.net" target="_blank">lows.net</a> teil. Gemeinsame Aktionen sind für die Zukunft geplant, um den Dialog zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen zu fördern und in der heutigen Zeit des “medialen Überangebots” besser bestehen zu können.
Leonard Henrichs


<h2>Kiel</h2>
JCF-Regionalsprecherwahlen in Kiel
In Kiel wurde ein neues Sprecherteam des Regionalforums gewählt: Sprecher des JCF Kiel ist nun Birk Thiedemann (Masterstudent mit Schwerpunkt Polymerchemie), stellv. Sprecherin ist Uta Corinna Stange, die ihre Masterarbeit in der physikalischen Chemie anfertigt. Mit Steve Waitschat wurde wieder einmal ein Student der Wirtschaftschemie auf den Posten des Kassenwarts gewählt. Er schreibt gerade seine Bachelorarbeit in der anorganischen Chemie. Das neue Team freut sich auf ein ereignisreiches Jahr und hofft, fächerübergreifend viele — vor allem jüngere — Studenten als aktive JCF-Mitglieder gewinnen zu können.
Das JCF Kiel trifft sich jeden ersten Montag im Monat. Zu finden sind wir unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jcf.uni-kiel.de" target="_blank">www.jcf.uni-kiel.de</a></ext-link> und <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.facebook.com/JCFKiel" target="_blank">www.facebook.com/JCFKiel</a></ext-link>.
Felicitas Niekiel, Jungchemikerforum Kiel


<h2>Potsdam</h2>
Das JCF-Regionalforum Potsdam lud aus Anlass des zehnten Jahrestages seines Bestehens Dr. Mark Benecke, Deutschlands bekanntesten forensischen Entomologen, ein. Dessen Popularität spiegelte sich auch im enormen Publikumsandrang wieder und ließ das Audimax der Universität mit über 400 Sitzplätzen aus allen Nähten platzen.
Unser Gast, vielen auch als “Dr. Made” bekannt, erzählte von seinem neuen Buch und seiner Tätigkeit als Kriminalbiologe. Bei seiner Arbeit untersucht er Körpersekrete wie Urin, Blut und Sperma und unterstützt die Polizei bei der Aufklärung von Straftaten.
Ganz so spektakulär wie bei “CSI” sei seine Arbeit aber nicht und reich werden kann man damit auch nicht.
Anhand der Entwicklungsstadien von bei einer Leiche vorgefundenen Insekten und deren Larven ist es ihm möglich, den Todeszeitpunkt eines Menschen zu ermitteln. Weitere wichtige Anhaltspunkte für seine Arbeit sind das Aussehen und die Farbe der Leiche, die sich bei fortschreitender Verwesung ändern. So lässt sich die vornehme Leichenblässe damit erklären, dass das Blut mit der Zeit in die tieferen Hautschichten absinkt. Um zu diesen Erkenntnissen zu kommen, nutzt er moderne kriminaltechnische Verfahren und arbeitet nach streng wissenschaftlichen Grundsätzen. Dabei muss immer darauf geachtet werden, selbst keine Spuren zu hinterlassen oder sie zu zerstören.
Benecke berichtete ebenfalls von seinen Forschungsbesuch auf der “Body-Farm” in Knoxville/TN, USA. Dort kann die Verwesung von Leichnamen unter verschiedenen Bedingungen systematisch untersucht werden. Dies ist nur möglich, weil einige Menschen ihren Körper für den Fall ihres Ablebens der Wissenschaft vermacht haben. Ein etwas makaberes Detail am Rande: die Anlage wurde vor Kurzem mit hohen Zäunen und Stacheldraht umgeben, um zu verhindern, dass Kinder die Schädel als Halloweendekoration stehlen.
Ergänzend zur sachlichen Darstellung der Vorgänge und Veränderungen wurden diese auch in Bild und Ton vorgeführt. Unser aller Glück war es nur, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden ist. So blieben uns die durch verschiedene Pilze und Bakterien während der Zersetzung der Leiche erzeugten charakteristische Düfte erspart, die Benecke zur Bestimmung der Liegezeit mittels GC-MS nutzen kann. Auf diese Weise wurden Datentabellen erstellt, mit deren Hilfe sich die durch den Finder wahrgenommene Gerüche wie süßlich, muffig, nach Käse, stechend oder Ähnliches einfacher in die chemische Sprache übersetzen lassen. Damit ist dem Pathologen eine weitere Möglichkeit zur Festlegung des postmortalen Intervalls gegeben.
Man sollte aber davor hüten, sich schon im Vorfeld festlegen, sondern immer unvoreingenommen an jeden Fall herangehen. Das musste auch das Publikum der Veranstaltung lernen; gingen wir doch davon aus, mit den Body-Farm-Leichen schon alles Extreme gesehen zu haben. Jedoch weit gefehlt, es sollte noch schlimmer kommen. Als nächstes sprach Benecke über Pilzerkrankungen an Füßen, die gleich den Pilzen von Leichen sind.
Mit seinen folgenden Ausführungen zur Entwicklung eines tragbaren MS kam Benecke schließlich wieder auf den Titel der Veranstaltung “Serienmord” zurück. Mit dessen Hilfe sollten die letzten auf der Barker Ranch, dem Rückzugsgebiet von Charles Manson, vermuteten Leichen gefunden werden. Doch leider versandete das Gerät im Wüstenwind. Das Problem hierbei war mal wieder akuter Geldmangel, da zwar viele große Firmen in Biologie, Chemie und Physik investieren würden, aber mit “Leichen und so” nicht in Verbindung gebracht werden wollen.
Alles in allem war der Vortrag von Benecke eine sehr schöne Vorlesung und stellt eine gelungene Auftaktveranstaltung des JCF Potsdams für das Jahr 2012 dar.
Anika Krause, Marcel Bauch, Matthias Klaper, Martin Riemer


<h2>Sind große Organisationen noch zeitgemäß?</h2>
Facebook, LinkedIn und andere soziale Netzwerke geben den Menschen eine offene, ich meine manchmal zu offene, Plattform zur Kommunikation und Selbstdarstellung. Über Twitter und andere Informationsnetzwerke werden Nachrichten schnell verbreitet und finden eine große Gemeinde.
Bilden diese Netzwerke die Bedürfnisse der Menschen genügend ab, gemeinsame Interessen und Ziele zu verfolgen? Laufen wir Gefahr durch die Individualisierung das Gemeinsame zu verlieren? Braucht es eine Gesellschaft Deutscher Chemiker, um für die Chemie und die Menschen, die sich mit Chemie beschäftigen, zu sprechen?
Stellen wir diese Frage aus einer anderen Perspektive. Bietet eine Organisation wie die GDCh den einzelnen Fachdisziplinen genügend Spielraum auf der einen Seite und genügend Zusammenhalt auf der anderen? Finden Grundlagenforscher und Industriechemiker eine gemeinsame Sprache? Was verbindet Jungchemiker und Senioren?
Ich denke, uns alle verbindet das Interesse an der Chemie, die Freude neue Dinge zu erforschen aber auch Produkte auf Basis der Chemie herzustellen. Uns alle verbindet die Erkenntnis, dass die Zukunftsfragen nur mit und nicht gegen die Chemie gelöst werden können. Das war die Botschaft des Internationalen Jahres der Chemie und nur gemeinsam gelingt uns diese Botschaft weiterzutragen. Dazu brauchen wir die GDCh und müssen sie weiter vernetzen und ausbauen.
Michael Dröscher,
<a href="mailto:m.droescher@t-online.de">m.droescher@t-online.de</a>


<h2>Darmstadt: Kolloquien mit Industriebeiträgen bereichern</h2>
Im Januar wurde Dr. Colin Liddiard, Direktor Analytical Sciences von Evonik Industries, zum neuen Vorsitzenden des GDCh-Ortsverbands Darmstadt gewählt. Warum er in der GDCh ist, wie er diese erlebt und welche Ziele er als Ortsverbandsvorsitzender verfolgt, sagt er hier:
“Ich bin 1975 in die GDCh eingetreten als ich als Postdoc nach Deutschland kam. Da ich schon als Student in London Mitglied der “Chemical Society” war und deren Vorteile kennen gelernt hatte, schien es mir nur folgerichtig, Mitglied einer ähnlichen Gesellschaft in Deutschland zu werden. Leider muss ich zugeben, dass ich dem Ortsverband unter dem Einfluss des beruflichen Zeitdrucks in den letzten Jahren nicht die Aufmerksamkeit gewidmet habe, die wünschenswert gewesen wäre. In den letzten Monaten, in denen ich beispielsweise die Kolloquien regelmäßig besuchte, habe ich wieder Freude daran gefunden. Ich hoffe, dass ich während meiner Amtszeit meine Kollegen aus der Industrie stärker für den Ortsverband interessieren und auch einige Beiträge aus der Industrie in das Kolloquiumsprogramm unterbringen kann.”
Zur Person:
Dr. Colin Liddiard, geboren 1950 in Droylsden/U.K., studierte Chemie am King's College, Universität London. Er promovierte bei Professor Victor Gold in der physikalisch-organischen Chemie. Im Anschluss bekam er ein Stipendium der Royal Society und arbeitete bei Professor Michael Hanack an der Universität Tübingen. Ab 1977 war er als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Embryopharmakologie und Toxikologie an der FU Berlin beschäftigt. Seit 1980 ist er Angestellter von Evonik Industries (früher Röhm), Darmstadt, und derzeit Direktor der Analytical Services. Als Mitglied des Forschungskuratoriums Deutsches Kunststoffinstitut, Darmstadt, ist er seit sechs Jahren aktiv.

Fachgruppen und Arbeitskreise

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