Für eine lebensnahe Chemielehrerausbildung ist es wichtig, Experimente zu nutzen, die Alltagsbezug haben. Dafür eignet sich zum Beispiel der synthetische Opiumverwandte Fentanyl, der als Schmerzmittel dient und häufig missbräuchlich genutzt wird. Seine chemischen Eigenschaften machen ihn auch für den Hochschulunterricht interessant.
Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das etwa 50- bis 100-mal stärker ist als Morphin, sodass für die gleiche Wirkung weniger Fentanyl nötig ist. Es wurde in den 1960er Jahren vom belgischen Chemiker Paul Janssen entwickelt, basierend auf den Arbeiten von Chemikern der Firma Höchst aus den 1930er Jahren.1)
Struktur des Schmerzmittels Fentanyl.
Weil es so gut wirkt (Kasten), verschreiben Ärzte Fentanyl bei akuten, chronischen oder postoperativen Schmerzen. Verabreicht wird es über Pflaster auf der Haut, die über mehrere Tage wirken, als Lutschtabletten oder Nasenspray sowie über Injektionen, insbesondere in Kli