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<h2 type="main">Polymerisieren auf dem Wohnzimmertisch – ein Kartenspiel</h2>Free Radical Polymerization Card Game. Kartenspiel von Aurelien Forget für 2 bis 4 Radikalkettenstarter und Radikalkettenstarterinnen. 22 Euro, erhältlich unter <a href="https://www.forgetlab.com/game-card" target="_blank">www.forgetlab.com/game-card</a>.Neuerdings kann man in 20 Minuten Polymere herstellen, muss dazu nicht ins Labor und benötigt nicht einmal Chemiekenntnisse. Denn alle nötigen Chemikalien sind auf Spielkarten gebannt. Kettenstarter wie Wasserstoffperoxid mit Fe2+, Styrol und andere Monomere, Tempo als Mediator, Abbruchreaktionen – sie alle sind mit von der Partie. Gespielt wird nach- und gegeneinander. Wer die eigene Kettenreaktion mangels Starter nicht zum Laufen bekommt, reißt sich die aktive Kette des Nachbarbetriebs am Wohnzimmertisch unter den Nagel. Wie? Mit einem Kettenübertragungsreagenz. Nur beendete Ketten sind davor sicher. Hat der oder die erste Polymerchemiker:in keine Karten mehr auf der Hand, ist das Spiel zu Ende. Gewonnen hat, wer am Ende mehr Monomere in abgeschlossenen Ketten hat. Chemiker:innen krönen den oder die Sieger:in stattdessen selbstverständlich per Durchschnittsmolmasse und Polydispersitätsindex. Sie können die Formeln gerade nicht auswendig? Dazu stehen sie ja in der Anleitung. Ein Tabellenkalkulationsprogramm liegt allerdings nicht bei.Die Regeln verstehen auch Laien. Das Spiel veranschaulicht alle Schritte der Polymerisierung und ist eine tolle Idee für Oberstufenkurse an Schulen. Die Anleitung lässt allerdings Fragen offen. Darf man auch die Reaktionen der Mitspieler:innen beenden? Warum halten sich die Abbildungen im Heft nicht an manche der schwammig formulierten Regeln? Da helfen nur selbst erfundene Ergänzungsregeln.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/7EdlZqDWTIOijiL2QbmJ">Das Spiel hat Aurelien Forget entwickelt, Habilitand am Institut für Makromolekulare Chemie der Universität Freiburg.Luca Blicker

Rezension zu

Free Radical Polymerization Card Game

Polymerisieren auf dem Wohnzimmertisch – ein KartenspielFree Radical Polymerization Card Game. Kartenspiel von Aurelien Forget für 2 bis 4 Radikalkettenstarter und Radikalkettenstarterinnen. 22 Euro, erhältlich unter www.forgetlab.com/game-card.Neuerdings kann man in 20 Minuten Polymere herstelle...

Rezension

Prof.Dr.

<h2 type="main">Lückenschluss</h2>Chemiephilosophie. Von Klaus Ruthenberg. De Gruyter, Berlin 2022. 317 Seiten, geb. 89,95 Euro. ISBN 978–3–11–074041–7Das Buch Chemiephilosophie ist einem weiten Leser:innen-Kreis – vom Erstsemester bis zur Chemiedozentin – unbedingt als Hintergrundergänzung zu gängigen Chemielehrbüchern zu empfehlen.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/PvTt7fGBRWW4POCt0LIp">Es verbindet Aspekte der Wissenschaftstheorie mit Reflexionen über das Selbstverständnis der Chemie. Wer es bis fast zum Schluss gelesen hat, stößt auf den lakonisch anmutenden Satz: „Stoffe kommen vor … und sie sind das Hauptaugenmerk der Chemie.“ Diese Aussage verdichtet einen der wichtigen Gedankenstränge dieses Werks, nämlich: Chemie als Stoffwissenschaft braucht Kontexte, in denen sich durch den aktiven Umgang mit Untersuchungsobjekten erschließt, was Stoffe sind. Anders formuliert: „Die Chemie kreiert ihre eigenen epistemischen Objekte, insbesondere aufbauend (synthetisch), aber auch zerlegend (analytisch), jedenfalls aber verändernd“ (Marcellin Berthelot). Allerdings war die Philosophie über Chemie viel zu lange rein stoffbezogen.Warum – und das ist eine weitere Leitfrage im Buch – „ist die Lehre von den Stoffen für die philosophischen Fachkreise, zumindest bisher, so wenig interessant?“ Hier schließt das Werk eine Lücke in der Wissenschaftsphilosophie, sowohl mit der Sicht von außen als auch durch Binneneinsichten philosophierender Chemiker wie František Wald, Wilhelm Ostwald, Friedrich Paneth oder Hans Primas.Man hält es heute kaum für möglich, aber es gab und gibt eine Chemie, die ohne Atome auskommt. Wie zwei Kapitel des Buchs zeigen, lässt sich ein großer Teil der tatsächlichen, praktischen Chemie nicht-atomistisch deuten und betreiben. Ein weiteres Kapitel betrachtet das bisher unterbelichtete Verhältnis von Analyse und (Re-)Synthese; Analyse ist ohne Synthese unvollständig. Weitere Abschnitte des Buchs beleuchten thermodynamische, kinetische und quantenmechanische Aspekte der Chemie oder gehen sprachanalytischen Überlegungen nach, beispielsweise inwieweit sich chemische Stoffe als natürlich bezeichnen lassen.Das Buch kommt nicht ohne gelegentliche längere Ausflüge in die Chemiegeschichte aus, dennoch ist es flüssig und fehlerarm geschrieben, ergänzt mit wenigen Abbildungen.Mathias Seifert

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Free Radical Polymerization Card Game

Polymerisieren auf dem Wohnzimmertisch – ein Kartenspiel

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