Für das Heute lernen

Im Jahr 1867 gründete sich die Deutsche Chemische Gesellschaft, die ältere der beiden Vorgängerorganisationen der GDCh. In Zeiten des technologischen und wissenschaftlichen Wandels wird die Innovationskraft der Chemie gerne auch mal bezweifelt.

Überschriften wie „chemistry has an innovation problem“ oder „chemists must adapt to the digital age“ lassen Nachfragen über den Stellenwert einer Disziplin aufkommen. Hier hilft vielleicht ein Blick des Analytikers in die Vergangenheit: So schreibt Carl Remigius Fresenius bei der Gründung der Zeitschrift für analytische Chemie noch im Jahr 1862: „Ohne Mühe lässt sich nachweisen, dass alle großen Fortschritte der Chemie in mehr oder weniger direktem Zusammenhang stehen mit neuen oder verbesserten analytischen Methoden…“ Dieser Innovationskraft widerspricht dreißig Jahre später – 1894 – Friedrich Wilhelm Ostwald im ersten Lehrbuch der analytischen Chemie mit der Charakterisierung als „unentbehrliche Dienstmagd“.

Heute hat sich die analytische Chemie von einer retrospektiven zu einer prospektiven Querschnittswissenschaft gewandelt: Analytical Sciences sind entscheidend für viele wissenschaftliche und technische Problemlösungen

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