Dieses Jahr trafen sich Ende Juni bei der Lindauer Nobeltagung 500 junge Wissenschaftler aus 90 Ländern mit mehr als 30 Chemienobelpreisträgern. Einer von ihnen war David MacMillan, der sich im vergangenen Jahr den Nobelpreis mit Benjamin List teilte. Für die Nachrichten aus der Chemie sprach Jörg Wetterau in Lindau mit MacMillan.
Nachrichten aus der Chemie: Was hat sich für Sie durch den Chemie-Nobelpreis im Alltag verändert?
David Mac Millan:Vieles hat sich geändert. Vor allem die Begegnungen mit anderen Menschen außerhalb der eigenen Forschergruppe sind interessant. Viele begegnen mir mit Respekt, manchmal mit sehr großem Respekt, manche sind zurückhaltend, manche wollen deine Meinung zu vielen Dingen hören – was auch irgendwie seltsam ist. Manchmal ist es wirklich bizarr. Viele sind so aufgeregt, wenn sie einen Wissenschaftler treffen, der den Nobelpreis gewonnen hat, weil sie wissen, dass dies der wichtigste Preis für Wissenschaftler ist.