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Jahresbericht 2012

Präsidium und Vorstand 2012 Präsidentin Professor Dr. Barbara Albert, Darmstadt Stellvertretende Präsidenten Professor Dr. Michael Dröscher, Dorsten Professor Dr. François Diederich, Zürich Schatzmeister Dr. Thomas Geelhaar, Darmstadt Weitere Vorstandsmitglieder Dr. Wolfgang Gerhartz, Zwi...

<h2>Ausschreibung Fachgruppenpreis</h2>
Chemie-Information-Computer
Die GDCh-Fachgruppe Chemie-Information-Computer schreibt für das Jahr 2013 den “CIC-Förderpreis für Computational Chemistry” aus. Er wird für hervorragende Dissertationen, Diplom- oder Masterarbeiten vergeben, die in der CIC vertretene wissenschaftliche Gebiete berühren und eine besondere Leistung für die Weiterentwicklung des Fachgebietes darstellen. Der Preis wird im Rahmen der 9th German Conference on Chemoinformatics, die vom 10. bis 12. November in Fulda stattfindet, verliehen.
Vorschläge können die Betreuer potentieller Preisträger mit kurzer Begründung einreichen, wenn die Dissertation oder Diplom- oder Masterarbeit mit sehr gut bewertet wurde. Letztere sind in elektronischer Form beizugeben, gegebenenfalls auch in Form von Veröffentlichungen der relevanten Ergebnisse. Zusätzlich wird ein Lebenslauf erbeten. Die Promotionsprüfung bzw. der Abschluss des Studiums darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht mehr als ein Jahr zurückliegen.
Vorschläge können bis zum 31. Juli über die Geschäftsstelle eingereicht werden (GDCh, Fachgruppe CIC, Varrentrappstr. 40 — 42, 60486 Frankfurt, <a href="mailto:n.buerger@gdch.de">n.buerger@gdch.de</a>).
Weitere Informationen unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/cic" target="_blank">www.gdch.de/cic</a></ext-link>.


<h2>Jungchemikerforum</h2>
15. JCF Frühjahrssymposium in Berlin
Vom 6. bis 9. März fand im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin das 15. JCF Frühjahrssymposium (FJS) statt. Das gastgebende JCF Berlin begrüßte ca. 450 Teilnehmer aus 25 Ländern.
Die jungen Wissenschaftler aus Chemie, Physik und Biologie erwartete ein umfangreiches wissenschaftliches Programm. Höhepunkte waren dabei die Plenarvorträge der renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Stephen Hashmi (Universität Heidelberg), Dr. Sebastian Loth (CFEL Hamburg), Priv.-Doz. Dr. Sabine Becker (Forschungszentrum Jülich) sowie Prof. Dr. Peter Schreiner (Universität Gießen). Beim Abschlussvortrag von Prof. Dr. Klaus Roth (FU Berlin) am Samstagmorgen gab es Interessantes zur Berliner Currywurst zu erfahren.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich mit Vorträgen oder in den Postersessions selbst zu präsentieren und dazu zu diskutieren. Die wissenschaftlichen Beiträge zeichneten sich dabei durch ein sehr hohes Niveau aus.
Das Frühjahrssymposium 2013 wurde als rundum großer Erfolg aufgefasst. In Erinnerung bleibt eine für alle großartige Erfahrung. Davon wird das JCF Jena profitieren, welches im kommenden Jahr das 16. JCF Frühjahrssymposium ausrichten wird.
Informationen und Impressionen rund um das FJS 2013 auf <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jcf-berlin.de" target="_blank">www.jcf-berlin.de</a></ext-link>
Thomas Hendel
<a href="mailto:thomas.hendel@chemie.hu-berlin.de">thomas.hendel@chemie.hu-berlin.de</a>


<h2>Freiberg</h2>
Auf der Suche nach Seltenen Erden und hohen Magnetfeldern
Am 21. März besuchten zwölf Mitglieder (Masterstudenten und Doktoranden) des JCF Freiberg das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Nach der Begrüßung führten uns die Strahlenschutzbeauftragte Heidemarie Heim und der Leiter des Institutes für Ressourcenökologie, Dr. Vinzenz Brendler, in die Geschichte und Aktivitäten des Großforschungszentrums ein. Danach zeigte Jérôme Kretzschmar die radiochemischen Labore des Institutes und brachte uns dabei die vielfältigen Forschungsaufgaben und Projekte nahe. Einzelne Mitarbeiter erläuterten ihre aktuellen Arbeiten, beispielsweise die zeitaufgelöste Laserfluoreszenzspektroskopie für die Lanthanid- und Actinid-Speziationsanalyse oder die NMR-spektroskopische Untersuchung endlagerrelevanter Verbindungen.
Am Nachmittag besuchten wir das Hochfeldmagnetlabor, in dem die riesige Kondensatorbank besonders beeindruckte. Mit ihr begeben sich die Forscher u. a. auf die “Suche nach dem Feldrekord” (derzeit das HZDR mit 94,2 Tesla auf dem 2. Platz). Das Verhalten von Materie in sehr hohen gepulsten und statischen Magnetfeldern ist hierbei nur einer von vielen Aspekten.
Wir waren erstaunt über die Breite der Forschung und die Ausstattung des HZDR sowie des Instituts für Ressourcenökologie. Vielleicht ist unter den Besuchern der eine oder andere zukünftige Doktorand oder Postdoc dieser Forschungseinrichtungen zu finden.
Florian Bitto, JCF Freiberg <a href="mailto:florian.bitto@chemie.tu-freiberg.de">florian.bitto@chemie.tu-freiberg.de</a>


<h2>Regensburg</h2>
Grundschüler in/um Regensburg erleben die faszinierende Welt der Chemie
Auch dieses Jahr fanden sich wieder 15 Mitglieder des JCF Regensburg an Grundschulen in der Regensburger Umgebung ein, um Schülern der 3. und 4. Jahrgangsstufe die Chemie näher zu bringen.
Einfache Experimente sollten die zum Teil existierenden Vorurteile gegenüber der Chemie ausräumen. Die Schüler konnten z. B. selbst hergestellte Brause testen oder erfahren, warum eine Windel bis zu einen Liter Wasser verschlingt. Sie staunten auch darüber, dass die Begriffe Rotkohl/Blaukraut etwas mit Chemie zu tun haben. Am meisten begeisterte sie, dass der Farbton eines Filzstiftes durch Chromatographie in seine Teilfarben aufgetrennt werden kann
Nach zwei aufregenden Stunden waren sich alle einig: “Chemie ist toll und ich werde Chemiker!”
Marcella Desat, Rebecca Grünbauer, <a href="mailto:jungchemikerforum@ur.de">jungchemikerforum@ur.de</a>


<h2>Kann Forschungserfolg vorhersehbar sein?</h2>
In der Chemie stellen wir, wie in keiner anderen Naturwissenschaft, wissenschaftliche Fragen, die zunächst eigentlich nur intellektuell und experimentell herausfordernd sein müssten, häufig in einen Anwendungsbezug. Viele chemische Stoffe sind bekanntlich notwendig, nützlich und kommerziell erhältlich. Auch deshalb wird der Erfolg chemischer Forschung oft an der Anwendbarkeit der Ergebnisse gemessen, mehr als in der Physik oder der Biologie.
Schreckt dieser Pragmatismus bestimmte Forscherpersönlichkeiten unter unserem Nachwuchs vielleicht davon ab, das Studienfach Chemie zu wählen?
Kürzlich warf ein Kollege, der viel für die US-amerikanische National Science Foundation gearbeitet hat, eine interessante Betrachtung ins Gespräch: Formuliert man ein Forschungsprojekt im Anwendungskontext, so ist man sich dessen bewusst, dass die Ergebnisse bestimmten messbaren Kriterien der anwendenden Öffentlichkeit gerecht werden müssen. Ist es daher möglich, dass man unter dieser Prämisse die Forschungsziele näher und vorhersagbarer setzt, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren? Und geht damit eventuell ein Qualitätsverlust des Forschungsvorhabens einher? 
Kreativität und explorativer Charakter der Forschung machen Wissenschaft spannend. Erkenntnisgewinn darf auch in der Chemie Selbstzweck sein.
Barbara Albert
albert@ac.chemie.tu- <a href="https://darmstadt.de" target="_blank">darmstadt.de</a>


<h2>Sechs Fragen an GDCh-Ortsverbandsvorsitzende</h2>
1. Warum sind Sie in der GDCh? 
Die GDCh ist der größte und älteste Verband für Chemiker in Deutschland. Durch die GDCh kann man wichtige und neue Beziehungen knüpfen. Dies betrifft nicht nur Personen aus dem Akademischen Bereich wie Professoren, sondern auch aus der Industrie. Außerdem erhält man wichtige Informationen zu verschiedenen Veranstaltungen. Die GDCh hat für mich einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Chemical Society of Japan.
2. Seit wann sind Sie in der GDCh?
Seit 2011.
3. Wie überzeugen Sie andere für die GDCh?
Wir können andere zuallererst durch die vielen Vorteile überzeugen, die eine Mitgliedschaft in der GDCh mit sich bringt. Zum Beispiel gibt es ein gutes Netzwerk und verschiedene Veranstaltungen, Vorträge, Auszeichnungen, usw. Solange man in Deutschland direkt oder indirekt mit Chemie zu tun hat, ist die GDCh sehr hilfreich und eine Mitgliedschaft lohnt sich.
4. Wie erleben Sie Ihren Ortsverband?
Bisher funktioniert der Ortsverband Berlin mit seinen drei großen Universitäten (FU, HU, TU) sehr gut. Zum Beispiel gibt es in großer Vielfalt Vorträge von vielen Gästen. Ich möchte gern die Beziehung zwischen den drei Universitäten stärken. Außerdem bemüht sich das Jungchemikerforum Berlin um die Organisation eines Symposiums.
5. Was kann so bleiben, was wollen Sie ändern?
Der Ortverband Berlin organisiert bereits sehr viele Vorträge aus verschieden Bereichen. Dies soll so bleiben wie es ist, aber ich würde gerne die internationalen Beziehungen stärken und mehr internationale Gäste einladen. Außerdem möchte ich versuchen, die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan zu vertiefen.
6. Was bereitet Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Freude?
Es ist mir stets eine große Freude, andere Professoren und Wissenschaftler kennenzulernen und dadurch in meiner Funktion als GDCh-Ortsvorsitzender neue Ideen für die Forschung entwickeln zu können. Außerdem bin ich sehr froh, dass sich hierdurch viele gute Gelegenheiten zu Kooperationsprojekten ergeben können.


<h2>Abzugeben:</h2>
Journal of Catalysis, Bde. 1 — 135 (1962 — 1992), ungebunden. Anfragen bitte an:
<a href="mailto:hpb.ottobrunn@t-online.de">hpb.ottobrunn@t-online.de</a>


<h2>Chemie in unserer Zeit präsentiert im Juni:</h2>
Orangenschale kalt gepresst
Sinensetin wurde aus kaltgepresstem Orangenschalenöl isoliert und aus Ethanol umkristallisiert. Alle analytischen Spektren sind vollständig wiedergegeben. Die NMR- sowie die Massenspektren werden eingehend interpretiert und mit theoretischen Berechnungen verglichen.
Molekulare Maschinen, Motoren und Computer
Vermittelt durch die DNA-Basenpaarung können programmierbar künstliche Molekülkonstrukte auf der Nanometerskala aufgebaut werden, also auf gerade der Skala, die durch traditionelle Synthesechemie oder auch durch “Top-down”-Mikrostrukturierungsverfahren nur schwer zugänglich ist.
Moderne Trinkwasserüberwachung
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Für die langfristige Sicherung seiner Qualität sind schnelle, empfindliche und verlässliche Analysetechniken zum Nachweis möglicher biologischer oder chemischer Gefährdungen unverzichtbar. Der Artikel stellt die wissenschaftlichen Entwicklungen der Analysen und ihre Auswirkungen vor.
Menthol
Mit Menthol verbindet man Frische und Kühle. Gewonnen wird Menthol noch überwiegend aus der Ackerminze, aber die Chemiker haben mittlerweile auch Synthesen parat. Eine davon, der Takasago-Prozess, ist eine der weltweit größten technischen Anwendungen der homogenen asymmetrischen Katalyse.
Wie viel Kohlenstoff braucht der Mensch?
Der Umbau unserer Energieversorgung beruht auf der Primärenergie ohne Rückgriff auf Kohle, Erdöl und Erdgas sowie auf der Nutzung von “klimaneutralem” Kohlenstoff. Leider hat dieses Konzept eine Schwachstelle: Schon heute greift die Menschheit viel intensiver in den globalen Kohlenstoffkreislauf ein, als es die Energiebilanzen darstellen.
Dieser Aufsatz ist in Early View bereits online.
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